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Nebenkosten auf dem Campingplatz: Diese versteckten Gebühren musst du kennen

7 min Lesedauer

Neben den reinen Kosten für die Übernachtung fallen auf Campingplätzen häufig etliche Nebenkosten an. Dass Strom und Wasser zusätzlich kosten, wird den meisten Camper noch bekannt sein. Daneben gibt es aber noch jede Menge weitere versteckte Kosten, die man häufig nicht im Blick hat. Damit du beim Campingurlaub keine bösen Überraschungen erlebst, schlüsseln wir in diesem Artikel detailliert auf, mit welchen Nebenkosten du eventuell rechnen musst.

Inhaltsverzeichnis

Neben den reinen Kosten für den Stellplatz oder die Mietunterkunft lohnt sich vor jedem Campingurlaub ein genauer Blick auf die zu erwartenden Nebenkosten. Am einfachsten planst du dabei mit den sogenannten Fixkosten. Diese (meist täglichen) Nebenkosten musst du in jedem Fall entrichten, allerdings haben die Campingplätze in Deutschland und in Europa hierzu ganz unterschiedliche Regelungen getroffen.

Bei manchen Campingplätzen werden die Nutzung von Strom, Duschen, Freibädern & Co. pauschal im Standplatz-Preis angeschlossen, während sie bei anderen Campingplätzen individuell abgerechnet werden. Welche Option ist besser? Das hängt ganz davon ab, wie intensiv du welche Angebote nutzen möchtest. Schauen wir uns das jetzt mal im Einzelnen an!

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Stromverbrauch auf dem Campingplatz

Der Stromverbrauch ist ein wichtiger Faktor bei der Kalkulation der Gesamtkosten. Bei einigen Campingplätzen wird eine Tagespauschale erhoben, die in der Standplatzmiete gleich inklusive ist. Andere entscheiden sich für die genaue Abrechnung über einen Zähler. Als Richtwert gilt: Pro Tag werden auf dem Campingplatz rund fünf Kilowattstunden verbraucht.

Höherer Verbrauch beim Wintercamping

Was häufig übersehen wird: Im Gegensatz zum Sommercamping sieht es beim Wintercamping bei der Preisgestaltung der Stromkosten etwas anders aus. Hier ist der Bedarf an Strom meist erheblich höher. Deshalb erhöhen die meisten Campingplätze im Winter die Strompauschale oder entscheiden sich für eine centgenaue Abrechnung der Stromkosten. Generell musst du im Winter aber auf jeden Fall mit höheren Ausgaben für Strom rechnen – zumindest wenn du nicht die ganze Zeit frieren willst.

Kosten für Wasser

Auch die Wasserkosten eines Campingplatzes werden entweder als Pauschalpreis oder individuell getaktet auf die Urlauber umgelegt. Heißt: Der Wasserverbrauch, z.B. beim Duschen, wird genau erfasst und abgerechnet. Je nach Ausstattung der Anlage werden die Duschkosten beispielsweise mittels einer Magnetkarte oder eines Armbandes erfasst. Andere Campingplätze setzen auf das bewährte Münzsystem oder Duschmünzen, die man an einem Automaten oder an der Rezeption gegen eine Gebühr kaufen kann.

Duschen mit Zeitdruck

Mit der Aktivierung der Dusche wird auf vielen Plätzen nur für ein bestimmtes Zeitintervall warmes Wasser bereitgestellt, meist um die 5 Minuten. Über die jeweiligen Zeitintervalle entscheiden die Campingplätze selbst. Natürlich kannst auch du selbst entscheiden, wie häufig und lange du duschen willst. Wenn dein Wohnmobil oder der Camper über ein Bad verfügt und du die Duschanlage des Campingplatzes nicht nutzt, ist die individuelle Taktung gegenüber der Pauschale von Vorteil. Allerdings musst du dann die Kosten für das Auffüllen des Wassertanks und Strom beziehungsweise Gas für das Aufheizen des Wassers einkalkulieren.

WLAN und mobiles Internet

Wer kennt es nicht? Mobilfunkverträge mit begrenztem Datenvolumen, schlechte Netzabdeckung, besonders auf abgelegenen Campingplätzen. Daher ist WLAN auf dem Campingplatz ein geschätztes Angebot. Die Bereitstellung handhaben die Anlagen auf unterschiedliche Art und Weise. Bei einigen Plätzen ist die Nutzung komplett kostenlos oder in der Standplatzmiete inbegriffen. Andere wiederum rufen für die Nutzung je nach Zeitraum unterschiedliche Preise auf. Meist gilt: Je länger der Aufenthalt, desto günstiger die Kosten für das WLAN.

Nutzung von Waschmaschine und Trockner

Bei einem längeren Aufenthalt auf einem Campingplatz muss man vielleicht auch mal eine Waschmaschine oder den Trockner benutzen. Gerade Familien mit Kindern wissen diesen Service zu schätzen. Auf den meisten Anlagen ist er aber kostenpflichtig. Ähnlich wie in einem Waschsalon wird pro Wasch- und Trocknerladung abgerechnet. Dabei kannst du direkt mit Bargeld bezahlen oder das alternativ das Münzsystem des Platzes nutzen. Wenn du hier Geld sparen möchtest, benutzt du eine eigene Camping-Waschmaschine.

Animation, Pools, Saunas & Fitnessräume

Ein weiterer Punkt sind die Serviceangebote des Campingplatzes. Die Kostenpflichtigkeit wird von Platz zu Platz unterschiedlich geregelt. Auf vielen Campinganlagen sind Serviceleistungen bereits inklusive, manchmal werden aber auch Gebühren erhoben.

Übliche inklusive Services sind: Nutzung von Pools, Sauna oder Fitnessräumen, Kinderanimation oder die Teilnahme an Kursen. Hier lohnt sich der genaue Blick auf die Campingplatzbeschreibung und mögliche Nebenkosten. Gerade bei längeren Urlauben, können sich diese durchaus summieren. Anwendungen im Wellnessbereich wie Massagen sind fast immer kostenpflichtig, da diese Leistungen extra gebucht werden.

Umweltabgabe oder Müll- bzw. Abwassergebühren

Ebenfalls zu beachten sind die Umweltabgabe oder die Müll- bzw. Abwassergebühren, die auf vielen Campingplätzen anfallen. Damit legen die Campingplätze die Kosten für die Entsorgung von Abfällen und/oder Abwasser auf die Camper um. So wird beispielsweise vom Camping Zeh am See in Bayern eine Umweltabgabe in Höhe von 2,10 Euro pro Tag und Stellplatz erhoben. Andere Anlagen wie der Campingplatz Schiefer Turm in Kitzingen schließen diese Preise bereits in der Stellplatzmiete mit ein.

Hunde kosten meistens extra

Diesem Punkt regeln die meisten Campingplätze ähnlich. Der Urlaub mit dem geliebten Vierbeiner ist beim Camping häufig mit weiteren Kosten verbunden. Dabei verlangen die Plätze meist eine geringe Tagesgebühr für Haustiere. Du solltest hier mit einem Kostenaufwand von drei bis fünf Euro pro Tag für den Hund kalkulieren.

Brötchenservice und Shop auf dem Campingplatz als Nebenkosten

Die Kosten für Dinge des täglichen Bedarfs verlieren viele Camper aus den Augen. Der Brötchenservice ist schnell gebucht, auch der Shop wird im Verlauf des Urlaubs gerne besucht. Beide sind für den Campingplatz eine lukrative Einnahmequelle, da die Preise für Lebensmittel, Eis oder Grillutensilien meist etwas höher sind, als im Supermarkt oder im Laden für Campingzubehör. Wenn du nach einem schnellen Sparpotenzial für deinen Campingurlaub suchst: An dieser Stelle dürftest du auf jeden Fall fündig werden!

Kosten für Boots- und Fahrradverleih

Die traumhafte Lage am See, einem Fluss oder anderen reizvollen Landschaften lässt bei vielen Campern den Wunsch wachsen, die Wasserwege mit einem Boot oder die Region mit einem Fahrrad zu erkunden. Zahlreiche Campingplätze in Deutschland und Europa bieten deshalb einen Boots- und Fahrradverleih – und natürlich kostet das auch häufig extra.

Der Tagespreis für ein Boot, Kajak oder Kanu liegt durchschnittlich bei rund 20 Euro. Beim Fahrradverleih gibt es eine Unterscheidung zwischen dem klassischen Fahrrad und einem E-Bike. Bei der klassischen Ausführung starten die Preise bei 8 Euro pro Tag und reichen bis 15 Euro. E-Bikes hingegen sind etwas teurer. Hier beginnt der Einstieg ab 15 Euro und der Durchschnittspreis liegt bei 20 Euro. Selbstverständlich gibt es preisliche Ausnahmen, die günstigere oder höhere Preise verlangen.

Tipp: Wer seine Kosten umfassend im Blick behalten möchte, sollte bereits vor dem Beginn des Campingurlaubs die Gesamtpreise verschiedener Campingplätze miteinander vergleichen. Eventuell kompensieren inkludierte Serviceleistungen und Angebote die höhere Miete für einen Stellplatz.

Individuelle Nebenkosten: Maut, Sprit, Verpflegung

Kommen wir zum Schluss zu den individuelle Kosten, die stark vom Reiseziel und den persönlichen Vorlieben abhängen, zu betrachten. Ein wichtiger Punkt, gerade bei größeren Strecken und längeren Anfahrtswegen sind die Kosten für den Kraftstoffverbrauch. Ein regulärer Campervan verbraucht pro 100 Km ungefähr 10 Liter. Hierbei spielen aber Faktoren wie die Beschaffenheit der Strecke und die Größe des Reisemobils eine große Rolle.

Ebenfalls nicht außer Acht lassen sollte man die Mautkosten, die in vielen europäischen Ländern anfallen. Schau dir dazu unseren umfangreichen Artikel an: Maut und Gebühren: Der große Europa-Guide. Und auch die Verpflegungskosten sind ein Kostenfaktor: Am meisten Geld sparen kann man als Selbstversorger. Viele Campingplätze bieten neben Restaurants für das Zubereiten von Mahlzeiten auch Kochgelegenheiten, mit denen man sich das Essen einfach selbst zubereitet. Wer noch unabhängiger sein möchte, installiert eine Campingküche im Fahrzeug.

Titelbild: ©  Zhenya – stock.adobe.com

Letzte Aktualisierung: 01/03/2024
Author: Selim Baykara