Der Rheinische Boulevard in Düsseldorf

Sagenhafte Wohnmobiltour: Der Rheinische Sagenweg

7 min Lesedauer

In Deutschland warten viele Ferienstraßen auf reisefreudige Camper. Ein echter Klassiker für Reisemobilisten ist der Rheinische Sagenweg. Bei der rund 580 Kilometer langen Tour entlang von Rhein, Mosel und Lahn lernt man so manche spannende oder auch unsinnige Sage kennen. Wer sich eher für konkrete Sehenswürdigkeiten interessiert, kommt zwischen Düsseldorf und Mainz ebenfalls auf seine Kosten. So vielseitig sich die Städte am Ufer der Flüsse präsentieren, so abwechslungsreich zeigt sich auch das Landschaftsbild. Fahrräder sollte man auf jeden Fall an Bord haben, denn von den vielen Stell- und Campingplätzen kann man auf den Flussradwegen herrliche Ausflüge unternehmen.

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Start in Düsseldorf

Der Schlossturm in Düsseldorf
Der Schlossturm in Düsseldorf - © Thomas Kliem

Der Startschuss des Rheinischen Sagenweges fällt in Düsseldorf, der Landeshauptstadt von NRW. Hier kann man sich gleich zu Beginn der Tour einen tollen Stellplatz am Rheinufer, in der Nähe der Altstadt und der lebendigen Rheinpromenade, sichern. Wenige Schritte vom Stellplatz entfernt, befindet sich der weiße Schlossturm, der heute ein Binnenschifffahrtsmuseum beherbergt und in dem man sich über die erste Sage auf der Strecke informieren kann.

Angeblich spukte in dem früheren Schloss ein Gespenst, die sogenannte „Weiße Frau“. Abseits des informativen Museums bietet die Messe- und Kongressstadt viele weitere Attraktionen wie den Rheinturm eine lebendige Altstadt mit bunten Kneipen, die noble Einkaufsmeile KÖ, den angesagten Medienhafen und ein buntes Unterhaltungs- und Kulturangebot. Die Route wird anschließend rheinaufwärts fortgesetzt. Man sollte dann auf jeden Fall in Köln auf dem zentrumsnahen Stellplatz „Reisemobilhafen Köln“ (An der Schanz) oder auf dem „Campingplatz der Stadt Köln“ einchecken.

Ab in die Dom-Metropole Köln

Für die Millionenstadt Köln sollte man gleich zwei Tage einplanen. Wer mehr Zeit hat, kann sich ausgiebig den vielen Highlights widmen und sich zudem noch eine schöne Radtour (über Rodenkirchen) entlang des Rheins gönnen. Das Angebot an Attraktionen und Geschäften ist unbegrenzt, sicherlich wird der imposante Dom hierbei an erster Stelle stehen.

Sehr lehrreich präsentieren sich auch die Museen wie das Römisch-Germanische Museum, das Kunstmuseum Museum Ludwig, das Schokoladenmuseum oder das Deutsche Sport & Olympia Museum.

Bei der rund 750jährigen Baugeschichte waren die Heinzelmännchen sicherlich nicht beteiligt, sonst wäre es schneller gegangen. Der Sage nach verrichten diese „Kölner Hausgeister“ nachts die Arbeit, die über Tag liegen geblieben ist. Und wenn heute die Heinzelmännchen noch aktiv sein sollten, dann sitzt der Reisemobilist sicher noch in einer der traditionsreichen Kneipen in der Altstadt und erfreut sich an einem schmackhaften Kölsch!

Der Kölner Dom
Der Kölner Dom - © Thomas Kliem

Weiter rheinaufwärts

In südliche Richtung, entlang des größten deutschen Flusses lernt man interessante Städte und ihre Sagen kennen. So lohnen sich Stippvisiten in Bonn-Bad Godesberg oder in Königswinter. Hier soll der legendäre Siegfried, der bekannte Drachentöter aus der Nibelungensage, auf dem Drachenfels gekämpft haben. Im weiteren Verlauf kann sich der Camper, der sich für Sagen interessiert, die Burgruine Rolandseck anschauen. Um die Reste der Burg mit dem Rolandsbogen rankt sich die Rolandssage. Die Strecke entlang des Mittelrheins ist gespickt mit freundlichen Fremdenverkehrsorten zu denen u.a. Linz oder Bad Breisig gehören. Hier verlässt man den Rhein und steuert nach einem Zwischenstopp am Kloster Maria Laach und am Laacher See, die stattliche Burg Eltz an, bevor man mit der Mosel wieder einen Fluss erreicht.

Mit dem Wohnmobil durch das liebliche Moseltal

Die Reichsburg in Cochem
Die Reichsburg in Cochem - © Thomas Kliem

Die hübschen Orte an der Mosel sind für Camper schon seit Jahrzehnten perfekte Gastgeber. Das Angebot an Stell- und Campingplätzen ist riesig und so mancher Winzer bietet seinen Hinterhof zur Übernachtung und seinen Weinkeller zur Verkostung an. Die Sageninteressierten werden in Treis-Karden und in Cochem („Cochemer Stückelchen“) auf ihre Kosten kommen.

Ansonsten kann man sich in Cochem über die gepflegte Altstadt rund um das Rathaus von 1739 mit ihren netten Lokalen erfreuen. Über der Stadt thront die stolze Burg, von der man einen herrlichen Blick auf die Weinberge und die Mosel hat. Lohnenswert ist auch ein Schiffsausflug – ansonsten geht es mit dem Reisemobil wieder flussabwärts zurück zum Rhein und weiter bis Lahnstein.

Immer an der Lahn entlang

In dem Kurort Bad Ems lohnt sich ein erholsamer Rundgang, ehe man der Domstadt Limburg mehr Zeit schenkt. In dem Vorort Dietkirchen, befindet sich in der Stiftskirche St.Lubentius der Leichnam des Heiligen Lubentius, der auf wundersame Weise dorthin gelangt ist. Wer den Sagen kurzzeitig entsagen möchte, kann auf der Lahn einen schönen Ausflug mit dem Kanu unternehmen. Viele Campingplätze an der Lahn bieten einen Kanu-Verleih an. Stromabwärts fährt man erneut zurück zum Rhein, der immerhin rund 1320 Kilometer lang ist.

Zu Besuch im UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal

Der Loreley Felsen
Der Loreley Felsen - © Thomas Kliem

Nach dem Motto „Das Beste kommt immer zum Schluss“, zeigt sich der Rhein im Oberen Mittelrheintal von seiner imposantesten Seite. Steile Hänge mit Rebflächen, beliebte Orte und stattliche Burgen prägen hier das Bild. Durch die Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbeliste wurde das Obere Mittelrheintal geadelt.

Die Statue der Loreley
Die Statue der Loreley - © Thomas Kliem

Einen Stopp sollte man auf jeden Fall in St.Goar und St.Goarshausen einlegen und sich über die Loreley informieren, die nach dem Roman von Clemens von Brentano auf einem Felsen saß und an der engen Flussstelle den Schiffern den Kopf verdrehte. Fatale Schiffsunglücke sollen die Folge gewesen sein. Eine große Statue am Fluss erinnert heute noch an diese Schönheit. 132 Meter oberhalb des Rheins, befindet sich auf dem Loreley-Felsen ein toller Aussichtspunkt mit einem herrlichen Blick auf das enge Rheintal.

Wer gerne zu Fuß unterwegs ist, kann hier auf dem bekannten Rheinsteig wandern. Auch im weiteren Verlauf auf dem Weg zum Zielort Mainz verblüffen weitere Sagen, links und rechts des Rheins begeistern sehenswerte Städte. Mitten im Strom steht etwa der Binger Mäuseturm, der im 14. Jahrhundert als Zollwachturm errichtet wurde. Danach sollte man den Besuch der Stadt Rüdesheim einplanen. Aus aller Herren Länder kommen die Besucher hierher und kehren gerne in der bekannten Drosselgasse ein. Lehrreich ist ein Besuch der alten Brömserburg, die ein Weinmuseum beherbergt.

Landeshauptstädte von Hessen und Rheinland-Pfalz

Weinliebhaber werden auch in Oestrich-Winkel oder Eltville am Rhein gerne ein Weinlokal oder eine Sektkellerei aufsuchen und sich den Sagen widmen, bevor man Wiesbaden besucht. Die hessische Landeshauptstadt gehört mit ihren vielen Thermal- und Mineralquellen zu den ältesten Kurbädern Europas. Die Quellen verdankt Wiesbaden der Sage nach einem Riesen, der auf der Suche nach einem Drachen, mehrfach mit seiner Lanze in den Boden stach.

Die Endstation des Rheinischen Sagenweges ist Mainz, die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Durch den Rhein ist sie von Wiesbaden getrennt und immerhin schon rund 2000 Jahre alt. Berühmtester Sohn der Stadt ist der Buchdrucker Johannes Gutenberg. Die wichtigsten Aushängeschilder sind der Dom St.Martin und das Kurfürstliche Schloss mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Zum Abschluss der „sagenhaften Tour“ stößt man in Mainz auf eine kleine Besonderheit: Der Marktbrunnen von 1526 ist Deutschlands ältester Renaissancebrunnen.

Praktische Infos

  • Länge der Tour: rund 580 km
  • Benötigte Zeit: 7-10 Tage

Das sollst du nicht verpassen: Gleich zu Beginn der Reise sollte man sich den fantastischen Ausblick über Düsseldorf und den Rhein vom Rheinturm gönnen. Direkt unterhalb befindet sich der Landtag.

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Letzte Aktualisierung: 08/12/2022
Author: Thomas Kliem