Überwintern in Europa: Tipps, Kosten und die 7 wärmsten Regionen

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Wenn mit den Blättern auch die Temperaturen fallen, möchtest du dich am liebsten in deinem Bett verkriechen und dir die Decke über den Kopf ziehen? Wir haben eine bessere Idee: Schnapp dir dein Wohnmobil oder Gespann und fahre dem Winter dieses Jahr einfach davon. In diesem Artikel zeigen wir, was du dabei beachten musst, wie teuer der Spaß ist und welche die wärmsten Regionen zum Überwintern im Süden sind.

Inhaltsverzeichnis

Nasskaltes feuchtes Wetter, Schneematsch, grauer Himmel und kurze Tage: Es gibt viele Gründe, dem mitteleuropäischen Winter zu entfliehen und die kalte Jahreszeit bei milden Temperaturen im Süden Europas zu verbringen. Auch bei Campern kommt häufig der Wunsch nach einem Kurztrip oder sogar einem Langzeiturlaub in sonnigen Gefilden auf.

Du hast auch Lust auf eine kurze oder länger Auszeit im Süden? Dann pack die Sachen, schnall dich an und mach dich bereit! Im Folgenden bekommst du alle wichtigen Infos für deinen Winter-Urlaub an der Sonne. Falls du noch nicht überzeugt bist, schau dir hier die 5 besten Gründe fürs Überwintern im Süden an.

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Top-Reiseziele zum Überwintern in Europa

Auch in der kalten Jahreszeit gibt es in Europa zahlreiche Orte, an denen du milde Temperaturen bis zu 20 ° C genießen kannst. Je nachdem, wo du hinfährst (und wie hart im Nehmen du bist), kannst du vielleicht sogar ein Bad im Meer nehmen! Im Folgenden eine kleine Sammlung mit Inspirationen und Reisezielen in Spanien, Portugal, Frankreich und Co.

Wo ist es im Winter noch warm?

Langzeiturlaub vs. Campingurlaub

Viele ältere Camper, die keine beruflichen Verpflichtungen mehr haben, verbringen gleich den kompletten Winter in Spanien, Süditalien und anderen wärmeren Regionen. Diese Form des Langzeiturlaubs ist so beliebt, dass es in vielen Orten entsprechend vergünstigte Stellplätze auf den Campingplätzen gibt. Meist müssen die Stellplätze dabei für mindestens einen Monat gemietet werden. Für einen „richtigen“ Langzeiturlaub sind aber eher 3-4 Monate Aufenthalt die Regel.

Natürlich ist im Winter aber auch ein ganz „normaler“ Campingurlaub möglich. Etliche Campingplätze in den sonnigen Regionen Europas haben ganzjährig geöffnet. Du kannst also wie gewohnt einen Platz reservieren und dem Winter ein paar Tage bei warmen Temperaturen entfliehen. Einziges Problem: Wenn du einmal auf den Geschmack gekommen bist, willst du wahrscheinlich gar nicht mehr zurück in die Heimat…

Wie teuer ist das Überwintern im Süden?

Beliebte Regionen in Spanien, Portugal und Co. sind außerhalb der Hauptsaison im Sommer meist ein bisschen preiswerter. Natürlich gibt es von Land zu Land relativ große Unterschiede. Italien und Kroatien sind vergleichsweise teuer, Spanien liegt bei den Kosten für Stellplätze im Mittelfeld. Eine detaillierte Übersicht der wichtigsten Länder findest du in unserem großen PiNCAMP Preisvergleich für Europa.

Touristenstadt Nerja an der Costa del Sol im Winter vom "Balcon de Europa", Andalusien, Spanien
Touristenstadt Nerja an der Costa del Sol im Winter vom "Balcon de Europa", Andalusien, Spanien - © Alfredo - stock.adobe.com

Falls du länger überwintern willst: In Spanien starten die Preise für einen mindestens 1-monatigen Aufenthalt auf dem Campingplatz bei etwa 350 Euro pro Stellplatz. Eventuell gibt es zusätzliche Vergünstigungen, wenn du gleich mehrere Monate bleibst. Je nachdem, wie groß deinen sonstigen Ausgaben sind, kannst du bei einem Langzeiturlaub mit Ausgaben von etwa 1.000 Euro pro Monat und Person rechnen.

Das erwartet dich bei einem Campingurlaub im Winter im Süden

Der größte Unterschied im Vergleich zum Sommer ist wohl, dass es auf vielen Campingplätzen im Winter viel ruhiger zugeht. Der große Ansturm ist eben im Sommer während der Ferienzeit, wenn viele Familien mit ihren Kindern in den Urlaub fahren. Im Winter besteht das Publikum stattdessen häufig aus Pärchen, Senioren und anderen Campern, die nicht unbedingt an die Ferien gebunden sind.

Natürlich gibt es aber auch Familien, die im Winter in den Süden fahren. Lies dir dazu folgende Erfahrungsberichte durch:

Ein weiterer Unterschied zum Sommer ist, dass es auf vielen Campingplätzen außerhalb der Saison kein Unterhaltungsangebot oder Animationsprogramm für Kinder gibt. Teilweise sind auch die Swimmingpools geschlossen, wobei das stark von der Region abhängt. In Südspanien ist es z.B. häufig auch im Winter warm genug für eine Runde im Pool. Fahrradverleih und andere Services stehen auf den ganzjährig geöffneten Plätzen häufig auch außerhalb der Hauptreisezeit bereit.

Die wärmsten Orte zum Überwintern im Süden Europas

Spanien, Italien und Portugal zählen zu den wärmsten und beliebtesten Orten, um die kalte Jahreszeit zu verbringen. Vor allem der Süden Spaniens übt mit viel Sonne und milden Temperaturen als Ziel für einen Langzeiturlaub auf viele Camper eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. In Andalusien fallen die Temperaturen selbst in den kältesten Monaten nur selten unter 10° C.

Ähnlich sieht es im Süden Italiens aus: In Sizilien und Kalabrien hat man auch im Winter noch die Chance auf milde, sonnige Tage. An der Algarve im Südwesten Portugals ist der Winter sogar die beste Jahreszeit für ausgedehnte Wanderungen an der Atlantikküste.  Gleiches gilt für die Kanarischen Inseln. Kein Wunder, dass der Archipel vor der Westküste Marokkos bei Campern zu einem immer beliebteren Reiseziel für einen Langzeiturlaub im Winter wird.

Im Folgenden stellen wir dir kurz einige der wärmsten Regionen in Südeuropa zum Überwintern vor.

Überwintern Spanien

Sonne, frühlingshafte Temperaturen, ein entspannter Alltag: Spanien ist nicht umsonst eines der beliebtesten Ziele für Camper, denen der Winter daheim zu trist ist.

Andalusien

Wer zum Überwintern nach Andalusien reist, erlebt gleich alle Jahreszeiten auf einmal. Während das Thermometer an den kilometerlangen Sandstränden der Küste sich an die 20 Grad herantastet, herrschen in den rauen Naturparks und pittoresken Dörfern des Hinterlandes eher frühlingshafte Temperaturen. Eines jedoch haben alle gemeinsam: Die Touristenmassen der Sommermonate bleiben aus. So hast du nicht nur die Rad- und Wanderwege der bewaldeten Sierra Norte für dich allein, sondern kannst auch die historischen Altstädte von Malága und Marbella ganz in Ruhe erkunden.




Möchtest du doch nicht ganz auf den winterlichen Schneespaß verzichten, lockt die Sierra Nevada rund um den Gipfel des Veleta von November bis Anfang Mai mit rund 100 Pistenkilometern und frischer Höhenluft. Anschließend bringst du deine kalten Glieder bei einer Wellnessauszeit in den arabischen Bädern von Córdoba, Sevilla oder Granada wieder auf Normaltemperatur. Und auch die warmen Gefühle der Vorweihnachtszeit kommen dank lebender Krippen in Almayate und Karprozessionen in Cuenca garantiert nicht zu kurz.

Zahlreiche Campingplätze in Andalusien haben auch im Winter geöffnet und warten darauf, von dir entdeckt zu werden.

 

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Sizilien

Im Winter blüht die Insel im Mittelmeer so richtig auf. Während der Gipfel des Ätna mit Schnee bedeckt ist, herrschen zu Füßen von Europas aktivstem Vulkan frühlingshafte Temperaturen von bis zu 22 Grad. Ende des Jahres steht die Orangenernte an, im Januar beginnt die Mandelblüte.




Während du also morgens in den Höhenlagen deine Ski anschnallst, kannst du nachmittags am Straßenrand deinen Vorrat an Zitrusfrüchten aufstocken und anschließend an menschenleeren Stränden die Sonne genießen. Oder steigst du doch lieber direkt vom Snowboard auf das Surfbrett um? Im Januar nämlich herrschen vor der Küste Siziliens ideale Bedingungen für Wellenreiter. Hinzu kommen sehenswerte Städte wie Taormina oder Palermo und jahrtausendealte Ruinen im Tal der Tempel. Sonst noch Wünsche?

Viele Campingplätze auf Sizilien schließen ihre Tore auch im Winter nicht. Welcher ist der Richtige für dich?

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Kalabrien

Mit 320 Sonnentagen im Jahr gehört Kalabrien zu den sonnenreichsten Regionen Europas. Kontrastreich geht es trotzdem auch hier zu. In den schönen Küstenorten kannst du deinen Cappuccino entspannt auf der Terrasse schlürfen, bei ausgedehnten Wanderungen durch die Gebirgsregionen des Hinterlandes solltest du aber lieber nicht auf winterfeste Kleidung verzichten.




Mach es Herkules und Odysseus nach, die sich hier von ihren Abenteuern erholt haben sollen, und schlage dein Lager an den steilen Klippen von Tropea auf. Zu ruhig für deinen Geschmack? Dann manövriere dein Domizil auf einen Platz vor den Toren von Reggio Calabria und erkunde die vielen Kunst-, Kultur- und Shoppingangebote der Geburtsstadt von Gianni Versace.

Klein, aber fein: Unsere Auswahl an ganzjährig geöffneten Campingplätzen in Kalabrien birgt einige Schmuckstücke.

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Valencianische Gemeinschaft

Die beliebte Urlaubsregion an Spaniens Ostküste weiß auch im Winter zu begeistern. Eine große Anzahl an ganzjährig geöffneten Plätzen und zweistellige Temperaturen bis zu 20 Grad lassen Camperherzen höher schlagen. Hinzu gesellen sich die weißen Sandstrände der Costa Blanca, an denen man im Sommer oft vergeblich nach einem freien Liegeplatz sucht.




Alicante glänzt derweil nicht nur mit 330 Sonnentagen im Jahr, sondern auch mit einer sehenswerten Altstadt und einer charmanten Strandpromenade. Auch im vom Jugendstil geprägten Valencia findet das Leben weiterhin im Freien statt, sodass du dir die von hier stammende Paella direkt unter dem strahlenden Blau des Himmels schmecken lassen kannst. Bist du am 5. Januar in der Nähe von Alcoy, solltest du dir die Parade der Drei Weisen aus dem Morgenland, die seit 1885 hier stattfindet, auf keinen Fall entgehen lassen.

Schau dir hier die schönsten Campingplätze zum Überwintern in der Valencianischen Gemeinschaft in unserer Datenbank an:

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Distrikt Faro

Auch an der portugiesischen Algarve sinken die Temperaturen im Winter selten unter 10 Grad. Unternimm lange Spaziergänge entlang windgeschützter Buchten und steiler Felsklippen. Erfreue dich am Anblick blühender Lavendelfelder und sauge den Duft von Wildkräutern auf. Alternativ kannst du aber natürlich auch auf einem von rund 40 Golfplätzen mit Blick auf den blauen Atlantik oder die Pinienhaine des Monchique-Gebirges an deinem Handicap feilen.




Tagesausflüge führen dich nach Capo Sao Vincente, den südwestlichsten Zipfel Europas, und in die vielen kleinen Fischerdörfer an Portugals Südküste, wo du unbedingt ein paar lokale Fischgerichte probieren solltest. Und auch die geschichtsträchtigen Altstädte von Faro und Lagos sind natürlich einen Besuch wert. Die gute touristische Infrastruktur lässt hier selbst im Winter keine Wünsche offen. Dank der Initiative „365 Grad Algarve“ ist auch das kulturelle Programm das ganze Jahr über bestens gefüllt.

Welcher der ganzjährig geöffneten Plätze im Distrikt Faro wird dein Winterzuhause?

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Katalonien

Im Nordosten Spaniens erlebst du im Winter nicht nur sprichwörtlich das Beste aus zwei Welten. Knapp eine Autostunde von der Küste Kataloniens verzaubern die Pyrenäen mit insgesamt elf Wintersportgebieten. Neben rasanten Abfahrten und Langlauftouren werden hier auch Motorschlittenfahrten und Schneeschuhwanderungen durch die imposante Bergwelt angeboten. In Font-Romeu kannst du sogar Schlittenhunde bei der Arbeit beobachten.




Etwas weiter südlich macht die Costa Brava ihrem Namen als „wilde Küste“ mit zerklüfteten Felsen und herrlichen Buchten auch im Winter alle Ehre. Lediglich die Partyhochburgen, darunter Lloret de Mar, legen zur „kalten“ Jahreszeit eine Pause ein. Somit hast du quasi freie Auswahl aus einer Reihe der am besten ausgestatteten Campingplätze des Landes.

Und solltest du einmal keine Lust auf endlosen Meerblick haben, kannst du jederzeit die Weinanbaugebiete, Burgruinen und mittelalterlichen Dörfer im Hinterland erkunden. Oder du entscheidest dich für die Perle Kataloniens und bestaunst die Werke von Gaudí, Picasso, Miró und Dalí endlich mal ohne die Horden an Touristen, die sich im Sommer in Barcelona tummeln.

Die Qual der Wahl: Entscheide dich zwischen Top-Campingplätzen für deinen Winter in Katalonien.

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Kanarische Inseln

Die Kanarischen Inseln sind eine spanische Inselgruppe vor der Westküste Marokkos und fühlen sich zumindest von den Temperaturen her wie Afrika an. Heißt: Hier sind frühlingshafte Temperaturen von 20° Grad auch im Januar und Februar eher die Regel als die Ausnahme. Daher ist es kein Wunder, dass die Kanaren seit Jahrzehnten eine der Top-Destinationen für winterflüchtige Nordeuropäer sind.

Als Wunschziel für einen längeren Campingaufenthalt im Winter sind die Kanaren immer noch ein recht ausgefallenes Reiseland. Was vielleicht auch an der knapp 1000 km langen Anfahrt mit der Fähre von Spanien aus zu tun hat. Wer das auf sich nimmt, wird mit traumhaft exotischen Landschaften, einem entspannten Lebensgefühl und einer exzellenten Infrastruktur belohnt.

Erfahre hier mehr über Camping auf den Kanarischen Inseln.

Titelbild: © Kess16 – stock.adobe.com