Skyline von Fünen Dänemark

Dänemark mit dem Camper: Rundreise auf der Insel Fünen

6 min Lesedauer

Wer gerne mal skandinavische Luft schnuppern möchte, sollte dem Königreich Dänemark seine Aufwartung machen. Schnell stellt sich die Frage, welche von den rund 400 Inseln man besuchen soll. Mit Ausnahme der Halbinsel Jütland hat das nordische Land nur Inseln zu bieten. Problemlos ist die Insel Fünen zu erreichen und bietet mit einer malerischen Landschaft, vielen Stränden, netten Dörfern und Städten sowie so manchem stolzen Schloss die besten Zutaten für einen schönen Urlaub. Das i-Tüpfelchen sind die vielen, gut ausgestatteten Campingplätze und die Stellplätze an den Marinas.

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Die Anreise führt durch Schleswig-Holstein nach Südjütland und später über die Kleine-Belt-Brücke auf die Insel. Willkommen im Garten Dänemarks! So wird die drittgrößte Insel des Landes liebevoll bezeichnet. Nun sollte man direkt in dem Küstenstädtchen Middelfart auf dem Stellplatz an der Marina einchecken und die Tour in aller Ruhe beginnen.

In Dänemark ist Stress ein Fremdwort und weder auf den Straßen und den Campingplätzen noch in den Fußgängerzonen herrscht Hektik. So geht es wenige Meter zum Strand und nach der Anreise kann man den ersten Reisetag genießen. Die Küste der Insel hat eine Länge von immerhin 1100 Kilometern und so hat man im weiteren Verlauf der Route keine Probleme ein Plätzchen am Meer zu finden. Am Rande sei nur erwähnt, dass Kurtaxe in Dänemark ebenfalls ein Fremdwort ist.

Die Altstadt von Middelfart
Bei Middelfart befindet sich unser erster Halt der Reise - © Thomas Kliem

Middelfart, Faaborg und Svendborg

In Middelfart, wie auch in vielen anderen Städten, lohnt sich eine Tour mit dem Fahrrad! Dänemark entwickelt sich immer mehr zu einem sehr fahrradfreundlichen Land. So tritt man in die Pedale und stattet dem hübschen Städtchen mit Seefahrtmuseum und altem Fachwerk im Stadtkern einen Besuch ab. Die Etappe nach Faaborg verläuft durch eine flachwellige Agrarlandschaft teils abseits der Küste.

In Faaborg bietet sich dann wieder eine Übernachtung an, denn das Hafenstädtchen gehört zu den attraktiven Orten der Insel. Auch die Wassersportler laufen gern in Faaborg ein. Ein Besuch lohnt sich in dem alten Kaufmannshof „Den gamle Gård“ von 1725. Auf jeden Fall sollte man eine Radtour oder Wanderung zum malerischen Fischerdorf Dyreborg unternehmen. Eine kurze Etappe bringt den Camper zu einer weiteren netten Hafenstadt und so dreht man gerne in Svendborg seine Runde.

Hafenanlage von Faaborg
Unser nächster Halt ist in Faaborg - © Thomas Kliem

Besuch des Schlosses Egeskov

Svendborg verlässt man in nördliche Richtung und steuert das Schloss Egeskov an. Schmucke Herrenhäuser und prächtige Schlösser sind ein weiteres Markenzeichen der Insel, denn immerhin verteilen sich rund 120 dieser stolzen Bauwerke über die Insel. Egeskov gehört zu den schönsten und interessantesten Schlössern Dänemarks. Der große Backsteinbau wurde 1554 vollendet und kann natürlich besichtigt werden. Allerdings sollte es nicht bei dem Rundgang durch die prächtigen Räume und Säle des Schlosses bleiben, denn auf dem Gelände befindet sich u.a. auch ein sehenswertes Oldtimermuseum.

Sicherlich beeindruckt verlässt man das Schloss und ist nun auf den Landstraßen im Osten Fünens unterwegs. Mit mäßiger Geschwindigkeit fährt man vorbei an Feldern, Weiden und kleinen Wäldern bis man in Nyborg eintrifft. Früher legten hier die Fähren an und ab, doch nach der Eröffnung der gigantischen Große-Belt-Brücke im Jahre 1998 wurden die Fähren im Hafen dauerhaft vertäut. Nyborg ist eine typisch freundliche Stadt des Landes und kann mit einem Schloss aus dem Jahr 1127 aufwarten. Vor den Toren der Stadt, direkt am Großen Belt mit Blick auf die Brücke, befindet sich der Campingplatz Nyborg Strandcamping.

Gleichermaßen freundlich präsentiert sich Kerteminde – rund eine halbe Autostunde nördlich von Nyborg. An dem größten Yachthafen der Insel befindet sich ein toller Stellplatz und von hier sind es nur wenige Schritte bis zum breiten Sandstrand. Kerteminde hat nicht nur Strandaktivitäten und Wassersport zu bieten, sondern auch ein gutes Kulturprogramm. Hierzu gehört in erster Linie das Larsen Museum. Hier können die Bilder des berühmten dänischen Malers Johannes Larsen (1867-1961) bestaunt werden. Sehr lehrreich zeigt sich auch das Meeresmuseum „Fjord & Belt“.

Das Schloss Egeskov
Auf unserem Weg lassen wir uns vom Schloss Egeskov verzaubern - © Thomas Kliem

Natur pur auf der Halbinsel Hindsholm

Nach den Rundgängen in den vielen hübschen Küstenstädten freut sich der Camper sicherlich auf die landschaftlich reizvolle Halbinsel Hindsholm, die sich im Nordosten Fünens erstreckt. Bei der kurzen Anreise über die ruhige Landstraße 165 lohnt sich noch ein Stopp in den Dörfern Måle und Viby, bevor man auf dem Campingplatz Fyns Hoved Camping eincheckt. Das Campinggelände erstreckt sich etwas oberhalb der Küste. Geht man zum einsamen Strand hinunter bietet sich eine Wanderung entlang der Küste an. Vielleicht sollte man die Ruhe genießen, bevor es in Odense wieder lebendiger wird.

Auf der Spur von Hans Christian Andersen

Nach einer guten Autostunde trifft man in Odense, der größten Stadt der Insel ein. Die vielen Studenten prägen hier das junge Stadtbild der rund 180.000 Einwohner zählenden Stadt. Die drittgrößte Stadt Dänemarks liegt im Inland, hat jedoch einen Zugang zum weit ins Land reichenden Odense Fjord. Sie hat jede Menge zu bieten und so sollte man zwei bis drei Nächte auf dem Campingplatz DCU-Camping Odense verweilen.

In Odense gehören zwar das stolze Rathaus oder die stattliche Domkirche im Herzen des schönen Zentrums zu den Attraktionen, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten jedoch erinnern an Hans Cristian Andersen (1805-1875), den großen Sohn der Stadt. Hier erblickte der berühmte Schriftsteller, der u.a. die „Kleine Meerjungfrau“ schuf, das Licht der Welt. Im Sommer 2021 wird das neue H. C. Andersen Museum mit „magischem Garten“ im Herzen der Altstadt eröffnet. Das historische Geburtshaus kann ebenfalls besichtigt werden.

Bevor man Odense den Rücken kehrt, sollte man das Dänische Eisenbahnmuseum und die frühere Textilfabrik „Brandts-Kleiderfabrik“ besuchen. Sie befindet sich in der Altstadt und wurde zu einem Kulturzentrum umgebaut. Hier nimmt man Platz und kann sich an den kleinen Konzerten und Theateraufführungen erfreuen.

Das Rathaus von Odense
Das Rathaus von Odense - © Thomas Kliem

Ausklang in Bogense

Es ist Mal wieder eine gemütliche Landstraße auf der man mit dem Camper in Seelenruhe unterwegs ist und wiederum ein nettes Städtchen ansteuert. In diesem Fall den Küstenort Bogense, der mit Stell- und Campingplatz aufwarten kann. Und auch zum Abschluss der Route bieten sich Baden, Relaxen am Strand, Radtouren und Rundgänge im Ort an. Bogense kann auch mit einer hübschen Altstadt auftrumpfen. Wer noch ausreichend Zeit hat, kann hier die vergleichsweise längeren Sommerabende genießen, bevor die letzte kurze Etappe wieder zurück zur Kleinen-Belt-Brücke führt.

Praktische Infos zur Tour

  • Länge der Tour: rund 250 Kilometer
  • Benötigte Zeit: rund eine Woche

Das sollst du nicht verpassen: In Odense sollte man auf jeden Fall das anschauliche Freilichtmuseum Den Fynske Landby besuchen. Inmitten der alten Hofgebäude fühlt man sich um Jahrhunderte zurückversetzt.

Altstadt von Bogense
In Bogense endet unsere Route - © Thomas Kliem
Letzte Aktualisierung: 15/12/2022
Author: Thomas Kliem