Schweden, Lappland, Sarek-Nationalpark

Wandern in Schweden: Die schönsten Routen und Touren

7 min Lesedauer

Mit seiner langen Küstenlinie, zahllosen Seen, dichten Wäldern und den wilden Berglandschaften Lapplands ist Schweden eines der besten Länder Europas zum Wandern. Fast in jeder Provinz des Landes gibt es wunderbare Wege zu entdecken. Wir stellen die schönsten Regionen zum Wandern vor und geben euch konkrete Tipps für Tageswanderungen und mehrtägige Unternehmungen.

Inhaltsverzeichnis
Schwedens schöne Landschaften
Schwedens schöne Landschaften - © Micha Dannhauer - stock.adobe.com

Unter den skandinavischen Ländern ist Schweden sicherlich eines der schönsten zum Wandern. Die Landschaft ist wunderbar vielfältig und reicht von malerischen Seen inmitten dichter Wälder über die zerklüftete Schärenküste bis zu den wilden Fjell-Landschaften nördlich des Polarkreises. Dazu gibt es ein riesiges Netz an markierten Wanderwegen und das „Jedermannsrecht“, das ein Übernachten in der freien Natur erlaubt.

Somit ist es kein Wunder, dass Wandern zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Schweden zählt – aber natürlich gilt das auch für die ausländischen Besucher! Gerade mit einem Campingurlaub lässt sich eine Wanderung hervorragend verbinden: Die Plätze befinden sich meist eh schon inmitten der schönsten Natur. Häufig kannst du also einfach direkt am Platz starten. Damit du einen besseren Überblick erhältst, wo es sich lohnt in Schweden zu wandern, bekommst du jetzt alle wichtigen Infos!

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Wandern in Schweden: Die schönsten Regionen

In Schweden ist es im Prinzip so: In so gut wie jeder Region gibt es tolle Möglichkeiten für Tageswanderungen und mindestens einen bekannten Fernwanderweg für eine mehrtägige Tour. Besonders bekannt ist Lappland im hohen Norden, wo sich die größten Nationalparks und die höchsten Berge des Landes befinden. Eine etwas sanftere Version der schwedischen Wildnis findest du in Jämtland im Westen. Gut von der Hauptstadt Stockholm erreichbar ist die Provinz Södermanland. Ebenfalls beliebt ist Småland mit seinen dichten Wäldern und vielen Seen.

Lappland

Lappland ist die nördlichste Provinz Schwedens und wird häufig auch als die „letzte Wildnis Europas“ bezeichnet. Die subarktische Region jenseits des Polarkreises ist nur dünn besiedelt und Heimat der großen Nationalparks Padjelanta, Sjaunja und Sarek. Hier findest du riesige, unberührte Naturlandschaften zwischen Fjell, vergletscherten Bergen und karger, hochalpiner Tundra. Ein Traum für abenteuerlustige Wanderfans!

Blick vom Skierfe auf das Rapadalen-Delta, Lappland, Schweden
Blick vom Skierfe auf das Rapadalen-Delta, Lappland, Schweden - © C. Müller-Häublein - stock.adobe.com

Einer der bekanntesten Wanderwege Schwedens führt durch Lappland – der berühmte „Kungsleden“ (Königsweg). Wenn du dir nicht gleich die kompletten 400 Km zutraust, kannst du auch nur einzelne Abschnitte raussuchen. Sehr beliebt ist etwa das Teilstück zwischen Abisko und Nikkaluokta (108 km, ca. 7 Tage). Von hier aus kannst du auch den höchsten Berg Schwedens erklimmen, den 2.117 Meter hohen Kebnekaise.

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Jämtland

Jämtland bildet zusammen mit der benachbarten Provinz Härjedalen den wilden Westen Schwedens an der Grenze zu Norwegen. Die Landschaft ist eine etwas sanftere Version der lappländischen Wildnis, bietet aber ebenfalls sehr viel unberührte Natur. Neben wildem Gebirge und tiefen Wäldern gibt es hier auch etliche schöne Seen, darunter den von hohen Bergen umgebenen Storsjön bei Östersund, Schwedens fünftgrößter See.

Blick auf den Ristafallet Waterfall in Schweden
Ristafallet ist einer der schönsten Wasserfälle Schwedens, Jämtland - © PeterWalter - stock.adobe.com

Vom schwedischen Wanderverein STF wurden in Jämtland mehrere Wege erschlossen. Bekannt ist etwa das Jämtland-Dreieck (Jämtlandstriangeln, 47 km, ca. 3 Tage), das die landschaftliche Vielfalt der Region besonders gut zur Geltung bringt und zu den 12 schönsten Wanderwegen Schwedens zählt. Ein guter Ausgangspunkt ist auch der Wintersportort Vålådalen – eine der bekanntesten Touren ist hier die Wanderung von Vålådalen nach Storulvån. Beliebte Tagesausflüge führen zum zum feinen Sandstrand des Nulltjärn oder dem See Östra Blanktjärnar mit seinem smaragdgrün schimmernden Wasser.

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Södermanland

Södermanland wird manchmal auch als „Countryside von Stockholm“ bezeichnet, da sie direkt südlich von Stockholm beginnt. Die Region zeichnet sich durch einen reizvollen Mix aus Natur- und Kulturlandschaften aus. Hier findest du – bis auf hohe Berge – ein bisschen was von allem: Stille Seen, dichte Wälder, Herrenhäuser inmitten weiter Felder und die malerische Schärenlandschaft zwischen Nyköping und Trosa.

Stendörrens Naturreservat, Södermanland
Stendörrens Naturreservat, Södermanland - © makasana photo - stock.adobe.com

Einer der bekanntesten Wanderwege der Region ist der mehr als 1.000 Kilometer lange Södermansleden, der gut von Stockholm erreichbar ist. Für alle, die nicht ganz so viel Zeit haben: Die meisten der 90 Etappen sind auch gut als Tageswanderungen machbar. Ebenfalls sehr beliebt sind Tagesausflüge im Stendörrens Naturreservat mit seinen Schäreninseln und im Herrfallets Naturreservat in der Gemeinde Eskilstuna.

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Småland

Småland ist das „Land der 1.000 Seen“ (tatsächlich sind es fast 5.000) und vor allem für die roten Schwedenhäuser bekannt. Die Ferienhäuser am See inmitten dichter Wälder sind der Inbegriff schwedischer Urlaubsidylle und machen Småland zu einer der beliebtesten Regionen Schwedens überhaupt. Aber natürlich musst du hier nicht den ganzen Tag am See verbringen.

Hochmoor im Nationalpark Store Mosse
Hochmoor im Nationalpark Store Mosse - © FOLIO - stock.adobe.com

Ein toller familienfreundlicher Wanderweg auf den Spuren von Michel aus Lönneberga ist der rund 40 km lange „Emil-Leden“ (Michel hieß im Original Emil), der in einer großen Runde durch die Dörfer und Felder zwischen Mariannelund und Lönneberga führt. Wer ein bisschen Lappland-Feeling im Süden möchte, macht sich in den Nationalpark Store Mosse mit seinem riesigen Hochmoor auf. Sehr schön ist auch der „Ostkustleden“ (160 km, ca. 8 Tage), der die einsame Schärenküste Smålands erschließt.

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Die 5 besten Wanderungen in Schweden

Wie du inzwischen bereits erkannt haben dürftest, gibt es in Schweden jede Menge tolle Möglichkeiten zum Wandern. Die besten Wanderungen rauszusuchen ist da nicht ganz einfach und natürlich hochgradig subjektiv – schließlich hat jeder ein bisschen andere Ansprüche. Wir versuchen es trotzdem mal. Das sind unsere Top-5-Wanderungen in Schweden:

  • Tyresta Nationalpark (Tageswanderungen, 1- 8 Stunden): Weniger als 1 Stunde mit dem Bus von Stockholm entfernt und wohl das beste Naturerlebnis in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt.
  • Stendörrens Naturreservat (Tageswanderungen, 1- 4 Stunden): Tolle Wege über Holzbohlen und Hängebrücken, die durch das faszinierende Schären-Archipel in Södermanland führen.
  • Omberg (Tageswanderungen, 2-9 Stunden): Wunderschöne Wege durch Wiesen voller Wildblumen, Wälder und Moore auf den Gipfel des 262 Meter hohen Omberg am Ostufer des Vättern, dem zweitgrößten See von Schweden.
  • Kungsleden von Abisko to Nikkaluokta (108 km, ca. 4-5 Tage): Die beste Wanderung, um in einem relativ kurzen Zeitrahmen, die wilde Schönheit des lappländischen Fjells kennenzulernen.
  • Jämtland-Dreieck (47 km, ca. 3 Tage): Wildnis-Light und der beste Mix aus Komfort und unberührter Natur. Entlang der Strecke gibt es ausreichend Unterkünfte, man muss also keinen tonnenschweren Rucksack durch die Gegend schleppen.
Tyresta Nationalpark in der Nähe von Stockholm
Tyresta Nationalpark in der Nähe von Stockholm - © Johan - stock.adobe.com

Das musst du beim Wanden in Schweden beachten

Wandern in Schweden ist eine relativ unkomplizierte Angelegenheit. Die Wege werden regelmäßig vom schwedischen Wanderverein STF gewartet und markiert und befinden sich generell in einem sehr guten Zustand.  Dennoch gibt es ein paar Sachen, die du wissen solltest.

  • Viele Wanderungen in Schweden sind auf Wanderer ausgelegt, die für mehrere Tage mit eigenem Trekking-Zelt unterwegs sind. Du kannst in vielen Fällen aber auch nur einzelne Etappen davon wandern. Das machen auch die meisten Leute.
  • In vielen Nationalparks betreibt der STF voll ausgestattete Schutzhütten, in denen du übernachten und essen kannst. Da die Plätze aber begrenzt sind, empfiehlt sich eine rechtzeitige Reservierung.
  • Das Jedermannsrecht in Schweden erlaubt Wanderern fast überall das Aufstellen von Zelten für bis zu zwei Nächte in der freien Natur. Beachte, dass das nicht für motorisierte Fahrzeuge gilt. Freistehen mit dem Wohnmobil in Nationalparks ist verboten.
  • Der Handy-Empfang in Schweden ist generell recht gut. Dennoch ist es immer sinnvoll eine Wanderkarte der Region zu besitzen.
  • Das Wetter in Schweden ist recht wechselhaft. Warme Wechselkleidung und ein guter Regenschutz gehört bei einer Wanderung also immer mit dazu.
  • Die beste Zeit zum Wandern in Schweden sind die Monate Juli bis Anfang September. Zu dieser Zeit sind alle markierten Wege frei von Schnee. Außerdem ist es sehr lange hell.

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Titelbild: Sunny Whale – stock.adobe.com

Letzte Aktualisierung: 11/08/2022