Wildcampen im Zelt am Meer

Trekkingzelte im Vergleich: Kaufberatung + Empfehlungen für Einsteiger

1 min Lesedauer

Trekkingzelte zählen zu den beliebtesten Zelten überhaupt. Die widerstandsfähigen Alleskönner bieten verlässlichen Schutz vor Wind, Regen oder Kälte. Gleichzeitig sind sie leicht genug, dass sie in einen Rucksack passen. In diesem Ratgeber erfährst du, worauf du beim Kauf eines Trekkingzelts achten musst. Außerdem: Konkrete Produktvorschläge für Einsteiger.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Trekkingzelt?

Trekkingzelte werden manchmal auch einfach Outdoorzelte genannt. Wie der Name schon sagt, sind diese Zelte ursprünglich für Trekking-Touren gedacht – also für mehrtägige Wanderungen mit Rucksack, bei denen du das gesamte Gepäck auf deinem Rücken trägst. Dank der Kombination aus leichtem Gewicht und robuster Verarbeitung zählen Trekkingzelte inzwischen aber auch bei „normalen“ Campern zu einer der beliebtesten Zeltarten. Daher sieht man Trekkingzelte heute längst nicht mehr nur bei extremen Wildnis-Touren, sondern auch auf Campingplätzen, Biwakplätzen oder Festivals.

Trekkingzelte: 3 empfehlenswerte Modelle für Einsteiger

Im Folgenden stellen wir drei beliebte Modelle vor, die man immer wieder auf den Campingplätzen dieser Welt sieht und die sich im Einsatz bei mehrtägigen Wanderungen bewährt haben.

MSR Hubba Hubba NX: Der Klassiker

Das Hubba Hubba ist eines der beliebtesten Trekkingzelte überhaupt. Das freistehende Kuppelzelt verbindet ein recht geringes Gewicht (knapp 2 Kilogramm) mit einer robusten Konstruktion und ausreichend hoher Wassersäule auch für starke Unwetter. Dei Konstruktion ist äußerst simpel – nach ein paarmal Üben steht das Zelt in weniger als drei Minuten. Neben der beliebten Version für 2 Personen gibt es auch eine kleinere Version für Solo-Trekker.

Preis: ca. 400 Euro

Vaude Arco 2P: Günstiges Einsteiger-Modell

Das Arco 2P ist das perfekte Einsteiger-Modell für Mehrtagestouren in gemäßigten Breitengraden. Das Tunnelzelt bietet viel Platz im Innenraum und reicht für zwei Personen mit kompletter Ausrüstung dicke aus. Durch die Konstruktion mit zwei Gestängebögen geht der Aufbau schnell und einfach von der Hand. Die große Apside eignet sich zudem auch gut für Kochen bei schlechtem Wetter. Das Zelt wiegt etwas mehr als das Hubba Hubba (3,2 Kilogramm). Dafür ist es auch erschwinglicher.

Preis: ca. 240 Euro

Big Agnes Copper Spur HV UL2: Ultraleicht-Zelt für anspruchsvolle Outdoor-Fans

Das Big Agnes Copper Spur HV UL2 darf sich mit einem Gewicht von gerade einmal 1,6 Kilogramm schon als waschechtes Ultraleicht-Zelt bezeichnen. Dennoch bietet es viel Platz für zwei Personen und hat sich in den letzten Jahren zu einem der schärfsten Konkurrenten des Hubba Hubba NX gemausert. Komfort und Ausstattung lassen keine Wünsche offen, durch die steilen Wände ist das Zelt aber etwas windempfindlicher. Wenn das Wetter rauer wird, würden wir eher zum Hubba Hubba NX raten. Ansonsten ein klasse Zelt!

Preis: ca. 500 Euro

Vorteile von Trekkingzelten

Trekkingzelte sind vor allem dafür gedacht, dass du sie selbst trägst. Daher sind sie in der Regel sehr leicht. In den letzten Jahren gab es gerade bei Zelten eine gewaltige Entwicklung bei der Technik und den Materialien. Inzwischen sind am Markt ultraleichte Trekkingzelte mit geradezu unglaublich geringen Eigengewichten von unter 1 Kg erhältlich. Üblicher sind aber auch heute noch ein Gewicht von 2 – 3 Kg. Das ist immer noch sehr leicht, wenn man bedenkt, dass diese Zelte vollständig wetterfest sind und auch in sehr widrigen Bedingungen Schutz bieten.

Im Vergleich zu herkömmlichen Campingzelten bieten Trekkingzelte in der Regel auch ein sehr geringes Packmaß. Das verwundert nicht – schließlich müssen diese Zelte in einen Rucksack passen und längere Zeit getragen werden. Der Aufbau ist in der Regel recht einfach. Moderne Trekkingzelte verfügen über ausgeklügelte Gestängekonstruktionen, die auch Anfänger nicht überfordert und auch bei schlechtem Wetter funktioniert. Beim Preis gibt es naturgemäß große Unterschiede. Einfache und trotzdem solide Trekkingzelte sind aber schon für etwa 200 Euro erhältlich.

Zusammengefasst sind die Vorteile von Trekkingzelten:

  • Extrem leicht
  • Geringes Packmaß
  • Vollständig wetterfest
  • Einfacher Aufbau

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Trekkingzelte für 1, 2 oder 3 Personen: Welches Zelt ist das richtige für mich?

Trekkingzelte gibt es in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Die kleinsten Modelle sind für ultraleichte Solo-Wanderungen mit minimalem Gepäck gedacht. Verbreiteter sind die Modelle für zwei Personen, die in der Regel auch ausreichend Stauraum für Gepäck und schwere Wanderschuhe bieten. Drei-Personen-Trekkingzelte stellen die obere Grenze dieser Zeltgattung dar – darüber wird es zu schwer zum bequemen Tragen. Vier-Personen-Trekkingzelte sind daher auch eher die Ausnahme. Üblicher ist, dass sich zwei Personen, dann jeweils ein kleiners Zelt teilen.

Hier ein kurzer Überblick über die verschiedenen Arten von Trekkingzelten:

1-Personen-Trekkingzelte

Die kleinsten Trekkingzelte stehen ganz im Zeichen des Minimalismus. Sie bieten ausreichend Platz für eine Person und sind eine gute Wahl für Solo-Trekker, die auf dem Campingplatz oder in der freien Natur übernachten möchten. Wie erwähnt, sind heute sehr leichte 1-Personen-Zelte erhältlich – teilweise unter 500 Gramm. Diese ultraleichten Zelte bieten dann allerdings wenig Komfort und meist auch keinen zusätzlichen Stauraum. Zudem sind sie meist sehr teuer (500 bis 800 Euro).

2-Personen-Trekkingzelte

Trekkingzelte für zwei Personen sind die wohl häufigste und beliebteste Art von Trekking-Zelten. Sie sind gut für Pärchen oder Freunde geeignet und bieten in den sogenannten Apsiden zwischen Innenzelt und Eingang meist ausreichend Platz für zusätzliches Gepäck. Je nach Modell verfügen diese Zelte über zwei Eingänge – jeden für eine Person. Trekkingzelte wiegen meist zwischen zwei und drei Kilogramm. Einige Modelle wie der Klassiker Hubba Hubba NX  der Firma MSR bringen aber nur rund 1,5 Kg auf die Waage und sind daher auch bei Solo-Trekkern sehr beliebt.

3-Personen-Trekkingzelte

3-Personen-Trekkingzelte sind weniger verbreitet als die Version für zwei. Grund dafür ist das hohe Eigengewicht, das meist deutlich über 3 Kilogramm liegt. Das ist für eine einzelne Person zu schwer, auch wenn man sich behelfen kann, etwa indem das Zelt auf verschiedene Rucksäcke aufgeteilt wird. Auch der Komfort ist bei drei Personen im Zelt nicht unbedingt der beste, da es meist sehr eng wird. Bei einem 3-Personen-Zelt sollte man sich überlegen, ob ein herkömmliches Campingzelt nicht doch eher die bessere Wahl ist.

4-Personen-Trekkingzelte

Trekkingzelte für vier Personen sind die absolute Ausnahme und eigentlich ein Widerspruch in sich: Vier Personen im Zelt fällt in der Regel nicht mehr unter Trekking – entweder spricht man dann von Expeditionszelten oder den üblichen Campingzelten. Der bekannte amerikanische Hersteller Big Agnes bietet dennoch eine 4-Personen-Version seines beliebten Zeltmodells Copper Spur an, das sogar nur 2,5 kg wiegt. Allerdings sollte man hier vorsichtig sein: Komfort ist in so einem Zelt nicht ansatzweise zu erwarten und ob der Schlaf wirklich erholsam ausfällt, sei dahingestellt.

Tipp: Für kürzere Ausflüge bieten sich neben Trekkingzelten auch die sehr beliebten Wurfzelte an.

Bauweise und Konstruktion von Trekkingzelten

Die Bauweise von Trekkingzelten ist weitgehend standardisiert. Die Hersteller lassen sich zwar gelegentlich neue Kniffe einfallen, um Gewicht und Packmaß zu verringern. Prinzipiell ähnelt sich die Konstruktion aber markenübergreifend. Übliche Arten Trekkingzelte sind:

Kuppelzelte

Kuppelzelte sind eine beliebte Art von Trekkingzelten. Sie bestehen aus mehreren Stangen, die üblicherweise im Kreuz übereinandergelegt werden und an denen das Zelt befestigt wird. Durch die Konstruktion in Form einer Kuppel sind sie gut gegen Windböen geschützt. Außerdem bieten sie viel Platz und sind meist hoch genug, dass man sich bequem im Zelt hinsetzen kann. Üblicherweise haben Kuppelzelte mehrere Apsiden zum Verstauen von Gepäck. Eine Spezialform von Kuppelzelten sind Geodätzelte, die dank zusätzlichen Stangen noch stabiler sind und häufig bei Expeditionen eingesetzt werden.

Tunnelzelte

Tunnelzelte sind längliche Gebilde, die in Form einer Röhre konstruiert sind. Durch die steilen Wände bieten sie im Vergleich zur Gesamtfläche ein sehr großes nutzbares Innenvolumen. Der Aufbau ist recht einfach: Die Stangen werden meist durch die entsprechenden Kanäle am Außenzelt geführt und dann bogenförmig aufgespannt. Das Innenzelt ist meistens mit dem Außenzelt verbunden und muss nicht getrennt aufgebaut werden. Richtig abgespannt sind Tunnelzelte zudem extrem windstabil – sie sind daher vor allem bei Touren mit rauem Klima sehr beliebt.

Einwandiges oder zweiwandiges Trekkingzelt?

Eine wichtige Unterscheidung ist, ob das Zelt ein- oder zweiwandig ist. Einwandige Zelte haben nur ein Außenzelt, das einen schwächeren Schutz gegen Wettereinflüsse bietet und in der Regel zu Problemen mit Kondensation im Zelt führt. Über Nacht kondensiert der Wasserdampf im Atem zu Tröpfchen, die an der Wand des Zeltes herunterlaufen. Eine zweiwandiges Zelt bestehend aus Innen- und Außenzelt bietet hier einen deutlich besseren Schutz, auch wenn es in der Regel etwas schwerer ist.

Das solltest du beim Kauf eines Trekkingzelts beachten

Der Markt für Trekkingzelte ist inzwischen unüberschaubar groß. Dennoch gibt es einige Punkte, die für jedes Zelt zutreffen und die du beim Kauf beachten solltest.

  • Wasserdicht: Sowohl Zeltboden als auch Außenhülle müssen wasserdicht sein und eine ausreichend hohe Wassersäule haben. Wir empfehlen eine Wassersäule von 3000 mm am Außenzelt und 5000 mm am Zeltboden, um auf der sicheren Seite zu sein.
  • Vorraum: Empfehlenswert ist mindestens ein ausreichend großer Vorraum (Apsis). Hier kannst du Rucksäcke und Wanderschuhe verstauen und zur Not auch kochen, wenn das Wetter nicht mitspielt.
  • Belüftung: Kondensation, also Wasserbildung im Zelt, kann ein echtes Problem werden. Achte daher darauf, dass das Zelt über mindestens zwei Lüftungsklappen verfügt, um eine ausreichende Luftzirkulatuion zu gewährleisten.
  • Eingänge: Empfehlenswert sind zwei Eingänge. Bei Sturm liegt einer der Eingänge im Windschatten, außerdem kann man im Sommer gut durchlüften. Wenn zwei Personen im Zelt liegen muss man außerdem nicht übereinander krabbeln.
  • Sturmfeste Abspannleinen: Auch wenn viele Zelte freistehend sind – sturmtaugliche Abspannleinen sind Pflicht, wenn es draußen ungemütlich wird. Empfehlenswert sind zudem reflekierende Abspannleinen, damit du nachts nicht über die Schnüre stolperst.
  • Robuster Zeltboden: Der Zeltboden sollte aus einem etwas dickeren Nylon-Material gefertigt sein. Im aufgebauten Zustand sollte der Boden an den Seiten etwa acht Zentimeter hochgezogen sein und eine Art Wanne bilden – auf diese Weise läuft kein Wasser ins Zelt.
  • Gestänge: Die Stangen des Zelt sollten aus hochwertigem Aluminium gefertigt sein. Üblicherweise sind die einzelnen Segmente über einen Gummizug verbunden, sodass sie sich komfortabel zusammenfalten lassen. Vorsicht bei Carbonstangen: Sie sind zwar deutlich leichter, aber auch teurer. Außerdem neigen sie bei starkem Wind zum Brechen.
  • Geringes Packmaß: Beim Kauf eines Trekkingzeltes solltest du auf ein geringes Packmaß achten. Ist das Zelt zu groß oder zu schwer, wird das Reisegepäck unnötig aufgebläht.

Tipp: Wenn du dir ein schönes Trekkingzelt gekaufst hast, erfreust du dich mit der richtigen Zeltpflege noch viel länger daran!

Wie teuer sind Trekkingzelte?

Die Preisspanne ist bei Trekkingzelten riesengroß. Da diese Zeltform so beliebt ist, sieht man Trekkingzelte heute teilweise auch schon beim Discounter um die Ecke. Wie bei fast allem gilt aber auch bei Trekkingzelten: Qualität hat ihren Preis. Einsteigermodelle für zwei Personen und Kurztrips im Sommer oder ähnlich freundliche Wetterbedingungen sind schon etwa ab 200 Euro erhältlich. Alles, was darunter liegt, sollte zumindest kritisch beurteilt werden. Hier wird der nierige Preis dann häufig durch eklatante Materialmängel erkauft.

Ein solides Drei-Jahreszeiten-taugliches Modell für Trekkingtouren von Frühjahr bis Herbst und zwei Personen kostet etwa 400 Euro. In dieser Preispanne gibt es etliche empfehlenswerte Modelle von Herstellern wie MSR, Hilleberg, Vaude oder Big Agnes. Im Expeditions- und Ultraleicht-Bereich sind teilweise deutlich höhere Preise möglich – bis zu 1000 Euro. Diese Zelte sind aber in der Regel für ein sehr eng begrenztes Zielpublikum zugeschnitten und für normale Nutzer von Trekkingzelten häufig zu spezialisiert.

Letzte Aktualisierung: 21/10/2021
Author: Selim Baykara