Mautgebühren in Zentraleuropa
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Maut in Österreich: Vignette und GO-Box
Die Alpenrepublik ist hinsichtlich der Maut für Autofahrer eine Herausforderung. Die zahlreichen individuellen Regelungen erfordern eine genaue Reiseplanung und natürlich ein entsprechendes Budget. Grundsätzlich gilt für Österreich: Autobahnen und Schnellstraßen sind mautpflichtig.
Dabei kommt die klassische Vignette zum Einsatz für Fahrzeuge mit einem höchstzulässigem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen. Diese muss bereits vor der Auffahrt auf die Autobahnen und Schnellstraßen erworben und angebracht werden, sonst drohen empfindliche Ersatzmautzahlungen. Die jeweiligen Tarife richten sich nach Fahrzeugart (Auto und Kfz bis 3,5 Tonnen oder Motorrad) und Gültigkeitsdauer. In Österreich existieren über 6.000 Vertriebsstellen, darunter Tankstellen und Trafiken (Tabakläden).
Die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ bieten die Vignette ebenso an wie grenznahe Tankstellen im Ausland sowie in Deutschland der ADAC. Die Klebevignette muss von innen an der Windschutzscheibe am linken oberen Rand oder hinter dem Rückspiegel angebracht werden, ohne dabei verdeckt zu werden. Bei Motorrädern gilt die Vorschrift, das “Pickerl” an einem schwer entfernbaren und gut sichtbaren Bestandteil aufzukleben.
Mit der digitalen Vignette in Österreich entfällt das lästige Aufkleben. Diese kann bei der österreichischen Straßenbetreibergesellschaft Asfinag sowie über deren App “Unterwegs” käuflich erworben werden. Vorsicht ist hier bei der Reiseplanung geboten, denn die digitale Vignette gilt erst ab dem 18. Tag nach dem Kaufdatum. Ein Vorteil ist der Kauf beim ADAC in Deutschland, denn hier entfällt die 18-tägige Sperrfrist.
Für die meisten Wohnmobilreisenden ist die Nutzung der Go-Box erforderlich, die bei Fahrzeugen über einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen zum Einsatz kommt. Die größte Herausforderung ist dabei die Programmierung der Go-Box, denn hier werden die EURO-Emissionsklasse, die Höhe der zurückgelegten Kilometer und die Anzahl der Achsen hinterlegt. Nach diesen Angaben richten sich anschließend auch die Mautgebühren. Die Reise kann dabei mit einem Guthaben angetreten werden, das sich mit dem Durchfahren der Mautstellen automatisch verringert. Allerdings können die fälligen Kosten auch im Nachgang per Rechnung bezahlt werden.
Die Vignetten-Preise für Österreich im Jahr 2023 in der Übersicht:
- 1 Tag für 8,60 € (ab 2024)
- 10 Tage für 9,90 €
- 2 Monate für 29,00 €
- Jahresvignette für 96,40 €
Das Fehlen einer Vignette kann richtig teuer werden: Für eine Ersatz-Vignette werden 120 € fällig oder es droht ein Bußgeld in Höhe von 300 €.
Für Österreich können zusätzliche Mautgebühren für Tunnel und Pässe anfallen. Diese sehen wie folgt aus:
- Arlberg-Tunnel: 10,50 €
- Brenner-Pass: 10 €
- Felbertauern-Tunnel: 11 €
- Großglockner Hochalpenstraße: 37 €
- Tauernschleuse Autoverladung: 17 €
- Tauern-/ Katschberg-Tunnel: 12 €
- Bosruck-Tunnel: 5,50 €
- Gleinalm-Tunnel: 9,50 €
- Karawankentunnel A11 (Sondermautstrecke der ASFINAG): 7,60 €
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Maut in Belgien nur für den Liefkenshoek Tunnel
Grundsätzlich sind die Straßen und Autobahnen in Belgien von der Maut befreit. Lediglich für das Durchfahren des 1,4 Kilometer langen Liefkenshoek Tunnel im Nordwesten von Antwerpen als Bestandteil der Autobahn R 2 wird eine Gebühr berechnet. Eine Differenzierung bei den Kosten ist bei der Höhe des Fahrzeugs einzukalkulieren. Kfz ab 2,75 Meter Höhe müssen für den Tunnel tiefer in die Tasche greifen.
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Maut in den Niederlanden für zwei Tunnel
Die Nutzung von Autobahnen und Schnellstraßen ist in den Niederlanden gebührenfrei. Allerdings gibt es im Nachbarland zwei Tunnel, für die Gebühren erhoben werden: Der 6,6 Kilometer lange Westerscheldetunnel zwischen Terneuzen in Zeeuwsch-Vlaanderen und Goes auf Zuid-Beveland ist mit Kosten verbunden, wobei in vier Fahrzeugklassen unterschieden wird:
- Motorräder zahlen 2,50 €
- Fahrzeuge bis 6 Meter Länge und bis 3 Meter Höhe müssen mit 5 € kalkulieren
- Fahrzeuge über 6 Meter Länge und bis 3 Meter Höhe mit Wohnwagen/Anhänger müssen 7,45 € zahlen
- Fahrzeuge bis 12 Meter Länge und über 3 Meter Höhe sollten mit 18,20 € rechnen
Für den Kiltunnel bei Dordrecht zahlen Motorrad und Pkw mit oder ohne Anhänger unter 2,30 Meter Höhe 2 € und Fahrzeuge ab 2,30 Meter Höhe 5 €.
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Maut in der Schweiz: Vignette für Autobahnen und Schwerverkehrsabgabe
Die Schweiz hat hinsichtlich der Vignettenpflicht sehr strenge Vorschriften. Dabei ist die Höhe der Gebühren abhängig vom Gewicht des Fahrzeugs. Liegt dieses unter 3,5 Tonnen zGG wird lediglich eine Vignette für die Autobahnen in der Alpenrepublik benötigt. Ist das Gewicht jedoch höher, muss auf allen Straßen eine Schwerverkehrsabgabe entrichtet werden. Eine Besonderheit in der Schweiz ist außerdem, dass sowohl Pkw als auch Anhänger jeweils über eine Vignette verfügen müssen.
Bei der Einreise und der Nutzung der Autobahnen muss vom Fahrer stets eine Jahresvignette für die Schweiz erworben werden. Eine Umfahrung der Autobahnen mit dem PKW ist denkbar, dafür ist jedoch mit deutlich mehr Fahrzeit zu rechnen. Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen zGG müssen auf jeden Fall mit einer Vignette unterwegs sein, die als Schwerverkehrsabgabe gewertet wird. Die Vignette kann direkt an der Grenze oder im Vorfeld eines Urlaubs in den Geschäftsstellen des ADAC oder online beim ADAC gekauft werden.
Die Höhe der Schwerlastabgabe richtet sich nach der Aufenthaltsdauer in der Schweiz. Wohnmobile mit einem Gewicht über 3,5 tonnen zGG sowie Wohnanhänger können mit Jahresvignetten, Monatsvignetten sowie 10-Tages-Vignetten oder Vignetten für einen frei wählbaren Zeitraum in Tagen versehen werden.
In der Schweiz sind auch zahlreiche Tunnelverbindungen mit einer Maut versehen. Dazu zählen unter anderem:
- Großer St. Bernhard Straßentunnel (Italien-Schweiz)
- Munt-la-Schera Straßentunnel (Italien-Schweiz)
- Furkatunnel Autoverladung (innerhalb der Schweiz)
- Lötschbergtunnel Autoverladung (innerhalb der Schweiz)
- Lötschberg- und Simplontunnel Autoverladung (Italien-Schweiz)
- Oberalp Autoverladung (innerhalb der Schweiz)
- Simplontunnel Autoverladung (Italien-Schweiz)
- Vereinatunnel Autoverladung (innerhalb der Schweiz)
Die Preisgestaltung bei den Tunneln fällt recht unterschiedlich aus. Grundsätzlich unterscheiden die meisten von ihnen zwischen Motorrädern sowie Fahrzeugen unter oder über 3,5 Tonnen zGG.
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