auf der großen panoramaroute von oslo bis zum polarkreis

Norwegen XXL: Auf der großen Panoramaroute von Oslo bis zum Polarkreis

10 min Lesedauer

Spektakuläre Naturlandschaften zwischen Bergen, Fjorden und Meer, dazu einige der schönsten Ferienstraßen, die Norwegen für Camper zu bieten hat: In diesem Artikel stellen wir euch eine große Panoramaroute vor, auf der ihr einmal komplett von Süd nach Nord durch Norwegen fahrt und viele der berühmtesten Highlights des Landes in einem einzigen Trip kennenlernt.

Norwegen ist ein echtes Traumland für Camper und steht bei vielen auf der Liste an Reiseländern, die man einmal im Leben auf einem langen Roadtrip erkunden muss. Die gute Nachricht: Norwegen bringt alle Zutaten dafür mit: Die Landschaften sind fantastisch abwechslungsreich und reichen von schneebedeckten Bergen über endlose Wälder und zerklüftete Fjorde. Außerdem sind die schönsten Naturlandschaften Norwegens mit einem guten, modernen Straßennetz bestens erschlossen.

In diesem Artikel stellen wir eine komplette Route für Selbstfahrer durch, die in der Hauptstadt Oslo startet und bis nach Tromsø zum Polarkreis führt – quasi einmal komplett durch Norwegen. Dafür haben wir einige der schönsten Panoramastraßen Norwegens zu einer einzigen großen Route verbunden. Insgesamt gibt es in Norwegen 18 solcher Landschaftsrouten, die eigens für Touristen eingerichtet wurden. Auf unserer Route lernt ihr die spektakulärsten davon kennen – diese Strecken zählen zu den schönsten Straßen in ganz Europa!

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Praktische Informationen für die große Panoramatour durch Norwegen
Route Oslo - Bergen - Geiranger - Kristiansund - Trondheim - Bodø - Lofoten - Andøya -Senja - Tromsø
Strecke ca. 2500 km
Fahrzeit 5-6 Wochen für die komplette Tour, Teiletappen möglich
Highlights Hochplateau Hardangervidda, Geirangerfjord, Trollstigen, Atlantikküstenstraße, Lofoten
Beste Reisezeit Anfang Juni bis September
Maut viele Straßen mautpflichtig, zudem Gebühren für Fähren

Große Panoramatour durch Norwegen: Wichtige Informationen für Camper

auf der grossen panoramaroute von oslo bis zum polarkreis panorama tour
© Travel Faery - stock.adobe.com

Die hie vorgestellte Tour ist relativ lang, ca. 2.500 Kilometer, wenn ihr alle Panoramastraßen mitnehmt und nicht nur so schnell wie möglich von A nach B kommen wollt. Für die gesamte Tour wäre also ein kompletter mehrwöchiger Urlaub zwischen 5 – 6 Wochen empfehlenswert. Eventuell sogar länger, wenn ihr unterwegs Zwischenstopps zum Sightseeing und Wandern einlegen wollt – und das lohnt sich!

Natürlich haben wir nicht alle so viel Zeit. Das ist aber auch kein Problem. Je nach verfügbaren Urlaubstagen könnt ihr auch nur einzelne Abschnitte der gesamten Strecke fahren. Empfehlenswert sind beispielsweise die folgenden Strecken:

  • Oslo – Bergen durch die Hardangervidda
  • Bergen – Trondheim mit Geirangerjord, Trollstigen und Atlantikstraße
  • Helgelandskysten von Holm nach Godøystraumen
  • Über die Lofoten, Andøya und Senja von Bodø nach Tromsø

Unser Tipp: Nehmt euch im Zweifelsfall nicht zu viel für einen einzigen Urlaub vor. Die Straßen in Norwegen sind gut, aber die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 80 km/h. Dazu kommen evtl. Wartezeiten für die Fähren (siehe unten). 200 Kilometer pro Tag sind ein guter Richtwert. Auf die 2.500 Kilometer gerechnet entspricht das zwar nur etwa 13 Tagen – allerdings reine Fahrzeit. Da sich an vielen Orten Tagesausflüge anbieten und man schließlich auch mal anhalten will, wenn es schön ist, sollte man besser großzügig planen.

Freistehen, Maut und Fähren

In Norwegen sind viele Straßen mautpflichtig, auch auf der hier vorgestellten Route. Ihr erkennt die Mautstationen an einem blauen Schild mit einem Kamerasymbol und der Bezeichnung „Kr“ für norwegische Kronen. An den Stationen wird das Fahrzeugkennzeichen elektronisch erfasst. Die Rechnung dafür erhaltet ihr später per Post. Bezahlt werden kann auch online mit Kreditkarte.

Ein weiterer Punkt mit dem alle Autofahrer in Norwegen früher oder später in Berührung kommen, sind die Fähren. Auch hier wird das Nummernschild des Fahrzeugs gescannt. Ihr könnt entweder mit Karte oder Bargeld direkt auf der Fähre zahlen. Wenn ihr mehrere Fähren nutzt, kann es Sinn machen euch vorher für „AutoPass Ferjekort“ anzumelden. Damit könnt ihr bis zu 50 % des Preises pro Überfahrt sparen.

Freistehen mit dem Wohnmobil ist in Norwegen einfacher möglich als in Mitteleuropa. Beachtet aber, dass es nicht erlaubt ist, in Naturschutzgebieten oder auf Privatgrundstücken zu campen. Auch auf den Mautstraßen ist es häufig nicht erlaubt zu parken.  Das bekannte skandinavische „Jedermannsrecht“ gilt ausschließlich für nicht motorisierte Camper. Auf vielen öffentlichen Parkplätzen und Straßenrastplätzen wird Freistehen aber toleriert. Ihr solltet hier immer entsprechende Hinweisschilder beachten.

Von Oslo in die wilde Hardangervidda

auf der großen panoramaroute von oslo bis zum polarkreis - hardangervidda
Vøringsfossen © by-studio - stock.adobe.com




Start der großen Tour ist die norwegische Hauptstadt Oslo, die sich natürlich auch gut für einen kurzen Städtetrip anbietet, bevor es losgeht. Ein guter Campingplatz als Basis für die Erkundung ist das Topcamp Bogstad – hier habt ihr auch direkt eine Bushaltestelle am Platz. In Oslo könnt ihr auch noch die letzten Besorgungen machen, anschließend verlassen wir die Stadt in Richtung Bergen.

Campingplatz-Tipps für Oslo:




Für die Strecke zwischen Oslo und Bergen gibt es mehrere Routen. Wir empfehlen die Fahrt über die eindrucksvolle Hochebene der Hardangervidda. Das ist gleich zum Start eine schöne Panoramastraße mit tollen Landschaftseindrücken. Die Strecke führt zunächst über Gol und dann den bekannten Skiort Geilo. Ein Zwischenstopp empfiehlt sich in in Eidfjord. Hier könnt ihr euch den 182 Meter hohen Wasserfall „Vøringsfossen“ anschauen – ein wahrhaft spektakulärer Anblick.

Ein weiteres Highlight ist die anschließende Fahrt über die Hardangerbrücke, Norwegens längste Hängebrücke, die sich majestätisch über den Hardangerfjord streckt. Danach geht es weiter nach Bergen an der Südwestküste. Die von Fjorden und Bergen umgebene „heimliche Haupstadt Norwegens“ lohnt einen auf jeden Fall einen Besuch. Ein schöner Campingplatz im Umland ist das Lone Camping.

Geirangerfjord, Adlerweg und Trollstigen: 3 Top-Highlights in Norwegen

Weiter geht es durch wunderschöne raue Küstenlandschaften auf der großen Europastraße E39 Richtung Norden nach Geiranger. Auf diesem Abschnitt müssen mindestens zwei Autofähren benutzt werden. Vor Geiranger könnt ihr in Stryn auf die Reichstraße 15, die sogenannte „Geirangerstraße“ abbiegen, die an mehreren malerischen Gebirgsseen vorbeiführt. Alternativ nehmt ihr in Hellesylt die Autofähre über den Geirangerfjord. Beide Optionen haben ihren Reiz. Auf der Straße kommt ihr zusätzlich an dem berühmten Aussichtspunkt „Flydalsjuvet“ vorbei.

Der von schneebedeckten Gipfeln umgebene Geirangerfjord mit seinen Wasserfällen und dichtbewaldeten Berghängen zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe und eine der größten Attraktionen des Landes für Naturliebhaber. Hier lohnt sich also auf jeden Fall ein Aufenthalt, vor allem da es viele Wandermöglichkeiten gibt. Ein guter Campingplatz direkt an den Wegen ist das Camping Geiranger. Direkt hinter Geiranger folgt dann mit den Haarnadelkurven der berühmten „Aderstraße“  das nächste Highlight. Der Anstieg vom Geirangerfjord nach Norden zählt zu den landschaftlich eindrucksvollsten Panoramastraßen Norwegens.

In Eidsal steht eine weitere Fährfahrt an. Weiter nördlich folgt dann mit dem berühmten „Trollstigen“ und seinen 11 Haarnadelkurven gleich die nächste spektakuläre Landschaftsroute. Ein guter Ort für einen Zwischenstopp ist Åndalsnes am Romsdalsfjord, die „Bergsteigerhauptstadt“ Norwegens. Hier gibt es jede Mege tolle Wandermöglichkeiten, unter anderem auf dem imposanten Berggrat „Romsdalseggen“ – das ist eine der bekanntesten Bergtouren Norwegens mit unglaublichen Tiefblicken. Campingplatz-Tipp:  Åndalsnes Camping.

Weitere schöne Campingplätze in der Umgebung:

Die Atlantikstraße: Schönste Panoramastraße Norwegens

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Atlantikstraße © Andrei Armiagov - stock.adobe.com




Weiter geht es nach Molde, eine sympathische kleine Fjordstadt und von hier aus nach Bud. Hier startet dann die Atlantikstraße „Atlanterhavsvegen“, die regelmäßig in Listen mit den schönsten Panoramastrecken der Welt auftaucht. Zu Recht: Die spektakuläre Küstenstraße nach Kårvåg führt über sieben Brücken immer entlang der rauen Küste der „Hustadvika“ mit ihren Holmen und Schären und ist ein unvergessliches Erlebnis.  Auch der folgende Abschnitt nach Kristiansund und weiter nach Trondheim ist landschaftlich aber sehr reizvoll.

Campingplatz-Tipp für Trondheim:




Von Trondheim empfehlen wir, zunächst auf der Europastraße E6 nach Holm weiterzufahren. Hier bietet es sich dann an, die Hauptroute zu verlassen und auf die Landschaftsroute „Helgelandskysten“ zu wechseln. Das ist mit knapp 430 Km die längste Landschaftsroute Norwegens, sie bietet durchweg tolle Ausblicke auf vergletscherte Berge, Fjorde und die Schäreninseln vor der Küste. Auf der Strecke fallen sechs Fährüberfahrten an – deshalb sollte man hier ausreichend Zeit einplanen. Zwischen Jektvik und Kilboghamn überquert ihr schließlich den Polarkreis auf 66° nördlicher Breite.

Unterwegs lohnt sich auf jeden Fall ein Zwischenstopp am „Saltstraumen“, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt. Hier gibt es mit dem PlusCamp Saltstraumen auch gleich einen schönen Campingplatz. Ebenfalls empfehlenswert ist eine Wanderung zum Svartisen-Gletscher, dem zweitlängsten Gletscher Norwegens. In Holandsvika gibt es Shuttleboote, die mit dem Boot über den Holandsfjord übersetzen. Hier findet ihr auch Tourenanbieter. Zur Gletscherzunge könnt ihr aber auch auf eigene Faust wandern.

Über die Lofoten und Senja zum Polarkreis

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Lofoten © Photofex - stock.adobe.com




Nach dem Helgelandskysten landet ihr schließlich in dem Städtchen Bodø. Hier gibt es zwei Möglichkeiten für die Weiterfahrt: Entweder direkt über die Europastraße E6 nach Narvik und von dort nach Tromsø. Länger aber deutlich schöner ist der Umweg über die faszinierende Inselwelt der Lofoten, Andøya und Senja. Allein für diesen Abstecher könnte man aber bereits mindestens zwei Wochen einplanen. Es lohnt sich also, den folgenden Abschnitt auch als einzelne Tour zu planen.

Von Bodø setzt ihr zunächst mit der Fähre nach Sørvågen über. Ab hier folgt ihr dann der Landschaftsroute, die überwiegend auf der E10 verläuft und durchweg einzigartige Natur bietet: schneeweiße Strände, die an die Südsee erinnern, wenn da nicht die schneebedeckten Felsenberge wären. Dazwischen immer wieder kleine Fischerdörfer – einfach nur herrlich. In Gullesfjord empfiehlt es sich, die E10 zu verlassen und auf der Reichsstraße 82 entlang der Küste bis nach Bjørnskinn zu fahren. Hier startet dann eine weitere tolle Landschaftsroute, die einmal längs über die ruhige Insel Andøya führt.

Campingplatz-Tipps für die Lofoten:




In Andenes im Norden von Andøya nehmt ihr die Fähre nach Gryllefjord auf der Insel Senja. Senja ist landschaftlich ähnlich faszinierend wie die Lofoten – Polarberge über weißen Südseestränden am kristallklaren, eiskalten Wasser des Nordmeers– aber noch nicht ganz so bekannt. Die rund 200 Kilometer lange Etappe von Gryllefjord nach Tromsø führt meist entlang der Küste bis nach Botnhamn und ist nochmal ein echtes Highlight zum Schluss. Toll ist hier die Fahrt über die vielen kunstvoll angelegten Brücken. In Botnhamn nehmt ihr die Fähre nach Brensholmen. Danach ist es dann nur noch ein Katzensprung bis nach Tromsø, wo im Tromsø Lodge & Camping eine echte Traumtour zu Ende geht.

Neben dem im Artikel vorgestellten Campingplätzen findest du bei PiNCAMP viele weitere tolle Campingplätze in Norwegen. Alle Plätze werden regelmäßig vom ADAC geprüft und von unseren Lesern bewertet. Entdecke jetzt deinen nächsten Traumplatz:

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Titelbild: © Andrei Armiagov – stock.adobe.com 

Letzte Aktualisierung: 27/03/2024
Author: Selim Baykara