Der 1. Urlaub im Wohnmobil mit Baby: Entspannter Familienurlaub oder Chaosfahrt?

4 min Lesedauer

Erfahrungsbericht einer jungen Familie, die sich zum 1. Mal mit ihrem 6 Monate alten Säugling in ein neues Abenteuer im Wohnmobil stürzt.  

Nach unzähligen Touren mit unserem Weinsberg-Kastenwagen, liebevoll „Weini“ genannt, hatten wir uns unterwegs bereits gut als Team eingespielt. Jeder hat seine Aufgabe, alles hat seinen Platz und das wie und wo muss nicht lange ausdiskutiert werden. Wie das so im Leben ist, ändert sich aber manchmal alles um 180 Grad: 2020 wird unser Sohn geboren. Auf das Reisen im Wohnmobil verzichten, steht nicht in Frage. Einmal Wohnmobilkind, immer Wohnmobilkind und das jetzt eben vervollständigt.

Weinsberg-Kastenwagen
Weinsberg-Kastenwagen von Björn und Simone © Wohnmobilkind

Wenn ein Plan nicht funktioniert

Durch die Corona-Reisebeschränkungen waren wir gezwungen, länger als geplant zu Hause zu bleiben, denn eigentlich wollten wir die Elternzeit für längere Fahrten durch Norwegen oder Südeuropa nutzen. So festigten wir zunächst unseren neuen Alltag zu Hause, während wir trotzdem auf akzeptable Möglichkeiten einer Reise warteten. Als dann die ersten Lockerungen kamen, starteten wir wieder mit Reiseplänen, auch wenn wir uns wegen teilweiser geschlossener Grenzen und unsicheren Reisebedingungen letztlich auf Deutschland fokussierten.

Über PiNCAMP suchten wir nach passenden und verfügbaren Campingplätzen, denn kaum war das Reisen wieder möglich, war die Nachfrage groß. Die Entscheidung fiel zunächst auf die Modellregion Husum und den Campingplatz Regenbogen. Nach einem mehrtägigen Aufenthalt planten wir einen 2-Tage-Stopp zu Hause, um uns gegebenenfalls neu zu organisieren, Wäsche zu waschen und fehlende Gegenstände nachzuladen. Anschließend sollte es ins Ferienparadies Wilsumer Berge an der holländischen Grenze gehen. Mit negativem Coronatest und einer regelmäßigen Testung vor Ort soll ein unbeschwerter Urlaub möglich sein.

Die notwendigen Utensilien
Der Tischsitz und die Faltbadewanne © Wohnmobilkind

Die Vorbereitungen beginnen

Als feststand, dass wir wieder loskönnen, fingen wir mit den Vorbereitungen unserer Reise an. Schon Wochen vorher besorgten wir sämtliche Utensilien, die wir für unseren Sohn unterwegs als notwendig erachteten: darunter ein leichtes Babybett, Tischsitz und Faltbadewanne. Als der Urlaub näher rückte und wir in unserem „Weini“ alles verstauen wollten, wurde uns erst wirklich bewusst, dass wir mehr Gepäck zu verstauen haben. Neben dem neuen Mobiliar im Wohnmobil mussten nämlich noch Babykleidung, Windeln und Verpflegung sowie Kinderwagen untergebracht werden. Da jede Ecke im Kastenwagen bereits gut ausgenutzt wurde, hieß es erstmal: aussortieren und neuordnen. Klingt einfacher als es sich anhört, dennoch schafften wir es mit einem guten Gefühl alles zu verstauen.

Zudem rüsteten wir auf unserer Rücksitzbank eine Isofix-Halterung nach, da diese nicht serienmäßig verbaut war. Nach wochenlanger Recherche und Kontakt mit mehreren Knaus bzw. Weinsberg-Händlern, konnten wir das Ersatzteil dort bestellen und mit einer einfachen Installation verschrauben.

Familie mit dem Kind in der Natur
Simone und Björn mit dem Kind in der Natur © Wohnmobilkind

Urlaub wir kommen

Nach langer Reiseabstinenz war der Abreisetag endlich da. Wir bereiteten am Vortag so weit es ging alles vor und machten abends noch den obligatorischen Corona-Test, den wir bei Ankunft vorzeigen mussten. Da eine 6-stündige Autofahrt mit zusätzlichen Pausen bevorstand, versuchten wir so früh wie möglich nach dem Aufwachen unseres kleinen Wohnmobilkinds loszufahren, um Vormittagsschlaf und Mittagsschlaf während der Fahrten abhalten zu können. Mit genügend Pausen zum Füttern und Spielen machte ihm die ungewohnt lange Fahrt nichts aus, sodass wir entspannt in Husum ankamen.

Wir bemerkten schnell, dass wir uns neu ordnen und den neuen Alltag mit Baby erst einmal auf unsere eingefleischte Routine im Urlaub übertragen müssen. Ankommen und spontan los wandern war so nicht möglich. Das Kind brauchte seinen Brei, wollte spielen und bespaßt werden sowie seine festen Schlafenszeiten einhalten. Mit ein wenig Übung spielte sich der Urlaubsalltag aber schnell ein und auch die Nächte waren entspannt.

Schnell erkannten wir auch, dass wir nicht ab 19 Uhr mucksmäuschenstill im Wohnmobil verweilen mussten, denn unser kleines Wohnmobilkind machten viele Geräusche scheinbar nichts aus. Selbst als es in den Wilsumer Bergen einmal nachts stark regnete und ein Gewitter aufzog, schlief er seelenruhig, während wir verzweifelt versuchten, unsere Markise vor den Wassermassen zu retten.

Entspannter Urlaub mit dem Kind und dem Wohnmobil
Entspannter Urlaub mit dem Kind © Wohnmobilkind

Der 1. Urlaub mit Baby: Unser Fazit

Trotz der Veränderung konnten wir unseren Urlaub in vollen Zügen genießen. Wandern, Sightseeing und entspannte Spaziergänge sind mit etwas Vorbereitung überhaupt kein Problem. Jegliche Zweifel, ob wir überhaupt entspannte Tage haben werden oder ob die räumliche Veränderung dem kleinen Knirps etwas ausmachen wird, waren nach wenigen Tagen vollkommen vergessen. Solange wir in der Nähe waren und er die Eindrücke mit uns erleben konnte, war für unseren Sohn alles bestens. Und jedem, der zweifelt, ob er mit Baby reisen sollte, können wir nur ermutigen. Traut euch und probiert es aus.

Lust bekommen mit dem Nachwuchs in den Urlaub zu fahren? Wir zeigen dir die schönsten Campingplätze für Kinder in Deutschland:

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Letzte Aktualisierung: 13/08/2021
Author: Wohnmobilkind

 Wohnmobilkind – das sind Björn und Simone mit ihrem Zwergschnauzer Monty, die im Weinsberg „Weini“ durch Europa reisen. Seit neustem vervollständigt ihr Sohn das Trio auf ihren Touren. Auf ihrem Blog und Instagram-Kanal @wohnmobilkind berichten die Wohnmobilkinder über ihre Reisen und geben Tipps und Tricks.