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Wohnmobil auflasten vorm Camping: Der ultimative Ratgeber
Beim Auflasten des Wohnmobils erhöhst du das zulÀssige Gesamtgewicht des Fahrzeugs, um eine höhere Zuladung zu befördern. Wir erklÀren, wie der Vorgang ablÀuft, wie teuer der Spaà ist und was du beim Auflasten beachten musst.
Kennst du das? Der nĂ€chste Urlaub mit dem Wohnmobil steht an, aber es sind einfach zu viele Sachen, die mit auf die Reise sollen. CampingausrĂŒstung, Wassercontainer, Gasflaschen, FahrrĂ€der, VorrĂ€te und was man sonst so alles im mobilen Zuhause braucht, um sich wohlzufĂŒhlen. Da ist die magische Grenze von 3,5 Tonnen schnell erreicht.
Die gute Nachricht: Es gibt eine Lösung, mit der du vermeidest, das erlaubte Gewicht des Wohnmobils zu ĂŒberschreiten. Dieser Vorgang nennt sich Auflasten. Dabei wird das zulĂ€ssige Gesamtgewicht des Fahrzeugs erhöht und du kannst mehr Sachen einladen, ohne dir Sorgen zu machen in der nĂ€chsten Polizeikontrolle aus dem StraĂenverkehr gezogen zu werden. Wir zeigen dir, was du dabei beachten musst.
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Wohnmobil auflasten: Was ist das genau?
Jedes Fahrzeug hat ein maximal zulĂ€ssiges Gesamtgewicht, das im Fahrzeugschein eingetragen wird. Dieses Gewicht setzt sich aus dem Leergewicht des Fahrzeugs und dem Gewicht der Zuladung zusammen. Das Problem dabei: Gerade gut ausgestattete Wohnmobile haben schon ein recht hohes Leergewicht und bieten nicht viel Spielraum fĂŒr zusĂ€tzliche Beladung.
Wohnmobil Gewicht â Leergewicht, Gesamtgewicht, Zuladung & Co.: Hier erfĂ€hrst du alles zu dem Thema.
Die gĂ€ngigste Lösung dafĂŒr ist das sogenannte Auflasten des Wohnmobils. Darunter versteht man in der Regel einen Umbau des Fahrzeugs und den Austausch des Fahrwerks, der Achsen oder bestimmter anderer Komponenten. Unter UmstĂ€nden kann die Auflastung aber auch ohne technische Modifikation vorgenommen werden, indem eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vom HĂ€ndler ausgestellt und vom TĂV bestĂ€tigt wird (mehr dazu unten).
Ergebnis dieser MaĂnahmen: Die mitgefĂŒhrte Nutzlast erhöht sich, du kannst alles mitnehmen, was du möchtest und du fĂ€hrst sicherer und komfortabler.
Wann sollte ich eine Auflastung vornehmen?
Das Auflasten eines Wohnmobils ist vor allem dann sinnvoll, wenn du da schon bei normaler Beladung das zulĂ€ssige Gesamtgewicht ĂŒberschreitest. Es gibt zwar eine gesetzliche Toleranzschwelle von fĂŒnf Prozent, in der Praxis sind diese zusĂ€tzlichen Gewichtsreserven aber oft nicht ausreichend.
Achtung: Ăberschreitest du das zulĂ€ssige Gesamtgewicht, drohen hohe Strafen, wenn du in eine Kontrolle gerĂ€tst. AuĂerdem ist das Fahrverhalten bei Ăberladung schlechter. Das Wohnmobil kann schnell auĂer Kontrolle geraten und schwere UnfĂ€lle verursachen.
Versicherungen stufen eine Ăberladung zudem als grob fahrlĂ€ssiges Verhalten ein und können im Fall eines Unfalls die Zahlung verweigern. Am besten ist es daher, wenn du es gar nicht soweit kommen lĂ€sst und das Wohnmobil lieber schon vorher auflastest. Im nĂ€chsten Abschnitt erfĂ€hrst du, welche konkreten Möglichkeiten es dabei gibt.
Wichtig: Achslast und Fahrzeuggewicht bestimmen
Bevor du ĂŒber eine Auflastung nachdenkst, solltest du im ersten Schritt das Gesamtgewicht des Fahrzeugs im beladenen Gewicht ermitteln. Dazu benutzt du am besten eine Bodenwaage. So etwas findest du bei den Niederlassungen der TĂV oder DEKRA, bei LKW-HĂ€ndlern, Recyclinghöfen oder im örtlichen Schrottwerk. Die Kosten fĂŒr das Wiegen liegen bei etwa 10 bis 15 Euro.
Diesen Wert solltest du mit der technisch zulÀssigen Gesamtmasse des Fahrzeugs vergleichen, die du im Fahrzeugschein unter dem Punkt F.1. findest.
Wichtig: Beim Wiegen musst du unbedingt das Gewicht pro Achse berĂŒcksichtigen, also die Achslast auf Vorderachse und Hinterachse. Wenn du das Wohnmobil beispielsweise von 3,5 Tonnen auf 3,85 Tonnen auflastest, musst du sicherstellen, dass die Achsen dieses zusĂ€tzliche Gewicht auch stemmen können.
Achte dabei darauf, dass der TragfÀhigkeitsindex der Reifen stimmt. Bei einem Index von Q116 betrÀgt das Gewicht pro Reifen etwa 1.250 Kilogramm, pro Achse sind also 2.500 Kilogramm erlaubt. Bei einer Auflastung erhöht sich das Gewicht, das auf den Achsen lastet. Deshalb musst du sicherstellen, dass du dich auch nach dem Auflasten noch innerhalb der erlaubten Grenzwerte bewegst.
Hier erfĂ€hrst du mehr zum Thema Reifen fĂŒr Wohnmobile und Wohnwagen.
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Wohnmobil auflasten und umbauen: Kosten und Methoden im Ăberblick
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Wohnmobil aufzulasten. Allerdings hÀngt die Vorgehensweise immer auch vom individuellen Fahrzeug und dem Zusammenspiel der Fahrzeugkomponenten ab. Deshalb solltest du dich vor dem Umbau immer ausgiebig beim Hersteller des Wohnmobils und beim Chassis-Hersteller beraten lassen.
Auflastungsmethode | Gewinn an Mehrgewicht | Kosten |
---|---|---|
VerstÀrkung der Federn | bis ca. 100 Kilogramm | ca. 750 bis 1.500 Euro |
Einbau eines Zusatzfedersystems oder Vollluftfedern | ca. 100 bis 300 Kilogramm | ca. 1.500 bis 3.000 Euro |
Einbau einer neuen Rad-Reifen-Kombination | ca. 100 bis 300 Kilogramm | ca. 1.500 bis 3.000 Euro |
Austausch des kompletten Fahrwerks | ca. 300 bis 500 Kilogramm | ca. 4.500 bis 5.500 Euro |
VerstÀrkung der Federn
Eine der hĂ€ufigsten MaĂnahmen, um das Wohnmobil aufzulasten, ist das VerstĂ€rken der Federn oder der Einbau zusĂ€tzlicher Federelemente. Dadurch wird sowohl die Achslast als auch das zulĂ€ssige Gesamtgewicht des Fahrzeugs erhöht. Je nach Fahrzeugtyp werden dabei hochwertige Blatt- oder Schraubenfedern, beispielsweise aus Aluminium, verwendet, welche den Fahrkomfort verbessern und einer Abnutzung vorbeugen.
Einbau eines Zusatzfedersystems oder Vollluftfedern
Eine weitere beliebte Option ist das Einbauen eines Zusatzfedersystems, das als StĂŒtzhilfe gegen durchhĂ€ngende Federn hilft. Ungleich verlagerte Radlasten lassen sich auĂerdem sehr gut mit einem Vollluftfedersystem beseitigen. Dabei ersetzen LuftbĂ€lge, StoĂdĂ€mpfer und Halterungen die gĂ€ngigen Stahlfedern und sorgen fĂŒr ein exzellentes FahrgefĂŒhl.
Einbau einer neuen Rad-Reifen-Kombination
Eventuell ist die werkseigene Kombination aus Rad und Reifen zu schwach fĂŒr die Auflastung und neue Federn reichen nicht aus. In diesem Fall können spezielle Felgen mit hoher Tragkraft, etwa aus Aluminium, und stĂ€rkere Reifen montiert werden, die mit dem hohen Gewicht gut klarkommen.
Austausch des kompletten Fahrwerks
Falls die Auflastung mit den oben genannten Komponenten nicht ausreicht, kann auch das gesamte Fahrwerk des Wohnmobils ausgetauscht werden. Dabei wird das Fahrwerk komplett entfernt und gegen ein neues ersetzt. Diese MaĂnahme ist vermutlich die teuerste â aber auch die umfassendste.
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Kann man ein Wohnmobil ohne technische Ănderung auflasten?
Gut zu wissen: Ein technischer Eingriff am Wohnmobil ist nicht zwingend notwendig. Wenn es nur darum geht, ein paar Kilogramm mehr Gewicht fĂŒr die CampingausrĂŒstung zu gewinnen, kannst du das Auflasten eventuell auch ohne Umbau vornehmen.
Grund: Viele Fahrwerke sind eigentlich von Werk aus fĂŒr höhere Gewichte ausgelegt, aber aus verschiedenen GrĂŒnden fĂŒr ein niedrigeres Gesamtgewicht zugelassen (z.B. wegen der erforderlichen FĂŒhrerscheinklasse).
Wenn das der Fall ist, kannst du dir vom HÀndler oder Hersteller eine sogenannte Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen lassen. In dieser wird bescheinigt, dass das Wohnmobil mehr Gewicht befördern kann, beispielsweise 100 Kilogramm mehr als eigentlich angegeben.
Mit dieser Bescheinigung gehst du zur FahrzeugprĂŒfstelle (TĂV, DEKRA) und lĂ€sst dir die Ănderung abnehmen und in die Fahrzeugpapiere eintragen. Achte hierbei allerdings unbedingt darauf, dass du die zulĂ€ssige Achslast nicht ĂŒberschreitest!
KostenmĂ€Ăig ist das Auflasten ohne Umbau natĂŒrlich am gĂŒnstigsten. Insgesamt musst du mit rund 200 Euro rechnen, eventuell ein wenig mehr, falls noch eine Bremsberechnung vorgenommen wird.
Bei PiNCAMP erfÀhrst du, wie du dein Wohnmobil richtig belÀdst.
Bekannte Anbieter fĂŒr professionelle Wohnmobil-Auflastungen
Am Markt gibt es eine ganze Reihe von Anbietern, bei denen du eine Auflastung professionell vornehmen lassen kannst. Hier ein Ăberblick ĂŒber einige der bekanntesten Unternehmen:
Das Àndert sich nach dem Auflasten des Wohnmobils
Wenn du das Wohnmobil auflastest, ist es mit dem zusĂ€tzlichen Gewicht nicht getan. DarĂŒber hinaus Ă€ndert sich auch fĂŒr dich als Fahrer einiges. Die wichtigsten Punkte sind der benötigte FĂŒhrerschein, eventuelle MautgebĂŒhren und Geschwindigkeitsbegrenzungen.
FĂŒhrerschein
Die zulĂ€ssige Gesamtmasse des Wohnmobils hat Auswirkungen darauf, welchen FĂŒhrerschein du benötigst. Bis 3,5 Tonnen reicht ein normaler FĂŒhrerschein der Klasse B. FĂŒr alles, was darĂŒber hinaus geht, benötigst du im Wohnmobil einen FĂŒhrerschein der Klasse C1. Der B96-FĂŒhrerschein betrifft nur AnhĂ€nger und gilt nur fĂŒr Wohnwagen.
Hier erklĂ€ren wir dir die wichtigsten Gesetze und Vorschriften fĂŒr Wohnmobile und Wohnwagen.
MautgebĂŒhren
In Deutschland musst du erst mit LKW ab 7,5 Tonnen Maut zahlen. In den NachbarlĂ€ndern ist das anders. Hier erhöhen sich die MautgebĂŒhren teilweise recht deutlich, wenn dein Fahrzeug die 3,5 Tonnen ĂŒberschreitet. Das gilt vor allem fĂŒr Ăsterreich: Hier kannst du ĂŒber 3,5 Tonnen auch keine Vignette mehr verwenden, sondern benötigst die elektronische Go-Box statt des ĂŒblichen „Pickerls“.
Mehr Infos zum Thema gibt es hier: Maut und Vignetten fĂŒr Camper.
Maximale Geschwindigkeit und Fahrverbote
Nach der Auflastung sind auf Autobahnen nur noch maximal 100 km/h erlaubt, auf der LandstraĂe betrĂ€gt die maximal erlaubte Geschwindigkeit 80 km/h. Eventuell gibt es auf bestimmten StraĂen zudem Fahrverbote fĂŒr Fahrzeuge ĂŒber 3,5 Tonnen sowie Ăberholverbote bei entsprechendem Verkehrszeichen. Nachtfahrtverbote gelten in der Regel nur fĂŒr LKW ab 7,5 Tonnen.
Vor- und Nachteile der Auflastung im Ăberblick
Wir hoffen, dass wir dir mit diesen Informationen einen ersten Einblick in das Thema Auflastung geben konnten. Wenn du dir noch ganz sicher bist, ob sich das Auflasten des Wohnmobils fĂŒr dich lohnt, geben wir dir hier noch einmal einen kurzen Ăberblick ĂŒber die Vor- und Nachteile der Auflastung.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Mehr Gewicht zulĂ€ssig | Kosten fĂŒr Umbau |
Höherer Fahrkomfort | ZusĂ€tzliche Kosten fĂŒr MautgebĂŒhren |
Mehr Sicherheit beim Fahren | Andere FĂŒhrerscheinklasse erforderlich (C1) |
Bessere Achslast | Ăberholverbot bei Verkehrszeichen 277 |
LĂ€ngere Lebensdauer des Fahrzeugs |
Titelfoto: © sushaaa â stock.adobe.com
Falls du noch nach einem neuen GefĂ€hrt suchst, haben wir alle wichtigen Tipps fĂŒr den Kauf eines neuen Wohnmobils gesammelt.