Edle Hopfen, prächtige Schlösser: Unterwegs auf der Bier- und Burgenstraße
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500 Kilometer Kultur und Kulinarik vom Allerfeinsten: Genau das verspricht die berühmte Bier- und Burgenstraße. Die beliebte Themenroute führt vom Bayerischen Wald über Franken bis ins Kyffhäuser Gebirge in Thüringen und verbindet malerische Naturlandschaften und prächtige Kulturdenkmäler mit der wohl höchsten Brauereidichte in Deutschland – für Genießer zweifellos eine der schönsten Wohnmobil-Touren des Landes.
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Die Bier- und Burgenstraße wurde 1977 ins Leben gerufen – damals gab es aber nur einen kurzen Streckenabschnitt von Kulmbach bis zum oberfränkischen Ludwigsstadt. Aufgrund der Beliebtheit wurde die Strecke schnell erweitert: Heute verläuft die Themenroute vom bayerischen Passau bis Bad Frankenhausen am Fuß des Kyffhäusergebirges in Thüringen und folgt dabei grob der Bundesstraße 85.
Praktische Informationen zur Bier- und Burgenstraße | |
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Route | Passau - Regen - Amberg - Bayreuth - Kulmbach - Saalfeld - Bad Frankenhausen |
Strecke | ca. 500 km |
Fahrtzeit | rund 14 Tage empfehlenswert |
Beste Reisezeit | Mai - Oktober |
Highlight | Auerbachs Keller, Brauereien in Kulmbach |
Maut | keine Maut |
Kultur und Kulinarischer Genuss zwischen Franken und dem Kyffhäuser Gebirge
Ihren Namen hat die Bier- und Burgenstraße daher, dass sie durch einige der spannendsten Bierregionen Deutschlands führt. Nirgendwo sonst ist die Dichte an Traditions- und Kleinbrauereien so groß wie in der Region zwischen Oberfranken und Thüringen. Genießer dürfen sich auf erlesene Pilssorten, erfrischende Weizenbiere und süffige Bockbiere freuen.
Gleichzeitig bieten die vielen Burgen und Schlösser entlang der Route spannende Einblicke in die Zeit, als sich Deutschland aus einem Flickenteppich von Kleinstaaten zu seiner heutigen Form entwickelte. Damit ist die Bier- und Burgenstraße die perfekte Mischung aus Kultur und kulinarischem Genuss und eine Route, die jeder Camper mindestens einmal gefahren sein sollte!
Wer die ganze Route erkunden möchte, sollte etwa 14 Tage mit Zwischenstopps einplanen. Natürlich kann man auch nur Teilabschnitte abfahren und sich die Strecke nach Belieben selbst einteilen. Entlang des Weges finden sich zahlreiche Campingplätze und Wohnmobilstellplätze. Im Folgenden stellen wir einige der schönsten Abschnitte der Bier- und Burgenstraße vor.
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Von Passau durch den Bayerischen Wald
Los geht es in Passau an der Grenze zu Österreich, wo die Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammenfließen. Die „Drei-Flüsse-Stadt“ lohnt durchaus einen längeren Aufenthalt, besonders die malerische Altstadt mit ihren vielen Gebäude aus der Barockzeit ist sehr sehenswert. Highlights sind der Stephansdom mit seinen charakteristischen Zwiebeltürmen und der Orgel mit fast 18.000 Pfeifen und die imposante Veste Oberhaus aus dem 13. Jahrhundert. Ein empfehlenswerter Campingplatz ist das Kurcamping Holmernhof Dreiquellenbad nahe dem idyllischen Städtchen Bad Griesbach.
Nächster Stopp ist der Luftkurort Regen am gleichnamigen Fluss in den Hügeln des Bayerischen Waldes. Die „Perle am Fluss“ bietet typisch bayerischen Kleinstadt-Charme und einige schöne Sehenswürdigkeiten wie die auf weißen Quarzfelsen erbaute Burg Weißenstein mit ihrem „Gläsernen Wald“: Direkt neben der Burg wachsen Tannen, Fichten, Buchen, Kiefern und Espen aus farbigem Flachglas aus dem Boden – ein beeindruckendes Kunstwerk und eine der Hauptattraktionen des Ortes. Für die Übernachtung bietet sich das nahegelegene schöne Camping Resort Bodenmais an.
Anschließend führt die Route bis zur historischen Stadt Amberg mit ihren vielen geschichtsträchtigen Gebäuden. Amberg gilt als eine besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Deutschlands und bietet viel zu entdecken: Auf jeden Fall sollte man das Kurfürstliche Schloss mit seinen schneckenförmigen Giebeln und dem mächtigen Satteldach besichtigen.
Auf den Spuren von Goethes Faust
Nur einige Kilometer nordwestlich wartet mit der Herzogstadt Sulzbach-Rosenberg gleich das nächste Highlight. Im historischen Stadtzentrum bewundern Besucher das prächtige Sulzbacher Schloss. Die ehemalige Wittelsbacher Residenz ist die größte Schlossanlange im Nordosten Bayerns. Weiter geht es nach Auerbach. Berühmt wurde der Ort vor allem durch Goethes „Faust“, der sich der Überlieferung nach gerne im berühmten “Auerbachs Keller” aufhielt. Der Bürgerwald im Süden der Stadt ist ein tolles Revier zum Wandern und dank der zahlreichen steilen Felsnadeln auch bei Kletterern sehr beliebt.
Noch ein kleines Stück und wir erreichen Pegnitz, das östliche Eingangstor zur Fränkischen Schweiz. Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt mitten im Naturpark Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst und ist der perfekte Ort zum Wandern und Radfahren. Der Genuss kommt dabei aber auch nicht zu kurz: Auf dem reizvollen Bierquellenwanderweg können Besucher gleich vier fränkische Kleinbrauereien besuchen.
Die Festspielstadt Bayreuth liegt etwa auf der Hälfte der Gesamtstrecke und strotz nur so von Prachtbauten: Vom „Alten Schloss Eremitage“ über das „Neue Schloss Bayreuth“ bis hin zum berühmten „Markgräflichen Opernhaus“, das seit 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, gibt es hier viel zu sehen. Lohnenswert ist auch „Maisel’s Bier-Erlebnis-Welt“ mit dem angeschlossenen Brauereimuseum, das als größtes Biermuseum der Welt sogar einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde hat.
Genießertour im Land der Brauereien
Von Bayreuth führt die Tour durch den Frankenwald und Oberfranken. Hier wird die Bier- und Burgenstraße ihrem Namen wirklich gerecht, denn die Region hat die größte Brauereidichte weltweit. Einen guten Einblick in die ehrwürdige Tradition bietet Kulmbach, die „heimliche Hauptstadt des Bieres“. Zu den bekanntesten Sorten zählen hier „Mönchshof“, „EKU“ und das „Kulmbacher“. Im Bayerischen Brauereimuseum erfahren Besucher mehr über die Herstellung – anschließende Verköstigung natürlich inklusive. Sehenswert ist auch die Plassenburg, das Wahrzeichen Kulmbachs. Die Festung thront imposant auf einem Felsvorsprung über der Stadt und ist eines der schönsten Renaissancebauwerke Deutschlands.
Über Weißenbrunn verläuft die Bier- und Burgenstraße nach Kronach. Auch hier gibt es wieder eine prächtige Burg zu bestaunen: Die nie bezwungene Festung Rosenberg, eine ehemalige Bambergische Bischofsburg, thront in wunderschöner Lage steil über der Altstadt. Sehenswert ist auch das nahegelegene Wasser-Schloss Mitwitz in einem wunderschön gelegenen Park. Ein Besuch der Brauerei „Kaiserhof“ mit eigenem Hopfengarten ist ein schöner Abschluss des Besuchs der Lucas-Cranach-Stadt.
Steinbach am Wald ist der höchste Punkt der Bier- und Burgenstraße und der Ort an dem die Route den bekannten Fernwanderweg Rennsteig kreuzt. Letzter Stopp in Bayern ist Ludwigsstadt zwischen dem Frankenwald und dem Thüringer Schiefergebirge. Über dem engen Loquitztal erhebt sich in malerischer Lage Burg Lauenstein – Gerüchten zufolge kann man hier auch heute noch zu manchen Anlässen die gespenstische „Weiße Frau“ sehen.
Campingplatz-Tipps in Routennähe für Bayern
Ab nach Thüringen ins Schiefergebirge
Durch den Thüringer Wald geht es anschließend durch eine hügelige Waldlandschaft bis zur ehemaligen Bergarbeiterstadt Probstzella weiter. Bis 1990 war hier die DDR-Grenzstation der Eisenbahnlinie, das Grenzbahnhof-Museum bietet spannende Einblicke in diese Zeit. Wanderer erkunden die Schönheiten des jahrhundertealten Schieferabbaugebietes auf dem neugestalteten Schieferpfad, der am Marktplatz in Probstzella beginnt und durch den Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale führt.
Über Kaulsdorf erreichen wir schließlich Saalfeld, auch als „Steinerne Chronik Thüringens“ bekannt. Der Name geht auf die Saalfelder Feengrotten mit ihren wunderschönen Tropfsteinen zurück, die sich unterhalb des Berges im malerischen Saaletal erstrecken. Sehenswert sind aber auch die liebevoll restaurierte Altstadt mit der fast vollständig erhaltenen Stadtmauer aus dem 13./ 14. Jahrhundert, das prächtige Renaissance-Rathaus, die Johanneskirche und das frühere Franziskanerkloster. Der beste Blick auf die wunderschöne Stadt bietet sich vom zinnenbewehrten Dach des „Darrtores“.
Hübsche Kurstädte und der letzte Ruheort von Kaiser Barbarossa
Wieder zurück auf der B85 führt der Weg nach Blankenhain mit dem gleichnamigen Schloss Blankenhain. Das Gebäude in Form eines geschlossenen, unregelmäßigen Ovals hat absoluten Seltenheitswert. Weltbekannt wurde Blankenhain zudem durch die Herstellung des bekannten Weimar-Porzellans. Die Porzellanmanufaktur gibt es inzwischen leider nicht mehr. Auf Anfrage können Besucher aber die kleine Ausstellung im Schloss Blankenhain besichtigen.
Der Kurort Bad Berka ist der vorletzte Stopp auf unserer Reise. In der kleinen Kurstadt im romantischen Tal der Ilm lässt sich hervorragend im Kurpark, Freibad oder den Kneippanlagen entspannen. Die 1813 gegründete Badeanstalt Berka geht auf die enge Zusammenarbeit der Stadt mit dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe zurück, der bereits die Vorzüge der Stadt zu schätzen wissen wusste. Der Goethebrunnen erinnert noch heute daran.
In Bad Frankenhausen am Fuße des Kyffhäusergebirges endet die wunderschöne Tour auf der Bier- und Burgenstraße. Tief in einer Höhle unter dem Berg soll noch heute der sagenumwobene Staufer-Kaiser Friedrich I., genannt „Barbarossa“ schlafen. In der Barbarossahöhle Rottleben können sich Besucher auf die Spur des schlafenden Kaisers begeben. Auf den Ruinen der mittelalterlichen Reichsburg Kyffhausen erinnert das 81 Meter hohe Kyffhäuser-Denkmal an die Legende. Wer nach der Tour noch ein bisschen Zeit hat, kann anschließend noch einige Tage in Weimar oder Leipzig entspannen, bevor es wieder in die Heimat geht.
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