Dachzelte fürs Auto im ADAC Test

Dachzelt fürs Auto: Thule Dachzelt als Gewinner im ADAC Test

5 min Lesedauer

Dachzelte hatten lange Zeit das Image inne, nur für den Expeditions- und Offroad-Bereich vorgesehen zu sein. Mittlerweile haben aber immer mehr Camper die praktische Konstruktion für das Autodach für sich entdeckt. Der ADAC hat sieben Dachzelte getestet und das Thule Dachzelt „Tepui Autana“ zum Testsieger erklärt. Vor allem die gute Verarbeitung hebt es von der Konkurrenz ab.

Inhaltsverzeichnis

ADAC Test für Dachzelte: Was waren die Voraussetzungen?

Bei mehr als 100 Herstellern von Dachzelten auf dem Markt können Camper schnell die Übersicht verlieren. Der ADAC hat in seinem Test sieben Dachzelte genauer unter die Lupe genommen, die ohne Hartschale auskommen, neben dem Auto aufgeklappt und mit einer Leiter abgestützt werden. Zudem hatten die Dachzelte eine Breite von 140 Zentimetern und haben das Gesamtgewicht inklusive Dachträger von 75 Kilo nicht überschritten.

Zu den Modellen zählten das Thule Tepui Autana, das Gentletent GT Roof, das dare to be different deluxe, Horntools Desert, das Campwerk Adventure 140, Vickywood Big Willow und das Nakatanenga RoofLodge Evo II Extended.

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ADAC Test für Dachzelte
ADAC hat sieben Dachzelte ohne Hartschale für Pkw getestet © ADAC/Rasmus Kaessmann

Dachzelte Preis: Anschaffung keinesfalls günstig

Wer annimmt, dass der Kauf eines Dachzeltes ein günstiges Vorhaben ist, wird beim Preis überrascht sein. Die im ADAC Test vertretenen Dachzelte kosten zwischen 1.900 und 3.400 Euro inklusive der Matratzen und dem Vorzelt. Hinzu kommt der Kostenaufwand von 150 Euro für den passenden Dachträger.

Dafür ist das Platzangebot in einem Dachzelt überraschend groß. Mit einer Breite von 140 Zentimetern und bis 240 Zentimetern Länge finden zwei Erwachsene ausreichend Platz. Selbst die Übernachtung zusammen mit kleinen Kindern ist bei dieser Raumgröße überhaupt kein Problem.

Raumklima und Helligkeit im Dachzelt

Zwei zentrale Kriterien beim ADAC Test waren das Raumklima und die Helligkeit im Dachzelt. Alle getesteten Modelle verfügen links und rechts über Fenster. Empfehlenswert sind Dachluken für das Raumklima, da darüber gut gelüftet werden kann und der Schlafkomfort steigt. Die Dachzelte von Horntools und Gentletent können in dieser Hinsicht nicht überzeugen.

Gerade Langschläfer werden bei einigen Ausführungen sehr früh von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Auch hier haben die Dachzelte von Horntools und Gentletent sowie von Campwerk das Nachsehen. Wer gerne ausschläft entscheidet sich eher für die Dachzelte von Thule, Vickywood, dare to be different und Nakatanenga.

Dachzelt vom Gentletent mit Dachluken © ADAC/Rasmus Kaessmann

Sind Dachzelte wetterfest? – Kälte und Regen im Test

Leider herrscht beim Campen nicht immer eitel Sonnenschein. Regen oder gar Kälte können die Übernachtung in einem Dachzelt zu einer Herausforderung machen, wenn die Modelle schwächeln. Der ADAC hat die Dachzelte in der Waschhalle des ADAC Technik Zentrums in Landsberg einem Härtetest ausgesetzt. Mit einem Regencape mussten die Zelte einem simulierten Regen von einer halben Stunde widerstehen. Beim dare to bei different bildete sich ein kleines Rinnsal, beim Gentletent gar ein kleiner See.

Bei der Kälteprüfung zeigt Thule mit dem Versprechen eines Ganzjahreszeltes kleinere Schwächen, ebenso wie erneut das Gentletent. Die anderen Hersteller bieten Optionen oder Erweiterungen wie gesteppte Innenzelte oder Außencapes, um der Kälte zu trotzen.

Montage und Aufbau der Dachzelte

Mit Grausen denken viele Camper an vergangene Jahrzehnte, als allein der Aufbau und die Montage eines Zeltes mehrere Stunden in Anspruch genommen hat. Dies bleibt den geneigten Interessenten bei Dachzelten heute erspart. Das passende Werkzeug und das Montagematerial wurde bei allen Herstellern im Test mitgeliefert, allerdings erwiesen sich Schrauben und Muttern bei Horntools und Nakatanenga als qualitativ so schlecht, dass beim Test Alternativen gekauft werden mussten.

Bei der Montage sollten mindestens zwei Personen mit anpacken, um die Sicherheit bei über 50 Kilogramm zu gewährleisten. Alternativ kann die Montage auch beim Hersteller oder beim Händler vorgenommen werden. Hier können Kosten von 200 Euro und mehr anfallen.

Ist das Dachzelt erst einmal montiert, kann der Urlaub in Angriff genommen werden. Das Ausklappen und der Aufbau nehmen rund zehn Minuten in Anspruch und sind gut zu bewältigen. Beim Gentletent sind kaum Handgriffe notwendig, weil dieses mittels einer Luftpumpe aufgeblasen wird.

Thule Dachzelt als Testsieger

Als Testsieger aus dem ADAC Test für Dachzelte ging das Thule Tepui Autana hervor. Mit der Gesamtnote von 1,5 konnte es die Konkurrenz hinter sich lassen. Für das Dachzelt sprechen die hervorragende Verarbeitung, die Wetterfestigkeit und die Schadstoffarmut. Das Nakatanenga RoofLodge Evo II Extended sowie das Vickywood Big Willow punkten mit einer Note von 1,9 ebenfalls mit guten Ergebnissen. Das Gentletent mit einer Gesamtnote von 2,5 fällt im ADAC Test etwas ab und belegt als teuerste Ausführung den letzten Platz.

Test-Sieger: Das Dachzelt Thule Tepui Autana © ADAC/Rasmus Kaessmann

Tipps für den Kauf von Dachzelten

Der Kauf eines Dachzeltes ist mit einer umfassenden Planung verbunden. Nicht jedes Modell ist mit einem Dachträger kombinierbar. Folgende Tipps unterstützen die richtige Kaufentscheidung:

• Dachzelt und Dachträger müssen unbedingt zusammenpassen. Zu achten ist auf die Schraubbrücken, die oftmals nicht auf den Dachträger montiert werden können.
• Die maximale Dachlast, die von den Autoherstellern angeführt wird, bezieht sich ausschließlich auf die Nutzung während der Fahrt. Im aufgebauten Zustand kann dieser Wert überschritten werden.
• Das Montieren eines Dachzeltes erweist sich als Herausforderung. Dennoch solltest du abseits des Urlaubes die Konstruktion entfernen, um Benzin zu sparen.
• Bei Elektroautos ist dieses Phänomen nicht ausgeprägt. Gerade für diese Fahrzeuge ist das Dachzelt eine wunderbare Alternative zum Wohnwagen oder Wohnmobil.
• Die Leiter für das Dachzelt sollte in der Höhe verstellbar sein, um Bodenungleichheiten auszugleichen und sich verschiedenen Automodellen anzupassen.

Dachzelte fürs Auto im ADAC Test

Fotos: © ADAC/Rasmus Kaessmann

Letzte Aktualisierung: 24/06/2022
Author: Riko Wetendorf