Marvilla Parks - Paris Est

Auf dem Areal römischer Thermen wurde 1485–1510 das Hôtel de Cluny im gotischen Flam­boyant­stil errichtet. Als Musée du Moyen Âge zeigt das Cluny seit 1844 die antiken Thermen selbst sowie Kunst und Kunsthandwerk aus dem Mittelalter. Star der Sammlung ist ›Die Dame mit dem Einhorn‹, eine Serie von sechs Tapisserien des 15. Jh. im höfischen Stil. Fünf Teppiche symbolisieren die fünf Sinne, der sechste trägt die Inschrift ›Mon seul désir‹, mein einziges Verlangen. Er kann als ein Sinnbild von Tugend und Keuschheit verstanden werden.

Das Palais de Tokyo, ein Bau der Weltausstellung von 1937, widmet sich heute der Moderne: Im Westflügel finden Ausstellungen der Gegenwartskunst statt, im Ostflügel zeigt das Musée dArt Moderne Gemälde von Derain, Delaunay, Lüpertz, Gursky und Baselitz. Glanzstücke der Sammlung sind zwei Monumentalwerke von Henri Matisse, die ersten Fassungen seines berühmten Tanzbildes ›La Danse‹ (1932). Ein weiteres Meisterwerk ist die 60 x 10 m große Raumdekoration ›La Fée Électricité‹, die Raoul Dufy für die Weltausstellung von 1937 schuf. Thema der Wandbilder ist die Geschichte der Elektrizität, vom mythischen Blitz des Göttervaters Zeus über Denker wie Aristoteles und große Erfinder wie Pierre Curie bis zur ersten Stromzentrale des 20. Jh.

Die Place Pigalle liegt am Boulevard de Clichy inmitten des Quartier Pigalle. Im 19. Jh. lebten hier Maler und Schriftsteller wie Daumier, Courbet, Baudelaire, Zola. Toulouse-Lautrec stellte die Cancan-Tänzerinnen der Pigalle auf Plakaten dar, die Weltruhm erlangten. Seit 1889 wirbt das Varieté Le Moulin Rouge mit Windmühle auf dem Dach um Publikum. Das Pigalle bietet aber auch coole Bars und experimentierfreudige Bühnen für seine design- und kulturbegeisterten Gäste. Die Cancan-Bühne Élysée Montmartre von 1807 ist inzwischen ein Szeneklub mit Livemusik, und das Theater La Cigale von 1887 dient seit der Modernisierung durch Philippe Starck als Chanson- und Popmusikbühne.

Im Bois de Vincennes (Métro 8, Porte Dorée) beobachten Groß und Klein im Zoo Parc Zoologique de Paris die Pandas beim Knacken von Bambuszweigen und die Affen, wie sie über die Felsen toben.

Das Hôtel de Ville, das Rathaus von Paris, zählt zu den prächtigsten Verwaltungsgebäuden Europas. Mit seiner reich verzierten Fassade sowie den Türmchen und Skulpturen ist es ein beeindruckendes Beispiel der Neorenaissance-Architektur. Der Vorplatz wurde begrünt und soll mit einem Stadtwald für eine Verbesserung des Klimas der Großstadt sorgen. Einige Stellen hat man bewusst ausgelassen, damit hier weiterhin Veranstaltungen stattfinden können. Routenplaner: Spaziergang rund um den Rathausplatz Das Gebäude wurde im Stil der Loire-Schlösser von den Architekten Théodore Ballu und Pierre Deperthes errichtet. Auf der Fassade sind Statuen und Büsten berühmter Pariser Persönlichkeiten zu entdecken. Unter anderem sind die Philosophen Voltaire und Rousseau sowie der Bildhauer Rodin zu sehen. Einige Statuen stellen französische Städte dar. Ganz in der Nähe des Platzes lohnt sich ein Bummel durch das Marais-Viertel mit seinen angesagten Cafés und trendigen Boutiquen. Unterwegs im Inneren: das Rathaus in Paris Ein Blick in die Innenräume ist nur im Rahmen einer organisierten Führung möglich. Eindrucksvoll ist der Salle des Fêtes, eine Nachbildung der Galerie des Glaces aus dem Château de Versailles . Zudem punktet das Rathaus mit wechselnden Ausstellungen.

Der Obelisk prägt das Bild des Place de la Concorde. Er gilt als einer der historischen Königsplätze von Paris: Entstanden auf Geheiß von König Ludwig XV., geplant vom königlichen Architekten Ange-Jacques Gabriel und später vom Kölner Architekten Jacob Ignaz Hittorff ergänzt, ist er heute Verkehrsknotenpunkt und touristisches Highlight. Architektur auf dem Place de la Concorde Der Obelisk von Luxor zählt zu den ikonischen Merkmalen des Place de la Concorde. Das Geschenk des ägyptischen Vizekönigs an den französischen König Louis-Philippe steht heute an der früheren Stelle einer Reiterstatue von König Ludwig XV. Diese prägte den Platz bis zu ihrer Zerstörung während der Französischen Revolution. Das Bauwerk umrahmen zwei Brunnen, der Fontaine des Mers und der Fontaine des Fleuves. Sie weisen kunstvolle Skulpturen mit Bezügen zur Schifffahrt und Fischerei auf. Das ehemalige Marineministerium (Hôtel de la Marine) wurde restauriert und ist heute der Öffentlichkeit zugänglich. Zu besichtigen sind unter anderem die Prunksäle mit ihren vergoldeten Verzierungen und die ehemaligen Intendantenwohnungen. Sehenswürdigkeiten in der Nähe An den Place de la Concorde schließt mit dem Tuileriengarten (Jardin des Tuileries) eine grüne Oase an. Zwischen dem zentralen Platz und dem Louvre Museum erstreckt sich ein klassisch französischer Garten. Statuen von Kunstschaffenden wie Auguste Rodin sowie das Musée de l’Orangerie machen den Park auch für Kunstinteressierte zu einem beliebten Ziel. Geschäfte, historische Bauten und Museen prägen die Avenue des Champs-Élysées. Sie verbindet den Place de la Concorde mit dem Arc de Triomphe de l’Étoile. Unweit der Prachtstraße befinden sich die Museen Petit Palais mit seinen Jugendstilelementen und Grand Palais , das mit einem markanten Glasdach ins Auge fällt.

Von der Bastille, die als Kerker diente und deren Erstürmung am 14. Juli 1789 die Französische Revolution auslöste, ist nichts mehr erhalten. 1833 wurde die Colonne de Juillet, die Julisäule, mit dem vergoldeten Genius der Freiheit auf der Spitze aufgestellt. 1989 kam die Opéra Bastille mit ihrer glitzernden Glas-Aluminium-Fassade hinzu.

Der Place des Vosges, einer der markanten Plätze im Marais, liegt im Herzen des historischen Viertels der französischen Hauptstadt. Er lädt zu einer Pause im Grünen oder zum Stöbern in einer der vielen kleinen Kunstgalerien in den Arkaden ein. Vom Platz der Könige zum Platz der Vogesen Der heutige Place des Vosges in Paris geht auf König Heinrich IV. zurück, der sich für die Stadt einen weitläufigen zentralen Platz vorstellte. Sein Wunsch wurde ihm Anfang des 17. Jahrhunderts mit dem quadratischen Place Royale erfüllt, der von einheitlichen Stadtpalais mit Arkadengängen umgeben war. Zu den berühmtesten Anwohnern des Platzes gehörten Kardinal Richelieu und der Schriftsteller Victor Hugo. Napoleon gab ihm seinen heutigen Namen, um den Einwohnern der Vogesen zu danken: Das Département war eines der ersten, das die von der Revolutionsregierung geforderten Steuern entrichtete. Reiseführer: die Attraktionen des Place des Vosges in Paris Der symmetrische Platz ist mit seinen eleganten Residenzen aus rotem Backstein unter traditionellen blauen Schieferdächern ein schöner Reisetipp für Paris. In den Arkaden sind unter anderem Galerien, Restaurants und Bistros zu finden. Die sehenswerte Gartenanlage mit ihren Rasenflächen und mehreren Brunnen eignet sich prima für eine längere Pause während der Erkundung des dicht bebauten Marais-Viertels. An einer Seite steht die prunkvolle Reiterstatue von Ludwig XIII., deren Original einst die Platzmitte zierte. Dieses wurde in der Revolution zerstört und später durch eine Kopie ersetzt.