So machst du dein Wohnmobil wintertauglich

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Wintercamping mit dem Wohnmobil: Für die Einen ein Traum, für die Anderen das glatte Gegenteil. Ist es im Winter denn nicht viel zu kalt, um bei Schnee und Eis im Wohnmobil zu sitzen? Ganz im Gegenteil – zumindest wenn das Fahrzeug wintertauglich ist. Dafür sind vor allem drei Dinge nötig: Heizung, Dämmung und die richtigen Fenster.

Inhaltsverzeichnis

Winterfest oder Wintertauglich? Im normalen Sprachgebrauch werden diese beiden Begriffe meist gleichbedeutend verwendet. Tatsächlich liegt hier aber ein großer Unterschied vor. Wintertauglich bedeutet grob gesagt, dass das Wohnmobil bei Temperaturen bis 0° Grad C ohne Einschränkungen verwendet werden kann. Winterfest ist das Fahrzeug hingegen nur dann, wenn es auch bei bis zu -15° Grad C im Inneren noch angenehm warm ist.

Diese Kriterien werden übrigens nicht „einfach so“ oder bloß nach Gefühl geprüft, sondern anhand einer festgelegten Norm gemessen. Bei Wohnmobilen ist das die DIN-Norm EN 1646-1, bei Caravans die Norm EN 1645-1. Bevor wir zu den konkreten Maßnahmen kommen, schauen wir uns diese Normen gerade noch mal an und gucken, was das Wohnmobil können muss, um als wintertauglich zu gelten

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Was bedeutet wintertauglich bei Wohnmobilen?

Wie erwähnt, muss das Wohnmobil bei Temperaturen bis zu 0° Grad Celsius vollumfänglich nutzbar sein, um als wintertauglich zu gelten. Die DIN-Norm EN 1646-1 schreibt dazu das folgende Testverfahren vor:

Phase 1 – Auskühlen

Das Testfahrzeug wird für mindestens zehn Stunden auf die Temperatur 0° C heruntergekühlt. Dazu werden alle Türen und Fenster geöffnet, damit das Fahrzeug wirklich vollständig auskühlt.

Phase 2 – Aufheizen
Ausgehend von der Starttemperatur von 0°C wird der Innenraum des Wohnmobils mit maximalem Tempo aufgeheizt. Der Messpunkt befindet sich einen Meter über dem Innenboden des Fahrzeugs in der Mitte des Wohnbereichs und muss sich binnen zwei Stunden auf +20° C erwärmen. Fünf weitere Messpunkte im Fahrzeug dürfen nicht mehr als 7 °C Differenz zu dieser Messung aufweisen.

Test bestanden – Wohnmobil ist wintertauglich

Wenn das Testfahrzeug diese Prüfung erfolgreich besteht, erhält es die Qualifikation „wintertauglich nach Stufe II“. Um als „winterfest nach Stufe III“ zu gelten, wird die Temperatur  auf – 15° C abgekühlt und anschließend ebenfalls gemessen, wie schnell das Fahrzeug aufgeheizt werden kann. Zusätzlich wird aber noch geprüft, ob diese Temperatur stabil über 1 Stunde gehalten wird. Außerdem ist noch ein Check der Wasseranlage fällig (Leitungen und Rohre nicht gefroren).

Welche Arten von Wohnmobilen sind besonders wintertauglich?

Nachdem wir jetzt wissen, was wintertauglich bedeutet, können wir zu den Maßnahmen kommen, die die Wintertauglichkeit verbessern. Dazu müssen wir zunächst die verschiedenen Arten von Wohnmobilen unterscheiden.

  • Kastenwägen (Van)
  • Teilintegrierte Wohnmobile
  • Integrierte Wohnmobile

Kastenwägen (Van)

Die meisten Kasten Kastenwägen sind nur bedingt wintertauglich, da sie nicht oder nur kaum (am Boden) isoliert sind. Die Fahrer-Beifahrertüren, Einstiegs-Schiebetüren und Hecktüren sind i.d.R. nur mit einfachem Dichtgummi verschlossen. Kälte gelangt so leichter in den Innenraum

Teilintegrierte Wohnmobile

Sie haben einen isolierten und gedämmten Aufbau. Sie besitzen jedoch „normale“ Fahrer-Beifahrertüren, die ebenfalls Kälte hereinlassen. Verschiedene Modelle gibt es auch mit Fußbodenheizung.

Integrierte Wohnmobile

Sie haben die beste Wärmeisolierung und sind meist bestens für das Wintercamping geeignet. Allerdings sind sie in der Anschaffung teurer.

Die richtige Heizung wählen

Die Heizung ist entscheidend dafür, ob du im Wohnmobil im Winter mit den Zähnen klapperst oder ganz entspannt deinen Urlaub genießen kannst. Mit modernen Umluftheizungen im Wohnmobil machst du es dir ganz einfach warm und fühlst dich im Camper genauso wohl wie im heimischen Wohnzimmer. Außerdem vermeidest du Schäden an der Bordtechnik. Stichwort: Gefrorenes Wasser in den Leitungen.

Die Gebläseheizungen in den Wohnmobilen von Malibu heizt z.B. nicht nur punktuell, sondern den gesamten Raum des Fahrzeugs. Durch die Tatsache, dass die Mehrzahl der Auslässe für die Warmluft unten angeordnet sind, bekommst du warme Füße wie bei einer Fußbodenheizung und die warme Luft steigt nach oben, um das Wohnmobil insgesamt zu heizen. Störende Zugluft wird durch gute Isolation vermieden.

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Warm bleiben sollen aber nicht nur die Insassen, sondern auch wichtige technische Komponenten des Wohnmobils sowie der Stauraum. Dafür lassen Wohnmobil-Hersteller wie Malibu die warme Luft durch den gesamten Doppelboden-Keller zirkulieren. Das sorgt übrigens auch für einen geringeren Gasverbrauch, da der Doppelboden als Wärmespeicher fungiert. Der Fahrerhausbereich und der Einstieg hinter der Aufbautür sind ebenfalls gezielt beheizt, damit die Camper im Wohnmobil garantiert nicht frieren müssen.

Das Fahrzeug vollständig dämmen

Wer einmal mit einem Auto im Winter liegengeblieben ist und eine Weile im Fahrzeug ohne Heizung ausharren musste, weiß: Auf die Dämmung kommt es an. Während PKW meist kaum wärmegedämmt sind, sieht das bei Wohnmobilen anders aus. Allerdings gibt es hier große Unterschiede. Die Wahl des richtigen Dämmstoffes sowie die Ausführung der Dämmung ist bei Wohnmobilen entscheidend für die Wintertauglichkeit, denn nur so wird die Wärme konserviert und das Klima im Fahrzeug durchgängig angenehm.

Moderne Fahrzeuge wie der Malibu I 500 QB verwenden hierzu extrudiertes Polystyrol, auch als RTM-Schaum, Styrofoam oder Styrodur bekannt. Das ist zwar steif und etwas teurer und schwerer als Styropor, hat aber geschlossene Poren und saugt deshalb kein Wasser auf. Durch die steifere Struktur nimmt es zudem mehr Last auf und braucht daher weniger Verstrebungen – ein Vorteil für den Hersteller bei der Konstruktion. Die Dämmungseigenschaften von RTM-Schaum sind ausgezeichnet.

Tipp: Schau dir hier weitere nützliche Tipps zum Wintercamping an.

Kältebrücken vermeiden

In Kombination mit Kanten aus Polyurethan, die auch Malibu bei der Herstellung der Fahrzeuge verwendet, ergibt sich ein gut gedämmter und gleichzeitig stabiler Fahrgastraum. Hochstabile Verzahnungsprofile verbinden die einzelnen Teile und schließen Kältebrücken zuverlässig aus – es bleibt drin also kuschelig warm. Außen sind die meisten Wohnmobile mit einer Schicht aus GFK und Aluminium umhüllt, die lange Jahre vor Wind und Wetter schützt und auch Hagel abhält. GFK schützt bei vielen Wohnmobilen zudem die Unterseite des Fahrzeugs gegen Steinschlag und Nässe. Malibu gewährt auf seine Wohnmobile stolze sechs Jahre Dichtigkeitsgarantie, die optional auf zehn Jahre ausgedehnt werden kann.

Die passenden Fenster verwenden

Zu guter Letzt sind auch die Fenster wichtig für die Wintertauglichkeit eines Wohnmobils. Denn: Trotz der Kälte soll ja Licht hineinkommen und ab und an gelüftet werden. Aufbaufenster mit einem Rahmen aus PU und Isolierverglasung sind hier die beste Wahl: Sie lassen die Wärme drin und halten die Kälte draußen.

Und wenn wir schon beim Thema Lüften sind: Gerade im Winter ist es wichtig regelmäßig zu lüften. Ansonsten sammelt sich Feuchtigkeit im Fahrzeug, was im schlimmsten Fall sogar zu Schimmel führen kann. Deshalb gilt: Ruhig ein paar Mal am Tag mehrere Minuten kurz lüften. Damit steht dem Wintervergnügen mit dem Wohnmobil nichts mehr im Wege!