Maut, Bußgelder und Gebühren: Der große PiNCAMP Europa-Guide

44 min Lesedauer

Bei einem Campingurlaub im europäischen Ausland fallen in zahlreichen Ländern Mautgebühren an. Meist betrifft das Autobahnen, Schnellstraßen, Tunnels oder Brücken. Um euch die Urlaubsplanung zu erleichtern und euer Reisebudget zu entlasten haben wir in diesem Artikel die Mautgebühren der wichtigsten europäischen Reiseländer zusammengestellt.

Inhaltsverzeichnis

In der EU gibt es insgesamt neun Länder, in denen Mautgebühren fällig werden:

  • Frankreich
  • Griechenland
  • Großbritannien
  • Irland
  • Italien
  • Kroatien
  • Polen
  • Portugal
  • Spanien

Hinzu kommen sechs europäische Nationen außerhalb der EU, die ebenfalls Gebühren für die Straßennutzung einfordern. Dazu zählen Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Norwegen, Serbien, die Türkei und Weißrussland. Darüber hinaus begegnen dem Campingurlauber mautpflichtige Tunnel, Brücken und Pässe in Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Dänemark und Schweden.

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Während hierzulande noch über eine Pkw-Maut diskutiert wird, ist diese im europäischen Ausland schon seit Jahren in vielen Ländern Realität. Die Vielseitigkeit des Kontinents spiegelt sich auch in den Bestimmungen für die Straßennutzung wider: Jedes Land hat seine eigenen Regeln. In den meisten Staaten werden die Gebühren aber vor allem für die Nutzung von Autobahn- und Schnellstraßen erhoben. Die Bezahlung erfolgt je nach Land beim Ein- oder Ausfahren an der Mautstation. Für die Überfahrten von bestimmten Brücken und Pässen beziehungsweise das Durchfahren von Tunneln kommt ein ähnliches Verfahren zum Tragen.

Maut-Boxen: Bezahlsysteme in Europa

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© photo 5000 – stock.adobe.com

Die klassische Bezahlweise an den Mautstationen für mautpflichtige Streckenabschnitte hat sich in der Vergangenheit auf Bargeld und Kartenzahlung beschränkt. Für die Vereinfachung der Mautabwicklung kommen in vielen Ländern mittlerweile sogenannte Maut-Boxen zum Einsatz.

Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät in der Größe einer Streichholzschachtel, das in den meisten Fällen im Inneren des Fahrzeugs an der Windschutzscheibe angebracht wird. Für Inhaber der Maut-Box gibt es eigens reservierte Spuren an den Mautstationen, die sich als äußerst zeitsparend erweisen können. Beim Durchfahren wird die entsprechende Gebühr automatisch entrichtet. Der Fahrer wird in der Regel durch ein akustisches Signal darüber informiert, dass der Vorgang abgeschlossen wurde. Diese Maut-Boxen können im Vorfeld einer Reise bestellt und mit einem Guthaben versehen wird. Auch das Bezahlen auf Rechnung im Anschluss an den Urlaub ist in vielen Staaten problemlos möglich.

Allein schon die Namensgebung und Handhabung der Maut-Boxen macht deutlich, dass Fahren im europäischen Ausland mit einigem bürokratischen Aufwand verbunden ist. In Italien wird die Box als Telepass bezeichnet. In Frankreich und Spanien existiert die Liber-t für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen und bis 3 Meter Höhe. In Frankreich kommt außerdem TIS-PL für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen oder über 3 Meter Höhe, in Spanien nennt sich diese Abgabe VIA-T. In Portugal heißt die Box ViaVerde und in Norwegen AutoPass. Diese Geräte können im Internet bestellt werden.

In Österreich gibt es die Go-Box für Reisemobilisten mit Fahrzeugen über 3,5 Tonnen. Die digitale Vignette für Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen kann online bei der österreichischen Straßenbetreibergesellschaft Asfinag sowie über deren App beziehungsweise beim ADAC erworben werden. In der Regel ist nach dem Kauf eine 18-tägige Sperrfrist zu berücksichtigen, der ADAC stellt hier eine Ausnahme dar.

Mautgebühren in Südeuropa

Mautgebühren in Zentraleuropa

Mautgebühren in Osteuropa

Mautgebühren in Skandinavien

Mautgebühren auf den Inseln

Mautgebühren auf dem Balkan und Südosteuropa

Mautgebühren in Südeuropa

Alle Informationen zu den Mautgebühren in Südeuropa!

Mautgebühren in Zentraleuropa

Maut in Österreich: Vignette und GO-Box

Die Alpenrepublik ist hinsichtlich der Maut für Autofahrer eine Herausforderung. Die zahlreichen individuellen Regelungen erfordern eine genaue Reiseplanung und natürlich ein entsprechendes Budget. Grundsätzlich gilt für Österreich: Autobahnen und Schnellstraßen sind mautpflichtig.

Dabei kommt die klassische Vignette zum Einsatz für Fahrzeuge mit einem höchstzulässigem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen. Diese muss bereits vor der Auffahrt auf die Autobahnen und Schnellstraßen erworben und angebracht werden, sonst drohen empfindliche Ersatzmautzahlungen. Die jeweiligen Tarife richten sich nach Fahrzeugart (Auto und Kfz bis 3,5 Tonnen oder Motorrad) und Gültigkeitsdauer. In Österreich existieren über 6.000 Vertriebsstellen, darunter Tankstellen und Trafiken (Tabakläden).

Die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ bieten die Vignette ebenso an wie grenznahe Tankstellen im Ausland sowie in Deutschland der ADAC. Die Klebevignette muss von innen an der Windschutzscheibe am linken oberen Rand oder hinter dem Rückspiegel angebracht werden, ohne dabei verdeckt zu werden. Bei Motorrädern gilt die Vorschrift, das „Pickerl“ an einem schwer entfernbaren und gut sichtbaren Bestandteil aufzukleben.

Mit der digitalen Vignette in Österreich entfällt das lästige Aufkleben. Diese kann bei der österreichischen Straßenbetreibergesellschaft Asfinag sowie über deren App „Unterwegs“ käuflich erworben werden. Vorsicht ist hier bei der Reiseplanung geboten, denn die Digitale Vignette gilt erst ab dem 18. Tag nach dem Kaufdatum. Ein Vorteil ist der Kauf beim ADAC in Deutschland, denn hier entfällt die 18-tägige Sperrfrist.

Für die meisten Wohnmobilreisenden ist die Nutzung der Go-Box erforderlich, die bei Fahrzeugen über einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen zum Einsatz kommt. Die größte Herausforderung ist dabei die Programmierung der Go-Box, denn hier werden die EURO-Emissionsklasse, die Höhe der zurückgelegten Kilometer und die Anzahl der Achsen hinterlegt. Nach diesen Angaben richten sich anschließend auch die Mautgebühren. Die Reise kann dabei mit einem Guthaben angetreten werden, das sich mit dem Durchfahren der Mautstellen automatisch verringert. Allerdings können die fälligen Kosten auch im Nachgang per Rechnung bezahlt werden.

Die Vignetten-Preise für Österreich im Jahr 2024 in der Übersicht:

  • 1 Tag für 8,60 € (ab 2024)
  • 10 Tage für 9,90 €
  • 2 Monate für 29,00 €
  • Jahresvignette für 96,40 €

Das Fehlen einer Vignette kann richtig teuer werden: Für eine Ersatz-Vignette werden 120 € fällig oder es droht ein Bußgeld in Höhe von 300 €.

Für Österreich können zusätzliche Mautgebühren für Tunnel und Pässe anfallen. Diese sehen wie folgt aus:

  • Arlberg-Tunnel: 11,50 €
  • Brenner-Pass: 11 €
  • Felbertauern-Tunnel: 11 €
  • Großglockner Hochalpenstraße: 40 €
  • Tauernschleuse Autoverladung: 17 €
  • Tauern-/ Katschberg-Tunnel: 13,50 €
  • Bosruck-Tunnel: 6,50 €
  • Gleinalm-Tunnel: 10,50 €
  • Karawankentunnel A11 (Sondermautstrecke der ASFINAG): 7,80 €

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Maut in Belgien nur für den Liefkenshoek Tunnel

Grundsätzlich sind die Straßen und Autobahnen in Belgien von der Maut befreit. Lediglich für das Durchfahren des 1,4 Kilometer langen Liefkenshoek Tunnel im Nordwesten von Antwerpen als Bestandteil der Autobahn R 2 wird eine Gebühr berechnet. Eine Differenzierung bei den Kosten ist bei der Höhe des Fahrzeugs einzukalkulieren. Kfz ab 2,75 Meter Höhe müssen für den Tunnel tiefer in die Tasche greifen.

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Maut in den Niederlanden für zwei Tunnel

Die Nutzung von Autobahnen und Schnellstraßen ist in den Niederlanden gebührenfrei. Allerdings gibt es im Nachbarland zwei Tunnel, für die Gebühren erhoben werden: Der 6,6 Kilometer lange Westerscheldetunnel zwischen Terneuzen in Zeeuwsch-Vlaanderen und Goes auf Zuid-Beveland ist mit Kosten verbunden, wobei in vier Fahrzeugklassen unterschieden wird:

  • Motorräder zahlen 2,50 €
  • Fahrzeuge bis 6 Meter Länge und bis 3 Meter Höhe müssen mit 5 € kalkulieren
  • Fahrzeuge über 6 Meter Länge und bis 3 Meter Höhe mit Wohnwagen/Anhänger müssen 7,45 € zahlen
  • Fahrzeuge bis 12 Meter Länge und über 3 Meter Höhe sollten mit 18,20 € rechnen

Für den Kiltunnel bei Dordrecht zahlen Motorrad und Pkw mit oder ohne Anhänger unter 2,30 Meter Höhe 2 € und Fahrzeuge ab 2,30 Meter Höhe 5 €.

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Maut in der Schweiz: Vignette für Autobahnen und Schwerverkehrsabgabe

Die Schweiz hat hinsichtlich der Vignettenpflicht sehr strenge Vorschriften. Dabei ist die Höhe der Gebühren abhängig vom Gewicht des Fahrzeugs. Liegt dieses unter 3,5 Tonnen zGG wird lediglich eine Vignette für die Autobahnen in der Alpenrepublik benötigt. Ist das Gewicht jedoch höher, muss auf allen Straßen eine Schwerverkehrsabgabe entrichtet werden. Eine Besonderheit in der Schweiz ist außerdem, dass sowohl Pkw als auch Anhänger jeweils über eine Vignette verfügen müssen.

Bei der Einreise und der Nutzung der Autobahnen muss vom Fahrer stets eine Jahresvignette für die Schweiz erworben werden. Eine Umfahrung der Autobahnen mit dem PKW ist denkbar, dafür ist jedoch mit deutlich mehr Fahrzeit zu rechnen. Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen zGG müssen auf jeden Fall mit einer Vignette unterwegs sein, die als Schwerverkehrsabgabe gewertet wird. Die Vignette kann direkt an der Grenze oder im Vorfeld eines Urlaubs in den Geschäftsstellen des ADAC oder online beim ADAC gekauft werden.

Die Höhe der Schwerlastabgabe richtet sich nach der Aufenthaltsdauer in der Schweiz. Wohnmobile mit einem Gewicht über 3,5 tonnen zGG sowie Wohnanhänger können mit Jahresvignetten, Monatsvignetten sowie 10-Tages-Vignetten oder Vignetten für einen frei wählbaren Zeitraum in Tagen versehen werden.

In der Schweiz sind auch zahlreiche Tunnelverbindungen mit einer Maut versehen. Dazu zählen unter anderem:

  • Großer St. Bernhard Straßentunnel (Italien-Schweiz)
  • Munt-la-Schera Straßentunnel (Italien-Schweiz)
  • Furkatunnel Autoverladung (innerhalb der Schweiz)
  • Lötschbergtunnel Autoverladung (innerhalb der Schweiz)
  • Lötschberg- und Simplontunnel Autoverladung (Italien-Schweiz)
  • Oberalp Autoverladung (innerhalb der Schweiz)
  • Simplontunnel Autoverladung (Italien-Schweiz)
  • Vereinatunnel Autoverladung (innerhalb der Schweiz)

Die Preisgestaltung bei den Tunneln fällt recht unterschiedlich aus. Grundsätzlich unterscheiden die meisten von ihnen zwischen Motorrädern sowie Fahrzeugen unter oder über 3,5 Tonnen zGG.

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Mautgebühren in Osteuropa

Maut in Polen: ausgewählte Streckenabschnitte sind mautpflichtig

Fahrten in das Nachbarland müssen nicht unbedingt teuer werden, denn nur auf ausgewählten Streckenabschnitten der Autobahnen A1, A2 und A4 werden Gebühren für alle Fahrzeuge fällig. Auf einigen Schnell- und Fernstraßen müssen jedoch Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen eine Maut entrichten und darunter fallen nicht selten Wohnmobile. Sie sind dann verpflichtet sich für das elektronische Mautsystem ViaToll anzumelden.

Auf den sogenannten Konzessionsstrecken, wie die Abschnitte auf den Autobahnen A1, A2 und A4 bezeichnet werden, wird in Polen in fünf Kategorien unterschieden.

  • Kategorie 1: Hier werden Fahrzeuge mit zwei Achsen und Motorräder eingeordnet
  • Kategorie 2: Diese ist vorgesehen für Fahrzeuge mit zwei Achsen mit Anhänger, Fahrzeuge mit zwei Achsen und Zwillingsreifen sowie Motorräder mit Anhänger
  • Kategorie 3: Diese gilt für Fahrzeuge mit zwei Achsen und Zwillingsreifen mit Anhänger sowie Fahrzeuge mit drei Achsen
  • Kategorie 4: Fahrzeuge mit drei Achsen mit Anhänger und Fahrzeuge mit mehr als drei Achsen werden in dieser Kategorie erfasst
  • Kategorie 5: Diese ist vorgesehen für alle Fahrzeuge außerhalb der Kategorie 1-4

Die Bezahlung an den Mautstationen kann in bar, mit Kredit- oder Bankkarte vorgenommen werden. Der Euro wird nur in Scheinen angenommen und mögliches Wechselgeld wird in Złoty ausbezahlt.

Hilfreich bei vielen Fahrten ist die Anmeldung zum elektronischen Mautsystem in Polen. Die Anmeldung ist für Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen zGG freiwillig und kann über das Internet beziehungsweise in den Distributionsstellen erfolgen. Die Kaution für das Sendegerät ViaBox liegt bei 120 Złoty. Es wird dann wie üblich an der Windschutzscheibe befestigt. Für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zGG ist die Teilnahme an der elektronische Bezahlung über viaTOLL verpflichtend in Polen.

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Maut in Weißrussland mit dem BelToll-System

Die Mautpflicht in Weißrussland gilt nur für alle in- und ausländischen Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zGG. Dazu zählen auch Wohnmobile und Gespanne, die dieses Gewicht überschreiten. Die Fahrzeuge werden in vier unterschiedliche Klassen kategorisiert.

  • Kategorie 1: Kfz unter 3,5 Tonnen zGG – dies gilt aber nur für Pkw aus Ländern außerhalb der Eurasischen Zollunion (Belarus, Kasachstan, Russland)
  • Kategorie 2: Diese ist für Kfz über 3,5 Tonnen zGG mit zwei Achsen bestimmt
  • Kategorie 3: Hier werden Kfz über 3,5 Tonnen zGG mit drei Achsen erfasst
  • Kategorie 4: Kfz über 3,5 Tonnen zGG mit 4 und mehr Achsen werden dieser Kategorie zugeordnet.

Die Preise werden dabei je Kategorie für jeden gefahrenen Kilometer abgerechnet.

  • Kategorie 1: 0,04 €
  • Kategorie 2: 0,09 €
  • Kategorie 3: 0,12 €
  • Kategorie 4: 0,15 €

Für die Bezahlung der Maut ist eine On-Board-Unit (OBU) erforderlich. Die kostenfreie Registrierung kann online vorgenommen werden oder bei den Vertriebsstellen (BelToll Customer Service Points) an der Grenze.

Maut in Slowenien mit Vignettenpflicht und hohen Geldbußen

Ein Urlaub in Slowenien sollte im Vorfeld sorgfältig geplant sein und aufgrund der hohen Geldbußen gilt es als empfehlenswert, die Vignette vor dem Fahrtantritt zu kaufen. Für Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen zGG ist eine Vignette notwendig. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zGG müssen mit einer streckengebundenen Maut rechnen. Dafür werden alle Fahrzeuge in drei Klassen unterteilt:

  • Klasse 1: Hier werden ausschließlich Motorräder eingerechnet
  • Klasse 2A: Diese ist für Kfz bis 3,5 Tonnen zGG und unter 1,3 Meter an der Vorderachse und Wohnmobile bis 3,5 Tonnen zGG vorgesehen
  • Klasse 2B: Diese gilt für Kfz unter 3,5 Tonnen zGG und über 1,3 Meter an der Vorderachse.

Das Fahren auf mautfreien Straßen wird in Slowenien vom ADAC nicht empfohlen. Die fehlende Übersichtlichkeit und die erhöhte Reisedauer sprechen eher für die gebührenpflichtigen Straßen. Ratsam ist es bereits vor der Einreise über eine entsprechende Vignette zu verfügen. Werden Fahrer ohne Vignette angetroffen, drohen Bußgelder zwischen 300 und 800 €.
Die Kosten für die Vignette richten sich nach der Fahrzeugklasse sowie dem Zeitraum. Dieser kann für sieben Tage, einen Monat, sechs Monate und einem Jahr gewählt werden. Der Vorteil bei einer Jahresvignette liegt im Nutzungszeitraum, der auf 14 Monate beziffert wird. Die Vignette kann bereits in Deutschland in den ADAC-Geschäftsstellen oder online im ADAC-Shop erworben werden.

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Maut in Litauen nur in Neringa als Umweltschutzabgabe

Bei der Kurischen Nehrung (Neringa) handelt es sich um eine 98 Quadratkilometer große Halbinsel mit einer besonders schützenswerten Naturlandschaft. Sie gilt als beliebtes Urlaubsziel in Litauen und wurde deshalb mit einer Maut versehen, die als Umweltschutzabgabe dient. Die entsprechende Gebühr muss an den Kontrollposten Alksnynė oder Nida in bar hinterlegt werden. Die Preise bewegen sich dabei zwischen 5 € für PKW und 30 € für Wohnmobile

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Maut in Tschechien: vignettenpflichtige Autobahnen und Schnellstraßen

Eine Vignettenpflicht gilt in Tschechien auf Autobahnen und Schnellstraßen für PKW bis 3,5 Tonnen zGG. Liegt das Gewicht über dieser Grenze, müssen die Fahrzeuge mit einem elektronischen Sendegerät ausgestattet sein. Dann wird eine streckenabhängige Maut fällig. Von dieser Regelung ausgenommen sind Motorräder und Trikes.

Beim Kauf der Vignette gibt es einen Teil, der gut sichtbar an der Windschutzscheibe angebracht werden muss und einen weiteren Teil, den der Fahrzeugführer bei den persönlichen Papieren aufbewahren sollte. Die Gültigkeitsdauer kann zwischen zehn Tagen, einem Monat und einem Jahr gewählt werden. Vorteil einer Jahresvignette für Vielreisende in Tschechien ist die Gültigkeit von 14 Monaten.

Für Fahrzeuge mit 3,5 Tonnen zGG ist die Anschaffung oder Leihe eines Sendegerätes notwendig. Die satellitengestützte On-board-unit OBU 5051 kommt zum Einsatz, um eine streckengebundene Abrechnung zu ermöglichen. Die Höhe der Maut wird entscheidend durch die Gewichtsklasse, die Achszahl und die Emissionsklasse beeinflusst. Unter www.premid.cz finden sich weitere Informationen dazu.

Vor der Reise nach Tschechien muss das eigene Fahrzeug beim elektronischen Mautsystem angemeldet und eine Kaution in Höhe von 2.468 CZK für das Sendegerät hinterlegt werden. Der Nutzer kann entscheiden, ob er sich für das Prepaid- oder das Post-Pay-Verfahren registriert.

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Maut in der Slowakei für Autobahnen und Schnellstraßen

Für das Befahren der Schnellstraßen und Autobahnen ist in der Slowakei eine Vignette notwendig. Diese Vorschrift gilt für alle Kraftfahrzeuge (ausgenommen Motorräder). Das E-Ticket, das als elektronische Vignette eingeführt wurde, kann an verschiedenen Verkaufsstellen (Grenzübergängen, Tankstellen und in Postämtern) sowie online oder per App bestellt werden. Gespeichert werden dabei das Kfz-Kennzeichen sowie das Land der Fahrzeugregistrierung.

Eine Vignette benötigen alle Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen zGG, Fahrzeuge zur Personenbeförderungen mit maximal 9 Sitzplätzen, Wohnmobile sowie Gespanne unter 3,5 Tonnen zGG. Wird dieses Gewicht überschritten, muss sowohl für das Zugfahrzeug als auch für den Wohnanhänger eine Vignette gekauft werden. Als Zeiträume stehen zehn Tage, 30 Tage und ein Jahr zur Wahl.

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Maut in Moldau mit Vignettenpflicht

Die Straßenverkehrsordnung in der Republik Moldau schreibt vor, dass alle Fahrzeuge, die nicht im Land gemeldet sind, über eine Vignette verfügen müssen. Der Erwerb ist in den Filialen der Moldova Agroindbank, an bei Tankstellen befindlichen Kassenautomaten und online möglich. Hinsichtlich des Zeitraums haben Reisende die Wahl zwischen sieben, 15, 30, 90 und 180 Tagen.

Mautgebühren in Skandinavien

Alle Infos zu den Mautgebühren in Skandinavien!

Mautgebühren auf den Inseln

Maut in Irland für Autobahnen, Tunnel oder Brücken

Die Maut-Bestimmungen in Irland sind unkompliziert gestaltet worden. Hier gibt es lediglich die Unterscheidung zwischen Motorrädern und Pkw. Gespanne und Wohnwagen werden auf der grünen Insel wie Pkw gewertet. Dafür werden die Gebühren für fast alle Autobahnen sowie größere Brücken und Tunnel erhoben. Die jeweiligen Autobahnen weisen eine unterschiedliche Höhe der Maut auf:

  • M1 Motorway Gormanston – Monasterboice: Pkw 1,90 € und Motorräder 1 €
  • M3 Clonee – Kells (Navan – Kells): Pkw 1,60 € und Motorräder 0,80 €
  • M4 Kilcock – Enfield – Kinnegad Motorway: Pkw 3,20 € und Motorräder über 50 ccm 1,70 €
  • M7/M8 Portlaoise – Castletown/ Portlaoise – Cullahill: Pkw 2,10 € und Motorräder über 50 ccm 1,10 €
  • N6/M6 Galway – Ballinasloe: Pkw 2,10 € und Motorräder über 50 ccm 1,10 €
  • N8 Rathcormac – Fermoy Bypass: Pkw 2.10 € und Motorräder über 50 ccm 1,10 €
  • N25 Waterford City Bypass: Pkw 2,10 € und Motorräder über 50 ccm 1,10 €

Eine Ausnahme bildet die M50 Dublin Ring Road, weil hier keine Barzahlung möglich ist. Das Fahrzeug kann im Vorfeld registriert werden. Für alle nicht registrierten Fahrzeuge beträgt die Gebühr 3,10 € und muss bis spätestens 20 Uhr des Folgetages bei einer der landesweiten Zahlstellen (Läden, Tankstellen), die mit dem Logo „Payzone“ gekennzeichnet sind, beglichen werden. Dies ist auch am Telefon mit der Nummer 1890 50 10 50 (aus Irland) sowie +800 50 10 50 11 (international) und online möglich.

Außerdem müssen Reisende nach Irland bei Tunneln und Brücken mit Kosten rechnen. Die Durchfahrung des Dublin Port Tunnel kostet Montag bis Freitag in der Regel 3 €. Lediglich zur Rush Hour zwischen 6 und 10 Uhr sowie zwischen 16 und 19 Uhr steigt die Summe auf 10 €. Die Überquerung der East Link Toll Bridge wird mit 1,90 € für Pkw berechnet und der Limerick Tunnel mit 1,10 € für Motorräder und 2,10 € für Pkw.

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Maut in Großbritannien nur auf wenigen Strecken

Camper, die gerne Großbritannien erkunden möchten, können die meisten Autobahnen, Schnell- und Landstraßen gebührenfrei nutzen. Dennoch fallen auf ausgewählten Strecken wie auf der Autobahn M6 nördlich von Birmingham sowie bei einigen Tunneln und Brücken Mautgebühren an, die entrichtet werden müssen. Zudem sollte der Großraum London mit dem Fahrzeug gemieden werden, wenn das Urlaubsbudget nicht zusätzlich belastet werden soll.

M6 nördlich von Birmingham: Wer nicht umhin kommt diese Strecke zu nutzen, wird mit seinem Fahrzeug einer der fünf Klassen zugeordnet. Je höher die Einstufung erfolgt, desto mehr Kosten entstehen mit der Befahrung. Der Preis richtet sich außerdem nach der Tageszeit und dem Wochentag. In der Nacht und am Wochenende ist das Fahren auf der M6 geringfügig günstiger. Die Klassen sehen wie folgt aus:

  • Klasse 1: Diese gilt ausschließlich für Motorräder
  • Klasse 2: Hier werden Pkw mit zwei Achsen und unter 1,3 Meter Höhe an der Vorderachse erfasst
  • Klasse 3: Diese zählt für Gespanne ab drei Achsen und unter 1,3 Meter Höhe an der Vorderachse
  • Klasse 4: Dieser Klasse werden Kfz mit zwei Achsen und ab 1,3 Meter Höhe an der Vorderachse zugeordnet
  • Klasse 5: Die höchste Klasse gilt für Kfz/Gespanne mit 3-6 Achsen und ab 1,3 Meter Höhe an der Vorderachse

Die Bezahlung kann an den jeweiligen Mautstellen in bar und mit Kreditkarte erfolgen. Alternativ kann für mehrere Fahrten auch ein elektronischer Sender ausgeliehen werden, über den die Gebühren abgerechnet werden.

  • Dartford Crossing (M 25): Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus zwei Tunneln und der Queen Elisabeth II Bridge. Die Kosten für Pkw, Wohnmobile und Gespanne liegen bei 2,50 £
  • Für die Dunham Bridge (A57), die Humber Bridge (A15), die Mersey Tunnels, die Tyne Tunnels (A19) und die Tamar Bridge (A38) werden ebenso Mautgebühren in unterschiedlicher Höhe erhoben
  • City-Maut London und Ultra Low Emission Zone ULEZ: Für eine Fahrt nach London muss mit erheblichen Kosten gerechnet werden, denn in der Innenstadt von London (Congestion Charge Zone) fällt die City-Maut an. In der Ultra Low Emission Zone (ULEZ) fallen zusätzliche Gebühren für ältere Fahrzeuge in der britischen Hauptstadt an. Für Wohnmobile werden weitere Abgaben in der Niedrigemissionszone (LEZ) im Großraum London erhoben. In der Congestion Charge sind die Wochenenden, Feiertage sowie der Zeitraum zwischen dem 25. Dezember und dem 1. Januar des Folgejahres mautfrei, weshalb sie besonders als Reisezeitraum in Frage kommen

Wichtig in diesem Zusammenhang ist es, sich vor dem Antritt der Reise umfassend zu informieren. Eventuell kommt für das eigene Fahrzeug eine Befreiung in Frage oder es fallen weitere Kosten an.

  • Durham: Eine Besonderheit stellt der historische Ortskern von Durham dar, der ebenfalls mit einer Maut versehen wurde, um die Bausubstanz zu bewahren. Die Gebühr kostet für alle Kfz von Montag bis Samstag in der Zeit zwischen 10 und 16 Uhr zwei britische Pfund

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Maut in Island nur im Vaðlaheiðargöng Tunnel

Das Fahren in Island ist an sich auf manchen Straßen schon eine besondere Herausforderung. Wohl auch deshalb wurden im kühlen Norden keine Mautgebühren eingeführt. Lediglich beim Vaðlaheiðargöng-Tunnel, der die Strecke zwischen Eyjafjòrðun und Fnjóskadalur um 16 Kiloemter verkürzt, ist mautpflichtig.

Die Preise liegen derzeit für Kfz bis 3,5 Tonnen zGG bei 1.650 IKR, für Kfz zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen zGG und KFz über 7,5 Tonnen zGG bei 2.600 IKR. Eine Barzahlung ist nicht möglich. Zu beachten ist, dass für die elektronische Bezahlung online vorab eine Registrierung mit der Kreditkarte durchgeführt werden muss. Im Anschluss der Fahrt durch den Tunnel haben Fahrer aber auch die Gelegenheit sich mit drei Stunden Verzug nachträglich zu registrieren. Wird dies nicht umgesetzt, droht eine zusätzliche Strafe in Höhe von 1.000 Isländischen Kronen.

Mautgebühren auf dem Balkan und Südosteuropa

Alle Infos zu Mautgebühren auf dem Balkan & Südosteuropa!

Titelfoto: © Goran Jakus – stock.adobe.com

Letzte Aktualisierung: 19/03/2024
Author: Riko Wetendorf