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Urlaub im Wohnmobil: Checkliste, Tipps und schönste Routen

10 min Lesedauer

Der Urlaub mit einem Wohnmobil ist für immer mehr Menschen die Erfüllung eines Reisetraumes. Angesichts der Vielzahl von traumhaften Reisezielen in Europa mit wunderschön gelegenen Campingplätzen dürfte die Zahl der Campingurlauber in den nächsten Jahren weiter steigen. Gerade im Sommer füllen sich die Autobahnen mit Wohnmobilen.

Für unerfahrene Camper kann eine Checkliste im Vorfeld der Reise eine wertvolle Unterstützung sein. Wir wollen einen kleinen Überblick geben, was beim Wohnmobil-Urlaub alles berücksichtigt werden muss.

Inhaltsverzeichnis

Kauf oder Mieten eines Wohnmobils?

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© Dirima – stock.adobe.com

Vor dem Antritt der Reise musst du dir die grundlegende Frage stellen, ob angesichts der kommenden Jahre der Kauf eines Reisemobils sinnvoll ist – oder ob du dir erstmal mit einer Anmietung einen ersten Einblick in die Welt des Campings verschaffen und eins mieten möchtest.

Hast du dich voll und ganz dem Camping verschrieben, ist der Kauf natürlich die beste Option. Der Markt boomt gerade und die Hersteller sind bemüht, den unterschiedlichsten Ansprüchen gerecht zu werden. Für Paare gibt es eine wachsende Zahl an Modellen, die sehr kompakt und preisgünstig sind, aber keinen Komfort vermissen lassen.

Gerade bei der Innenausstattung lassen sich die Hersteller interessante Dinge einfallen, um selbst aus kleinen Wohnmobilen wahre Raumwunder werden zu lassen. Grundsätzlich ist aber entscheidend, wie viele Personen mitreisen sollen. Die Anzahl der Sitz- und der Schlafplätze muss dementsprechend angepasst werden, was besonders als Familie mit Kindern ein entscheidendes Kriterium ist. Nicht unerheblich ist der Blick auf den Führerschein, denn viele Fahrer dürfen nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen steuern. Gerade größere Ausführungen überschreiten diesen Wert aber. Nicht unerheblich ist auch die Wahl, ob es ein Alkoven, teilintegriertes oder vollintegriertes Modell werden soll.

Bei der Anmietung eines Reisemobils kommst du mit dem mobilen Camping in Berührung, kannst dich mit dem Fahrzeug vertraut machen und ein Gefühl für diese Art von Urlaub entwickeln. Hier gilt es, mehrere Faktoren zu berücksichtigen: Neben der Anzahl der Reisenden ist natürlich das Ziel nicht unerheblich, da viele Wohnmobilvermietungen nur eine überschaubare Anzahl an Freikilometern einräumen und jeder weitere Kilometer ins Geld gehen kann. Die richtige Versicherung und die damit verbundenen Leistungen im Schadensfall gilt es zu berücksichtigen, ebenso die Regelungen bei technischen Defekten.

Lade dir im Vorfeld der Anmietung eine Checkliste herunter, die dich bei der Begutachtung unterstützen kann. Eine Kostenfalle kann das Campingzubehör werden, das oftmals separat angemietet werden muss: Fahrradhalter, Gasflaschen, Campingmöbel, Adapter, Kabel und Warntafel können den Preis noch einmal nach oben treiben. Das größte Sparpotenzial bei der Wohnmobilvermietung liegt beim Zeitraum. Eventuell wäre ein Urlaub in der Nebensaison zunächst ratsamer, um sowohl beim Fahrzeug als auch bei den Standplätzen die Kosten gering zu halten.

Checkliste für den Wohnmobil-Urlaub

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© 深澤カラス – stock.adobe.com

Ist die Entscheidung gefallen, ob die Reise im eigenen oder in einem gemieteten Wohnmobil verbracht wird, beginnen die Reisevorbereitungen. Damit einem sorglosen Urlaub mit dem Wohnmobil nichts im Weg steht, gilt es im Vorfeld auf einige wichtige Dinge zu achten, die unbedingt ins Gepäck gehören. Wir haben eine Checkliste zusammengestellt:

  • Papiere & Dokumente: Ausweis, Führerschein, Versicherungskarte, Auslandskrankenschutz, Kreditkarte, ADAC Mitgliedskarte. Hilfreich ist es auch, sich im Vorfeld über den Kauf einer Vignette zu informieren.
  • Reiseapotheke: Paracetamol, Aspirin, Pflaster und Verbandsmaterial, Desinfektionsspray, Insektenschutzmittel, Fieberthermometer, Sonnenschutz und Kohlekompretten.
  • Hygieneartikel: Duschgel, Zahnpasta, Zahnbürste und weiterer persönlicher Bedarf. Nicht zu vergessen ist das Toilettenpapier, um flexibel auf Reisen reagieren zu können.
  • Küche: Koch- und Essgeschirr, Besteck, Korkenzieher, Flaschen- und Dosenöffner, Schneidebrett, Spülschüssel, Töpfe und Pfannen.
  • Haushaltsartikel: Schere, Kerzen, Feuerzeug/Streichhölzer, Taschenlampe, Batterien, Geschirrspülmittel, Spülzubehör, Handwaschmittel, Müllbeutel, Wäscheleine, Küchenrolle und Klebeband.
  • Campingzubehör: Campingtisch und -stühle, Grill & Grillzubehör sowie Arbeitshandschuhe für unliebsame Arbeiten bei der Entsorgung
  • Verpflegung: Grundnahrungsmittel, Konserven, Getränke, Snacks. Wichtig: Beim Wohnmobil birgt das Zuladen von Verpflegung großes Einsparpotenzial, somit lohnt es sich, wenn unterwegs nachgekauft wird.
  • Elektronik: Ladegeräte, Smartphone, Kamera, CEE-Stromkabel, Adapter und Kabeltrommel.
  • Textilien & Bettwäsche: Bequeme, leichte Kleidung, Regenbekleidung (gerade für Kinder), Bettwäsche, Spannbetttücher, Kissen, Decken und Handtücher.
  • Unterhaltung: Brettspiele, Bücher, Spielzeug und Ideen für Regentage.

Mit dieser Checkliste müssten alle grundlegenden Bedürfnisse beim Camping abgedeckt sein. Natürlich gibt es Vorlieben, Genüsse und notwendige Dinge persönlicher Natur, aber dies kannst du selbst hinzufügen.

Wohnmobil richtig beladen

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© Volker Hammermeister – stock.adobe.com

Das Beladen von Wohnmobilen darfst du auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Einerseits gibt es dafür gesetzliche Vorschriften, andererseits leidet das Fahrverhalten des Wohnmobils unter zu großer Last. Frontangetriebene Fahrzeuge reagieren sehr sensibel auf eine falsche Beladung. Wichtig in diesem Zusammenhang: Nicht nur das Gewicht der Zuladung ist entscheidend, auch die Verteilung auf den Achsen. Da die Stauräume vom Grundriss vorgegeben werden, leistet das Wohnmobil schon wertvolle Unterstützung. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann einen Beladungsrechner zur Hilfe nehmen, den es in unserem Artikel zum Beladen von Wohnmobilen zum Herunterladen gibt.

Spritverbrauch auf einer Wohnmobilreise

Der Spritverbrauch ist im Rahmen einer Wohnmobilreise einer der größten Kostentreiber. Das Gewicht und der Luftwiderstand haben neben der Fahrweise einen erheblichen Einfluss auf den Verbrauch. Wohnmobile mit Aufbauten müssen gerade auf Autobahnen mit einem stärkeren Luftwiderstand rechnen. Schon beim Kauf lässt sich dieser Faktor berücksichtigen. Hier könnte ein Fahrzeug mit leichter und kompakter Bauweise beim Spritsparen helfen.

Gerade auf langen Reisen könnte sich dies auf Dauer auszahlen. Mit der richtigen Fahrweise lassen sich weitere Liter einsparen: Das Vermeiden unnötiger Überholmanöver, eine angepasste Geschwindigkeit und das Vermeiden von Stadtverkehr halten den Spritverbrauch gering. Die Kosten lassen sich auch mit der richtigen Reiseplanung reduzieren. Dank moderner Apps kann der aktuelle Benzinpreis an Tankstellen relativ zeitgenau und ortsgebunden abgefragt werden. Auch kleinere Grenzüberschritte auf der Reiseroute helfen beim Sparen. Tankstellen in Tschechien oder Polen rufen oftmals geringere Preise auf.

Beliebte Reiseziele von Campern

Der ADAC hat anhand von Reiseroutenauswertungen ermittelt, wohin die deutschen Camper am liebsten Reisen. Fahrer von Wohnmobilen bevorzugen mit großem Abstand das eigene Land. Deutschland hat mit 34 Prozent in dieser Hinsicht klar die Nase vorn. Italien (13,2 Prozent), Kroatien (10,4 Prozent), Frankreich (9,2 Prozent) und Spanien (4,5 Prozent) landen auf den anschließenden Rängen.

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Immer populärer werden die skandinavischen Länder: Norwegen, Schweden und Dänemark erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit bei Wohnmobilreisen. In diesem Zusammenhang konnte der ADAC auch feststellen, dass die Reiselust immer deutlicher ausgeprägt ist. Dank erhöhtem Fahrkomfort und der modernen Ausstattung ist die Länge der Routen deutlich angestiegen: 2019 legten Camper durchschnittlich 1.820 Kilometer zurück. Dies ist ein Anstieg um 240 Kilometer im Vergleich zum Vorjahr.

Die schönsten Routen mit dem Wohnmobil

Mit dem Wohnmobil auf Entdeckungsreise zu gehen, ist unheimlich reizvoll. Der größte Vorteil liegt dabei klar auf der Hand: Jeder kann dabei getreu den eigenen Vorlieben seine Routen zusammenstellen und einen unvergesslichen Urlaub erleben, immer mit dem eigenen Zuhause im Gepäck. Dennoch gibt es Routen in Europa, die besonders sehenswert sind.

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© Rainer Schmittchen – stock.adobe.com

Deutsche Alleenstraße

Deutschland ist ohnehin das beliebteste Reiseziel von deutschen Campern und Routen wie die Deutsche Weinstraße, die Romantische Straße oder die Alpenstraße genießen ein unglaublich großes Ansehen. Die Deutsche Alleenstraße fristet ein wenig ein Schattendasein, dabei führt sie über 2.900 Kilometer durch das gesamte Land. Ausgehend von der Ostsee gelangen Camper nach Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden Württemberg.

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Hochalpenstraße übers Timmelsjoch

Ein kleines Abenteuer ist die Fahrt von Österreich nach Italien über das Timmelsjoch. Nach zahlreichen Spitzkehren und Kurven ist die Aussicht einfach atemberaubend schön. Die Überquerung wird für immer in Erinnerung bleiben. Zu berücksichtigen sind allerdings das Nachtfahrverbot und die Mautgebühren.

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© mikolajn – stock.adobe.com

Atlantikstraße in Norwegen

Norwegen ist generell ein perfektes Ziel für Wohnmobilreisen. Landschaftlich unheimlich reizvoll brauchen Camper mehrere Wochen, um wirklich alle Aspekte des Landes kennenzulernen. Die Atlantikstraße dürfte noch einmal alle Erwartungen übertreffen. Norwegens "Bauwerk des Jahrhunderts" wurde von der englischen Zeitung "The Guardian" zur schönsten Autostrecke der Welt gekürt und führt über acht Brücken entlang der aufregenden Küste. Mehr als ein Geheimtipp ist die Passstraße "Trollstigen" in Norwegen.

Über 200 Campingplätze in Norwegen haben wir in unserer Datenbank. Finde deinen Liebling!

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Kroatien und die Adria

Kroatien hat sich im Bereich Camping einen ausgezeichneten Ruf erworben. Viele Standplätze ermöglichen einen wunderbaren Ausblick auf die Adria. Die Campingplätze sind modern gestaltet und werden vor allem im Bereich Wellness und Entertainment höchsten Ansprüchen gerecht. Die aufregende Küstenlandschaft Kroatiens eignet sich perfekt für eine Wohnmobilreise!

Über 150 komfortable Plätze in Kroatien locken Camper mit strahlender Sonne und malerischer Natur.

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Côte d‘Azur und Südfrankreich

Der Süden von Frankreich und explizit die Côte d´Azur ist auf jeden Fall einen Roadtrip wert. Das Womo direkt in der Nähe des Strandes zu parken und ins herrlich azurblaue Mittelmeer zu springen, ist die Erfüllung eines Traumurlaubs in Südfrankreich. Die charmanten Metropolen Nizza, Cannes und Monaco laden zum Bummeln und Speisen ein.

Den Glanz und Glamour der Côte d´Azur kannst du von fast 100 Campingplätzen aus erleben.

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Südschweden & Småland

Der Süden von Schweden hält eine wunderbare Mischung für seine Besucher parat. Die schöne Küste, schier endlos erscheinende Wälder und einsame Seen treffen auf eine reichhaltige Kulturlandschaft. Das Glasreich, Kalmar mit dem beeindruckenden Schloss, die lebendige Hafenstadt Västervik oder Astrid Lindgrens Vimmerby stehen für Erholung und Unterhaltung. Die Campingplätze sind naturverbunden und garantieren Ruhe und Erholung. Auf den Naturcampingplätzen sind oftmals keine Stromanschlüssen vorhanden, dafür kommst du mit der schwedischen Tierwelt in Berührung.

Über 300 Campingplätze warten im Land unserer nordischen Nachbarn auf dich.

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Gardasee & Toskana

Italien gehört mit seinen Plätzen zu den beliebtesten Zielen von Campern. Eine Reise rund um den Gardasee ist absolut empfehlenswert, da die Landschaft sich äußerst facettenreich präsentiert und die Orte eine wunderbare Idylle ausstrahlen. Die Toskana steht dem in Nichts nach. Suchst du die Nähe von Städten wie Florenz oder Pisa, dann gibt es schöne Stellplätze in der Peripherie. Alternativ existieren sehr vielseitige Campinganlagen in der gesamten Region, die Ausgangspunkt von Erkundungen sein können.

Auf PiNCAMP findest du eine Auswahl aus mehr als 100 Campingplätzen in der Toskana.

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Wohnmobil Urlaub mit Hund

Der Hund als treuer Begleiter darf im Wohnmobil natürlich nicht fehlen. Viele Campingplätze im In- und Ausland haben sich daher auf die Vierbeiner eingestellt. Eine Hundedusche und eigene Strandabschnitte sind für zahlreiche Campinganlagen selbstverständlich. Dennoch sollte im Vorfeld einer Reise genau geprüft werden, ob Hunde auf dem jeweiligen Campingplatz gern gesehene Gäste sind. Bei Naturcampingplätzen kann es sein, dass sich die umliegende Tierwelt vom Hund gestört fühlt, ebenso wie manche Camper.

In Dänemark und Frankreich gelten zudem sehr strenge Vorschriften bei der Einreise mit Hund. Möchtest du empfindliche Bußgelder vermeiden, gilt es die gesetzlichen Vorlagen genau zu beachten. Grundsätzlich präsentieren sich die Plätze in Europa sehr hundefreundlich und das Reisen mit dem Vierbeiner stellt keine große Herausforderung dar. Bei einem Mietwohnmobil solltest du vor der Buchung unbedingt erfragen, ob die Mitnahme deines Hundes erlaubt ist.

Abertausende Campingplätze in Europa freuen sich darauf, wenn du deinen Hund mitbringst. Wirf einfach einen Blick auf unsere Auswahl und finde den richtigen Platz für dich.

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Wann ist die beste Reisezeit für eine Wohnmobilreise?

Aufgrund der modernen Ausstattung ist das Reisen mit dem Camper an keine Jahreszeit gebunden. In der Saison sind die Preise für die Stellplätze natürlich deutlich höher. Hast du die Möglichkeit, flexibel bei deinem Urlaub zu sein, dann reise mit deinem Womo in der Nebensaison. Gerade im Frühling oder im Herbst gibt es wunderbare Ziele, die entdeckt werden wollen. Hierzulande besitzen das Steinhuder Meer in Niedersachsen, der Walchsee in Tirol oder das Allgäu ihren ganz eigenen Charme. Südeuropa mit Italien, Südfrankreich und Kroatien kann noch mit wunderbar warmen Temperaturen aufwarten.

Als Einsteiger hast du den Vorteil, perfekte Standplätze zu erhalten und dir einen Eindruck vom Wohnmobilfahren zu verschaffen. Mehr als ein Geheimtipp ist das Wintercamping. Die Nord- und Ostsee sowie die Ski-Gebiete in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz haben sich den Wünschen der Camper angepasst. Ein Spaziergang am Meer ist dabei nicht weniger reizvoll als sich direkt vom Wohnmobil aus auf die Pisten zu begeben oder in den Loipen durchzustarten.

Titelbild: © Andrey Armyagov – stock.adobe.com

Letzte Aktualisierung: 26/07/2021
Author: Riko Wetendorf