Wohnmobiltour planen: Ziel finden, RatschlÀge und Tipps

6 min Lesedauer

Das Planen einer Wohnmobiltour ist eigentlich ganz einfach – wenn du weißt, wie es geht. Und genau das zeigen wir dir in diesem Artikel. Wir machen das jetzt schon eine ganze Weile und haben auf unseren Reisen viele Erfahrungen gesammelt, die wir hier mit dir teilen möchten.
Erfahre hier aber auch, wie groß die Tagesetappen maximal sein sollten, ob du CampingplĂ€tze besser im Voraus reservierst und wie du dein Reisemobil richtig belĂ€dst. Die grĂ¶ĂŸte Herausforderung ist dann nur noch die Frage, wohin es geht. Und genau damit wollen wir auch anfangen: Wohin soll es ĂŒberhaupt gehen?

Inhaltsverzeichnis

Reiseziele fĂŒr eine Wohnmobiltour finden

Wohnmobil in den Alpen
Auch in der NÀhe liegen sehenswerte Ziele, beispielsweise die Schweizer Alpenwelt. © hachri - stock.adobe.com

Uns Campern steht die ganze Welt offen. Das kann schonmal zu Entscheidungsschwierigkeiten fĂŒhren. Wie findest du also das perfekte Reiseland fĂŒr deine Wohnmobiltour? Die einfachste Variante die fĂŒr dich perfekte Wohnmobil-Route zu finden, ist das Beantworten folgender Fragen:

  1. In welcher Jahreszeit willst du verreisen?
  2. Soll der Trip wĂ€hrend der Schulferien oder außerhalb davon liegen?
  3. Wie lange soll die Wohnmobiltour dauern?
  4. Soll das Reiseziel wĂ€rmer, kĂŒhler oder in etwa die gleiche Temperatur haben wie Deutschland?

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Soll es in deinem bevorzugten Reiseland wĂ€rmer sein als in Deutschland, geht es am besten in Richtung SĂŒden, egal zu welcher Jahreszeit. Spanien, Portugal, Italien oder Griechenland kommen schnell in den Sinn. Einziger Nachteil: Gerade wĂ€hrend der Schulferien kann es dort doch auch sehr voll werden.

Als etwas unbekanntere Alternative bieten die BalkanlĂ€nder an. Kroatien und Slowenien sind bereits sehr beliebt, bleiben am Meer noch Montenegro und Albanien. Aber auch die TĂŒrkei und die Schwarzmeer-KĂŒste sind tolle Ziele. Zudem ist es im Hinterland auch im Sommer schön, du kannst dir ja auch den ein oder anderen Badesee heraussuchen.

In etwa gleich warm ist es in Irland und Großbritannien, wobei das Wetter auf den britischen Inseln bekanntermaßen ziemlich regnerisch ist. Trockener ist es in und den Benelux-Staaten bis nach Polen, Slowakei, RumĂ€nien und Bulgarien. Hier gilt als Faustregel: Je weiter gen Osten du fĂ€hrst, desto weniger voll sind die CampingplĂ€tze und SehenswĂŒrdigkeiten – selbst zur Hauptreisezeit.

KĂŒhlere Temperaturen können besonders im Hochsommer wĂŒnschenswert sein. Die französische AtlantikkĂŒste bietet dafĂŒr viele spannende Ziele. Auch die baltischen Staaten sowie Skandinavien und Island sind beliebte Reiseziele im Sommer. In Schottland oder Nordirland bleibt es wĂ€hrend der heißen Jahreszeit ebenfalls meist etwas kĂŒhler als in unseren Breitengraden.

Eine wichtige Frage ist immer auch: „Wie weit möchte ich fahren?“ Wenn du bereit bist, zu Beginn und Ende der Wohnmobiltour lĂ€ngere Distanzen zurĂŒckzulegen, kannst du die Tour auch an entferntere Ecken Europas planen.

So planst du eine detaillierte Wohnmobil-Reiseroute

Route auf der Karte
Du musst nicht alles im Detail planen, genieße auch die FlexibilitĂ€t und Freiheit. © sonyachny - stock.adobe.comChlorophylle

Ist das Ziel der Reise fixiert, geht es an die Planung der exakten Wohnmobil-Reiseroute. Klar ist: Die meisten Camper-Reisenden wÀhlen diese Urlaubsform gerade wegen der FlexibilitÀt aus. Deshalb wollen wir die Route auch nicht bis ins letzte Detail planen, sondern einen groben Routenplan mit möglichen Etappen anlegen.

Wenn es die Zeit zulĂ€sst, ist es am schönsten, den Anfahrtsweg mit in das Erlebnis einzuplanen. Im Idealfall betragen die einzelnen Tagesetappen der Wohnmobiltour im Reiseland nicht mehr als 200 Kilometer. So hast du Zeit, dir SehenswĂŒrdigkeiten anzuschauen, Wanderungen zu machen und die freien Tage auch zu genießen.

Informiere dich im Internet, in ReisefĂŒhrern oder im Bekanntenkreis ĂŒber mögliche Orte, die du im Reiseland unbedingt sehen oder erleben möchtest. Auf Google Maps kannst du dir diese Punkte dann unter «meine Karten» eintragen. Ein Straßenatlas oder eine Karte gehen natĂŒrlich auch. Hat das jeder Reiseteilnehmer fĂŒr sich gemacht, ist meist eine grobe Route erkennbar. Dass bei der Streckenplanung Kompromisse gemacht werden mĂŒssen, ist natĂŒrlich auch klar.

StraßenverhĂ€ltnisse beachten

Das ist ein Punkt, den viele CampinganfĂ€nger ĂŒbersehen. Die StraßenverhĂ€ltnisse entsprechen in vielen LĂ€ndern nicht dem Standard, den du möglicherweise aus Deutschland gewohnt bist. Das gilt vor allem dann, wenn du abseits touristischer Gegenden und auf einsamen Landstraßen unterwegs bist. Hier musst du gegebenenfalls deutlich lĂ€ngere Fahrtzeiten einplanen. Gleiches gilt, wenn du auf Gebirgsstraßen mit engen Serpentinen und Hochgebirgsstraßen unterwegs bist, beispielsweise in den AlpenlĂ€ndern.

MĂŒssen die CampingplĂ€tze vor der Wohnmobil-Reise reserviert werden?

Wohnmobile auf dem Campingplatz
In der Hochsaison sollten CampingplÀtze vorreserviert werden, sonst eher nicht. - © Anna Kwiatkowska - stock.adobe.com

Ob es sinnvoll ist, CampingplĂ€tze vor der Reise zu reservieren, hĂ€ngt stark von der Reisezeit, dem Reiseland und deinen Vorlieben ab. Sind die CampingplĂ€tze fĂŒr die Wohnmobiltour schon reserviert, verlierst du zwar etwas FlexibilitĂ€t. DafĂŒr kannst du die Tage voll ausschöpfen, da du ja weißt, dass du abends einen sicheren Übernachtungsplatz hast.

Reservierst du nicht vor der Reise, kannst du total spontan entscheiden, wie lange und wohin du fahren willst, musst aber auch Zeit einplanen, um ab dem spÀteren Nachmittag CampingplÀtze oder WohnmobilstellplÀtze anzufahren. Gerade wÀhrend der Hauptsaison kann es schon mal etwas dauern, bis du einen freien Platz findest.

Schau dir in unserem großen Guide an, wie hoch die durchschnittlichen Kosten fĂŒr eine Übernachtung auf dem Campingplatz ausfallen:

Beachte auch, dass viele reine StellplĂ€tze fĂŒr Wohnmobile im Unterschied zum regulĂ€ren Campingplatz nicht vorher reserviert werden können. Hier gilt oft das Prinzip: Wer zuerst kommt, bekommt den Platz. Deshalb solltest du fĂŒr diesen Fall auch immer einen Plan B in Petto haben.

Egal ob du dich fĂŒr das Reservieren von CampingplĂ€tzen oder das spontane Anfahren entscheidest, suche dir vorab schon mal einige schöne CampingplĂ€tze bzw. StellplĂ€tze raus und trage sie in deine Reisekarte mit den zuvor eingezeichneten Reisezielen ein. CampingplĂ€tze findest du beispielsweise bei PiNCAMP – du kannst viele PlĂ€tze sogar direkt online auf PiNCAMP buchen.

Richtlinien und Gesetze der ReiselĂ€nder prĂŒfen

Wohnmobil im Winter
Wintercamping braucht etwas mehr Vorbereitung, zum Beispiel das Thema Gas-AuffĂŒllen. - © Damian - stock.adobe.com

Andere LĂ€nder, andere Sitten ist nicht nur ein inhaltsloser Spruch. Wenn du in anderen LĂ€ndern unterwegs bist, kann er durchaus der Wahrheit entsprechen. Oder hast du gewusst, dass in vielen LĂ€ndern auch tagsĂŒber eine Lichtpflicht besteht, du fĂŒr Spanien und Italien spezielle Warnschilder fĂŒr FahrrĂ€der am Fahrzeugheck brauchst oder eine Vignette in einigen LĂ€ndern nur noch elektronisch gebucht werden kann?

Mittlerweile weißt du ja genau, wo dich deine Wohnmobiltour hinfĂŒhren wird. Informiere dich also ĂŒber die gĂ€ngigen Straßenverkehrsregeln und die Mautgesetze. PrĂŒfe, ob du mal eine Nacht Freistehen darfst oder ob es komplett verboten ist und mach dich ĂŒber die WĂ€hrung der durchfahrenen LĂ€nder schlau. Im Winter solltest du dich zusĂ€tzlich ĂŒber die Bezugsmöglichkeiten von Gasflaschen oder GasfĂŒllstationen informieren. Alle wichtigen Informationen fĂŒr jedes europĂ€ische Land findest auf dem jeweils aktuellen Stand beim ADAC.

So belÀdst du dein Wohnmobil richtig

Du weißt, wo es hingehen soll und auch, mit welchen Temperaturen du ungefĂ€hr rechnen kannst. Über zusĂ€tzliche AusrĂŒstung zu den jeweiligen LĂ€ndern bist du ebenfalls informiert und wie lange die Wohnmobilreise dauern soll, ist auch klar. Am besten hast du dein Wohnmobil auch schon inspiziert, die MotorenflĂŒssigkeiten, BremsbelĂ€ge und Luftdruck in den Reifen (inkl. Reserverad) gecheckt und dir den Beitrag zur Packliste hier auf PiNCAMP angeschaut sowie den Beladungsrechner genutzt. Sehr gut, dann geht es jetzt ans korrekte Beladen und Verstauen des GepĂ€cks im Wohnmobil. Denn wir wollen ja einerseits den Schwerpunkt am richtigen Ort haben und andererseits die Achsen nicht ĂŒberladen.

Gehe beim Beladen am besten so vor:

  • Schwere GegenstĂ€nde gehören nach unten. Grill und Holzkohle, GetrĂ€nkevorrat, Edelstahl-Töpfe und Pfannen, sowie falls vorhanden Porzellan-Geschirr – das alles kommt in BodennĂ€he des Wohnmobils.
  • Leichte Sachen wie Kleider, GewĂŒrze oder Kosmetikartikel kannst du in den oberen FĂ€chern verstauen.
  • Zum Schluss geht es auf eine Fahrzeugwaage. Damit kannst du das Gesamtgewicht sowie die einzelnen Achsen wiegen und prĂŒfen, ob sie das maximal zulĂ€ssige Gewicht unterschreiten.

Und dann kann es auch schon losgehen! Wir wĂŒnschen allzeit gute Fahrt!

Letzte Aktualisierung: 22/02/2024
Author: Lui und Steffen

Artikel von Lui und Steffi. Sie betreiben den Blog comewithus2.