FKK Camper am Strand

Nackt-Camping: Alles, was du zum FKK-Urlaub wissen musst

4 min Lesedauer

Den Alltag komplett hinter sich lassen, Stress und Sorgen abstreifen – im wahrsten Sinne des Wortes. FKK-Camping wird immer beliebter. Gerade Anfänger tun sich mit dem hüllenlosen Campingurlaub häufig aber etwas schwer. Genau deshalb beantworten wir in diesem Ratgeber die wichtigsten Fragen, die immer wieder aufkommen. Bereit alle Hüllen fallen zu lassen? Dann folge uns zum Nackt-Camping in den textilfreien Garten Eden.

 

Inhaltsverzeichnis

Nackt-Camping: Wer hat’s erfunden?

England? Amerika? Das beliebte Naturisten-Reiseland Kroatien? Oder vielleicht Deutschland? Wo der erste Nackt-Campingplatz das Licht der Welt erblickte, ist heute schwer zu sagen. Fakt ist aber: Das Nacktsein in der Natur zählt zu den natürlichsten Dingen der Welt. Daher verwundert es kaum, dass das Baden in Seen bis ins 18. Jahrhundert meist komplett textilfrei erfolgte. Dann schwappte die Tabuisierung der Nacktheit über den Kontinent und das Adamskostüm wurde in den Schlafzimmerschrank verbannt.

Doch die erste Gegenbewegung ließ nicht lange auf sich warten: Bereits ein Jahrhundert später wurde das städtische, bekleidete Leben von der Lebensreformbewegung als zivilisatorischer Irrweg abgestempelt. Ab dem späten 19. Jahrhundert lebten Künstler und Intellektuelle den freien, unverhüllten Körper, umgeben von grünen Wiesen und plätschernden Gewässern aus. Darunter auch berühmte Zeitgenossen wie der Schriftsteller Hermann Hesse. In Deutschland entstanden zu dieser Zeit die ersten Naturisten-Vereine.

Im Jahr 1936 besuchte der britische König Edward VIII die kroatische Insel Rab und holte sich von den lokalen Behörden die Genehmigung für ein hüllenloses Bad in der Bucht von Kandarola – der erste FKK-Tourist in Kroatien. In Deutschland fand die Freikörperkultur ihren Höhepunkt in der DDR der 1970er Jahre. Tausende Naturisten verfielen dem neuen Nationalsport und huldigten ihm an den weiten Sandstränden der Ostsee. Noch heute gibt es gerade in Ostdeutschland, z.B. in Mecklenburg-Vorpommern, besonders viele FKK-Strände und auch spezielle Campingplätze für FKK-Anhänger, sogenannte Naturisten-Camps.

Modernes FKK-Camping: Nackt, aber glücklich

Auch heute ist das Nacktsein wieder in. Man hüpft hier und da wieder nackig in Seen und sorgt in öffentlichen Parks für streifenfreie Ganzkörperbräune. Beim Nackt-Camping steht vor allem die Rückkehr zur Natur im Vordergrund. Einfachheit, Gesundheit und das Gefühl von Freiheit und gegenseitiger Toleranz bestimmen die Ideologie der Nackt-Camper. Sexualität spielt kaum eine Rolle. Nur das nackte Miteinander. Denn ganz ohne Markenklamotten und teure Accessoires, so wie Gott sie schuf, sind alle Camper gleich.



Das musst du beim FKK-Camping beachten

Je nach Campingplatz herrschen unterschiedliche Vorschriften, über die du dich am besten vor deiner Anreise informierst. Beim FKK-Camping wird in der Regel aber erwartet, dass die Hüllen fallen, sobald das Reisemobil seinen Standplatz erreicht. Die Angst, es könnte untenrum kühl werden, ist dabei eher unbegründet. Denn Nackt-Campen ist in erster Linie eine sommerliche Angelegenheit. Sollten die Temperaturen mal nicht mitspielen, darfst du dir natürlich ausnahmsweise doch mal etwas überwerfen, bevor etwas Anderes abfriert.

Auf manchen Nackt-Campingplätzen hält man sich in den öffentlichen Bereichen eh lieber etwas bedeckter. Während man hier komplett entblößt hinter der Kasse sitzt, steht man dort in Shorts und Kleid im Supermarkt Schlange. Überall jedoch gilt: Handtuch unter den Po, wenn dieser sich in seiner ganzen nackten Pracht auf den Sitzgelegenheiten des Cafés niederlässt. Denn jene alte Weisheit ist auch den Nudisten nicht unbekannt: Hygiene geht vor!

Sollte die Hemmschwelle doch noch zu hoch sein, um alle Angelegenheiten des täglichen Lebens völlig blank zu erledigen: Wähle zum Einstieg vielleicht lieber einen herkömmlichen Campingplatz mit FKK-Badebereich. Auf diesen Plätzen kannst du dann erstmal in ausprobieren, wie es sich anfühlt, in aller Öffentlichkeit nackt herumzulaufen. Und wenn es dir doch zu viel wird, gehst du einfach wieder auf den normalen Campingplatz zurück.

Die schönsten FKK-Campingplätze in Europa: Empfehlungen der Redaktion

Wohin mit Hab und Gut beim Nackt-Campen?

Während die Kleidung brav im Wagen bleibt, gehören Nackt-Camper, wie die meisten Deutschen, eher zu der praktischen Sorte Mensch. Taschen und Rucksäcke sind Teil der unverhüllten „Standardausstattung“ und bewahren Handy, Schlüssel und Geldbeutel auch ohne Hosentasche wunderbar sicher auf. Also keine Sorge: Du darfst natürlich auch im FKK-Bereich eine Tasche etc. mitnehmen.

Eine Frage, die vor allem weibliche Camper beschäftigen dürfte: „Was tun, wenn gerade diese eine Zeit im Monat ansteht?“ Eine allgemeingültige Antwort darauf gibt es nicht. Viele Camperinnen halten es aber ganz natürlich: Tampon rein und baumeln lassen – entweder in voller Länge oder kess gestutzt. Im Fall einer besonders starken Menstruation empfiehlt es sich eventuell aber, während dieser Zeit aus hygienischen Gründe auf das FKK-Camping komplett zu verzichten. Schließlich geht es ja darum, sich wohlzufühlen.

Nackt-Camping mit Kindern – geht das?

Generell sind FKK-Ferien mit Kindern heute eine weitverbreitete Urlaubsform und bei vielen Familien sehr beliebt. Kleinere Kinder haben ohnehin meist noch kein besonders ausgeprägtes Schamgefühl. Später, z.B. während der Pubertät, sollten die Eltern am besten mit ihren Kindern darüber sprechen und ihre Bedürfnisse berücksichtigen. Sobald der Spross mit sich und seinem Körper im Reinen ist, spricht aber nichts gegen das Nackt-Campen mit Kindern oder Jugendlichen.

Viele FKK-Campingplätze sind sogar besonders familienfreundlich eingerichtet und freuen sich über Nudisten-Nachwuchs. Teilweise gibt es hier auch spezielle U18-Angebote, wo Kinder sich ohne elterliche Aufsicht austoben können. Beim Familienurlaub ist häufig auch der Hund mit dabei. Hier gilt meist das gleiche wie auf normalen Campingplätzen: Einige FKK-Plätze erlauben Vierbeiner, andere nicht. Macht euch am besten vor der Reise schlau, ob Bello mitdarf.

Noch ein etwas sensibles Thema: Übergriffe auf Minderjährige. Unserer Erfahrung nach, ist das beim FKK-Camping eher nicht zu erwarten, da bei den Gästen die Sexualität in den Hintergrund tritt. Komplett ausschließen kann man es aber nicht. Daher sollten Eltern auf jeden Fall mit ihren Kindern darüber sprechen, damit diese übergriffiges Verhalten erkennen und sofort melden können.

Was sind die besten Reiseziele für FKK-Camper?

Für die beliebtesten FKK-Reiseziele musst du nicht um die halbe Welt reisen. Als deutscher Camper hast du die großen „Nackt-Camping-Nationen“ quasi direkt vor der Haustür:

  • Deutschland
  • Niederlande
  • Kroatien
  • Frankreich

Hier zeigen wir dir die 10 besten FKK-Campingplätze Europas. Vor allem Kroatien mit seinen vielen tollen FKK-Stränden ist bei Naturisten ein äußerst beliebtes Reiseziel, das wir dir wärmstens empfehlen können. Schau dir dazu diesen Erfahrungsbericht zum ersten Mal FKK-Camping in Kroatien an. In Frankreich erwartet dich übrigens der größte FKK-Campingplatz Europas, das Euronat FKK Camping.

FKK-Campingplätze weltweit

Ansonsten findest du Nackt-Campingplätze und FKK-Strände im Prinzip überall auf der Welt – auch in beliebten Urlaubsdestinationen wie Südfrika, Brasilien, Australien oder Thailand. Wer die Hüllen fallen lassen will, kann das also auf allen fünf Kontinenten tun. Dabei solltest du stets die lokalen und nationalen Gesetze und Bräuche beachten, damit du nicht von einem Fettnäpfchen ins nächste taumelst. In vielen Ländern gilt es beispielsweise als höchst unschicklich, leicht bekleidet in der Öffentlichkeit herumzulaufen.

Bei PiNCAMP findest du einige der schönsten FKK-Campingplätze in Europa. Alle Plätze werden regelmäßig vom ADAC geprüft und von unseren Lesern bewertet. Entdecke jetzt deinen nächsten Traumplatz:

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Letzte Aktualisierung: 04/07/2023
Author: Corinne Hilbert