Lagos, Algarve, Portugal

Strände, Wüsten, Berge: Abenteuerlicher Roadtrip von Spanien bis zur Algarve

12 min Lesedauer

Einmal mit dem Wohnmobil über die gesamte iberische Halbinsel: Unser spannender Roadtrip durch Südeuropa beginnt in Spaniens wildem Norden führt zur Westküste Portugals und der traumhaft schönen Algarve und endet an den sonnenverwöhnten Küsten Südspaniens. Auf dem Programm: Einzigartige Naturlandschaften, Strände wie aus dem Bilderbuch – und die wahrscheinlich einzige echte Wüste Europas.

Inhaltsverzeichnis

Spanien gilt als eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen auf der iberischen Halbinsel. Schnell kommen Gedanken an die Balearen, an Mallorca, an die Costa Brava und Katalonien auf. Dabei hat die Region viel mehr zu bieten. Gerade der Norden des Landes wird häufig vernachlässigt – zu Unrecht, da sich hier einige der schönsten Landschaften Spaniens finden. Was die iberische Halbinsel für Camper aber besonders interessant macht: Mit ein bisschen Zeit kannst du eine Fahrt nach Spanien und Portugal zu einem einzigen Roadtrip kombinieren.

Und genau das wollen wir euch hier zeigen!

Praktische Informationen zur Camping-Tour von Spanien bis zur Algarve
Route Bardenas Reales - Gaztelugatxe - Picos de Europa - Praia das Catedrais - Las Médulas - Orellán - Nazaré - Sagres - Ponta da Piedade - Olhos de Água - Gibraltar - Ronda - Tabernas
Strecke ca. 2.700 km
Fahrzeit individuell, mindestens 3-4 Wochen empfehlenswert
Highlight Die Tabernas-Wüste, eine der wenigen echten Wüsten Europas, die mit ihren erodierten Sandsteinfelsen und extremen Sommerbedingungen beeindruckt.
Beste Reisezeit prinzipiell ganzjährig, besonders empfehlenswert sind das Frühjahr und der Herbst
Maut Teilweise Mautgebühren auf den Autobahnen in Spanien und Portugal. Weitere Infos hier: Maut, Bußgelder und Gebühren: Der große PiNCAMP Europa-Guide

Unsere Route beginnt in den Ausläufern des Baskenlandes in Nordspanien und führt von da aus nach Westen. Unterwegs kommen wir an den mächtigen Gipfeln der „Picos de Europa“ vorbei – einem der schönsten und gleichzeitig unbekanntesten Gebirge Europas, das sich kein Stück vor den Alpen verstecken muss. Durch die traumhaft schönen Landschaften Galiziens geht es schließlich an die stürmische Westküste Portugals, wo wir einige der schönsten Strände des Kontinents besuchen. Im sonnigen Süden Spaniens endet die große Tour mit einem unvergesslichen Highlight – der einzigen echten Wüste Europas.

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Spaniens wilder Norden

Wenn du etwas mehr Zeit einplanen kannst, solltest du auf dem Weg nach Portugal den Norden von Spanien auf keinen Fall vergessen. Die unbebaute wilde Küste wird oft vernachlässigt, dies aber ganz zu Unrecht!

Wüstenlandschaften in den magischen Bardenas Reales

Aus Frankreich kommend ist das erste spanische Ziel die Halbwüste „Bardenas Reales“: ein magischer Naturpark in Navarra. Kein Wunder also, dass hier bereits große Filmproduktionen gedreht wurden, zum Beispiel James Bond „Die Welt ist nicht genug“ oder auch „Game of Thrones“. Daenerys, die „Mutter der Drachen“, flog auf ihrem Weg auf den Thron auch schon durch diese surreale Wüste.

Ödland bei Bardenas Reales, Navarra, Spanien

Die Bardenas Reales umfassen mehr als 40.000 Hektar, die von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt wurden. Der Eintritt ist kostenlos und der Park kann zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch mit dem PKW/Wohnmobil erkundet werden. Für jede Fortbewegungsart gibt es verschiedene ausgeschilderte Wege. In Arguedas gibt es zudem einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz, an dem du gegen ein kleines Geld Grauwasser ablassen und Frischwasser auftanken kannst. Dieser Stellplatz liegt am Fuße eines Berges, in dem sich verlassenen Höhlenwohnungen verstecken. Das Betreten ist verboten, aber du kann vorsichtig den Kopf reinhalten – spannend ist es in jedem Fall!

Malerisches Kloster Gaztelugatxe

Danach führt die Route direkt an die Küste, genauer gesagt zum ehemaligen Kloster Gaztelugatxe. Dieses Kloster liegt auf einer kleinen Insel, die gerade mal 270 Meter lang, 80 Meter breit und mit einer Steintreppe mit dem Festland verbunden ist. Aufgrund der vielen ausgebauten unterirdischen Gänge und Tunnel ranken sich Mythen darum, dass dies im 12. und 13. Jahrhundert ein Rückzugsort der Tempelritter war. Später wurde die kleine Kirche als Seefahrerkapelle genutzt.

Sonnenuntergang auf der Insel San Juan de Gaztelugatxe




„Game of Thrones“-Fans werden sich wohl auch an diesen Ort erinnern: Daenerys trifft auf dieser Treppe das erste Mal auf John Snow. Wer Zeit hat, sollte sich dort unten unbedingt den Sonnenuntergang anschauen: Es ist ein wirklich fantastisches Schauspiel der Natur!

Campingplatz-Tipp:

Picos de Europa: Ein Traum für Wanderer und Aktivurlauber

Auf dem Weg zu Spaniens Küste fährst du fast direkt an den „Picos de Europa“ vorbei (spanisch für „Gipfel Europas“). Die Picos de Europa sind ein riesiges Kalkstein-Massiv innerhalb des kantabrischen Gebirges und lassen jedes Wanderer-Herz höher schlagen. Aber auch für Ungeübte ist etwas dabei, angefangen mit einer Strecke von 4 Kilometern und kaum Steigung. Besonders empfehlenswert ist die Fahrt zu den beiden Gletscherseen Lago Enol und Lago de la Ercina in einer Höhe von über tausend Metern.

Picos de Europa in Kantabrien, Spanien

Auf dem Weg kommst du an der Wallfahrtstrecke nach Covadonga vorbei. Die wunderschöne große Kathedrale und eine süße Kapelle mitten auf dem Berg erfordern unbedingt einen kurzen Zwischenstopp! Von da aus nimmst du mit dem eigenen Wohnmobil die Serpentinen hoch zu den Seen in Angriff. Nichts für schwache Nerven, denn auch in der Nebensaison ist  recht viel los und die Straßen sind sehr eng! In der Hochsaison im Sommer ist das Touristenaufkommen höher und du kannst dort auch mit dem Bus hochfahren. Das ist wohl die entspanntere Variante, da einem dann auch genug Zeit bleibt, um die Aussicht zu genießen.

Praia das Catedrais: Traumstrand an der Küste Galiziens

Weiter im Westen findest du den „Praia das Catedrais“, den Strand der Kathedralen. Dieser Strand ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse Galiziens und ist ein wahres Wunderwerk der Natur.  Der Strand ist unter vielen verschiedenen Namen bekannt, der offizielle Name lautet „Praia de Aguas Santas“.  Übersetzt bedeutet das „Strand des heiligen Wassers“.

Praia das Catedrais, Lugo, Galicien




Entlang des Strandes findest du beeindruckende Felshöhen und große Steinbögen, die an die gotische Architektur des Mittelalters erinnern. Bei Ebbe kannst du den Strand entlang wandern und die ganze Schönheit dieser einzigartigen Küste bewundern. Da der Strand sehr beliebt ist, zieht er zahlreiche Besucher an. Deshalb werden in der Sommersaison und um Ostern herum nur Besucher auf den Strand gelassen, die vorher reserviert haben. Die begrenzte Besucherzahl macht es möglich, den Strand zu genießen. Im Winter ist auch ein spontaner Besuch möglich.

Campingplatz-Tipp:

Eindrucksvolle Felsenlandschaft von Las Medulas

Die Route führt uns weiter zu einem ganz besonderen Ort: Las Medulas. In dieser weltweit einzigartigen Landschaft befand sich die wichtigste Goldmine des römischen Reiches, heute zählt es zum UNESCO-Welterbe. Und das nicht ohne Grund: Riesige rote Lehmberge erheben sich majestätisch in den Himmel, an denen du dich frei bewegen und wandern kannst. Du findest diese eindrucksvolle Felslandschaft nur 25 Kilometer von Ponferrada. In den Senken wachsen knorrige alte Kastanien, was dem Ganzen etwas Mystisches und Verwunschenes verleiht.

Las Medulas, UNESCO, Leon, Spain




Die Römer hatten damals ein ziemlich durchdachtes komplexes Kanalsystem und führten das Wasser durch Galerien, Seen und Tunnel. Fast zwei Jahrhunderte lang haben sie die Berge mit dieser Wasserkraft ausgehöhlt und geformt und so knapp 800 Tonnen Gold gefördert. Die Wanderung ist nicht sonderlich anstrengend, du kommst an vielen Grotten und Höhlen vorbei, in denen früher geschürft wurde. Weitere Höhepunkte sind die römischen Dörfer, die sich der Metallverarbeitung widmeten, beispielsweise Orellán, aber auch die asturischen Castros wie etwa Castrelín de San Juan de Paluezas und Borrenes.

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Naturbelassendes Westportugal und die Algarve

Weiter geht es in den Westen von Portugal. Die traumhaft schönen Küstenlandschaften der Algarve und des Alentejo sind definitiv ein Sehnsuchtsziel für Naturliebhaber: der tosende Atlantik, schroffe Klippen, kleine Sandbuchten, zerklüftete Hügel, einsame Hochflächen und natürlich unzählige wunderschöne Strände. Gerade bei Surfern gilt der Westen Portugals als eine der Top-Destinationen in Europa. Es gibt aber auch abseits der Küste einiges zu entdecken!

Für Camper mit eigenem Fahrzeug bietet sich eine Route entlang der Küste von Nord nach Süd an: Du fährst von Strand zu Strand und genießt die wunderbare Ruhe, Touristenströme findest du erst an der Algarve. Ein Ort, den du auf diesem Weg auf keinen Fall verpassen solltest, heißt Nazaré. Das hübsche kleine Städtchen am Meer lädt zum Bummeln ein und ist für seine sensationell hohen Wellen am Strand bekannt. Die „große Welle“ nördlich von Nazaré zählt zu den größten surfbaren Wellen der Welt und ist ein unvergesslicher Anblick.

Große Wellen in Nazare

Grund für die ungewöhnlich hohen Wellen ist die bis zu 5000 Meter tiefe Unterwasserschlucht vor der Küste. Durch dieses geomorphologische Unterwasserphänomen können sich gigantische und perfekte Wellen bilden, die in den Wintermonaten bis zu 30 Meter (!) hoch werden und nirgendwo sonst auf der Welt so eine Höhe erreichen. Kein Wunder, dass das Örtchen ein absolutes Surferparadies ist und hier schon mehrere Weltrekorde im Wellenreiten aufgestellt wurden.



Am Ende der Welt in Sagres

Von der Westküste aus ist der erste Stopp an der Algarve der Ort Sagres, der südwestlichste Punkt am „Cabo de São Vicente“. Tosendes Meer, gewaltige Klippen und weitläufige Strände warten hier auf dich. Kein Wunder, dass die Menschen früher dachten, hier wäre die Welt zu Ende. In Sagres gibt es zudem einen wunderschönen Leuchtturm, einen Fort und viele Nationalparks. Hinzu kommt der legendäre Wurststand „Die letzte Bratwurst vor Amerika“, den du natürlich ebenso wenig verpassen darfst. Unser Geheimtipp: Probier auf jeden Fall die gefüllten Teigrollen mit Nutella, sie schmecken himmlisch.

Campingplatz-Tipp:

Highlight an der Algarve: Ponta da Piedade

Die Küstenregion und die Landzunge „Ponta da Piedade“ gehören zu den schönsten der Algarve. Von der spektakulären Kalksteinküste aus siehst du Steinsäulen, die aus dem Meer herausragen, fragile Bögen und versteckte Grotten. Winterstürme haben all dies durch ihre ungeheure Kraft geformt. Die Schönheit der Region erkennst du nur, indem du dich in die Felsformationen hinein begibst. Treppen führen herunter und kleine Pfade (die sich auch für Mountainbiker eignen) an der Küste entlang. Die Felsen strahlen in einem wunderschönen Goldton und werden von türkisfarbenem Wasser umspült.

Unsere Traumstrände an der Algarve

An der Algarve gibt es unzählige wunderschöne Strände. An der über 150 km langen Küstenlinie verteilen sich über 100 offiziell benannte Strände und unzählige versteckte Badebuchten. Wir wollen wenigstens einige der schönsten Strände an der Algarve aufzählen.

Praia da Marinha

Besonders zu erwähnen ist Praia da Marinha. Von den hohen Steilklippen hast du einen wunderbaren Blick aufs Wasser und der sagenhaften Küstenlandschaft. Nachdem du einen sonnigen Tag – liegend in strahlend weißen Sand oder schwimmend in herrlich türkisfarbenem Wasser – verbracht hast, kannst du zum Ausklang des Tages den Sonnenuntergang von den Klippen oben genießen. Dort gibt es mehrere kleine Pfade und hinter jeder Kurve eröffnet sich ein neues, beeindruckendes Bild.

Praia de Albandeira

Dieser Strand ist leider nicht mehr für Wohnmobile zugänglich, da der ganze Abschnitt für diese gesperrt wurde. Allerdings kannst du den Strand gut mit dem Fahrrad erreichen. Und der Weg lohnt sich! Nicht nur wegen der paradiesischen Strände, sondern auch wegen der unglaublichen Felsformationen: Läufst du links entlang, kommst du zum „Yellow Submarine“, einem Fels, der wie ein U-Boot aussieht. Läufst du hingegen rechts lang, stehst du an einem Abgrund und schaust auf die „Natural Arch of Albandeira“. So heißt dieser mächtige Steinbogen, den du sogar begehen kannst.

Machst du einen Spaziergang über die Klippen, bist du schnell erstaunt, wenn du plötzlich tosende Wellen rauschen hörst. Gehst du näher, siehst du einen Zaun, über den du nicht klettern solltest, denn dort befinden sich riesige Löcher in den Klippen, die du eigentlich erst aus der Vogelperspektive richtig siehst.

Falls du keine Lust hast, mit dem Fahrrad diesen Strand zu erkunden: Die Einheimischen empfehlen eine Bootstour von Praia da Marinha zum Praia de Benagil. Letzterer ist mit seinen imposanten versteckten Höhlen auch gar nicht anders zu erreichen. Auf dieser Bootstour kommst du unweigerlich auch am Praia de Albandeira vorbei. Vom Wasser aus kannst du die überwältigenden Felsformationen noch viel besser bestaunen.

Lies ebenfalls: Der Süden Portugals: Traumurlaub an der Algarve und in Faro

Praia dos Arrifes

Der Praia dos Arrifes westlich von Albufeira gehört zu den kleineren Stränden, aber ist umso charmanter. Der Strand ist dank Felsformationen mit charakteristischen Höhlen und Durchbrüchen vor dem Wind geschützt.

Früher konnte man hier mit dem Wohnmobil noch direkt zu den Klippen fahren, dies ist jetzt leider nicht mehr möglich. Allerdings ist der asphaltierte Parkplatz nur ein paar Meter entfernt. Auch am Praia dos Arrifes lohnt es sich nach links oder nach rechts zu laufen. Links herum lädt ein Weg zum Wandern an den Klippen entlang ein, rechts herum erreichst du einen weiteren bezaubernden Sandstrand.

Praia da Falésia

Einem weiteren Strand solltest du unbedingt einen Besuch abstatten: Praia da Falésia. Dieser erstreckt sich über sechs Kilometer weit zwischen Olhos de Água und Vilamoura und ist somit der längste an der Algarve. Die Steilküste, die je nach Lichteinfall rötlich, kupferfarben oder golden schimmert, bildet den traumhaften Hintergrund des riesigen Sandstrandes.




Das im Nordwesten des Strandes liegende kleine Fischerdorf Olhos de Agua ist ein friedlicher kleiner Ort mit einer großen Auswahl an Restaurants und Cafés. Urlauber, die sich nach Ruhe sehnen, kommen hier voll auf ihre Kosten.

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Ab ins sonnige Südspanien

Wir verlassen auf unserer Route nun die Algarve und fahren in den Süden Spaniens. Erster Zwischenstopp ist Gibraltar – wir empfehlen bei der Anreise das Wohnmobil vor der Grenze auf der spanischen Seite abzustellen, denn Parkplätze sind rar und es kommt oft zu langen Staus. Das rührtdaher, dass die Zufahrtsstraße das Rollfeld des Flughafens kreuzt und bei Starts und Landungen einfach gesperrt wird.

Zu Besuch bei den Affen von Gibraltar

Wusstest du, dass Gibraltar zu Britannien gehört? Die 6,5 Quadratkilometer große Enklave ist seit 1704 britisches Überseeebiet. Mit einer Besonderheit: Es ist das einzige, das auch Teil der Europäischen Union ist. Das Erste, woran du bei Gibraltar denkst, sind wohl die weltbekannten Affen in der freien Natur. Eine Legende besagt: Sobald der letzte Affe Gibraltar verlassen hat, ist die britische Herrschaft beendet.

Der riesige Kalksteinfelesen „The Rock“ mit 426 Metern Höhe ist das Highlight Gibraltars und ragt wie der Bug eines Schiffes aus dem Meer. Das Naturschutzgebiet „Upper Rock“ ist vermutlich die Sehenswürdigkeit Nummer eins. Neben der Flora und Fauna auf dem Felsen ist auch das Innere des Felsens mit seinen monumentalen Tropfsteinhöhlen sehr sehenswert. 2016 wurde der Höhlenkomplex sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Ebenfalls spannend: Die letzten Neandertaler Europas lebten einst hier.

Tipp: Am besten lässt sich „The Rock“ mit der Seilbahn erkunden. Fahre zuerst ganz hinauf und leg dann auf dem Weg nach unten Stopps bei den Sehenswürdigkeiten ein. Und: Bloß nicht die Affen füttern, die können nämlich ganz schön frech werden und dir deine Tasche klauen!

Ronda: Eine der schönsten Städte Andalusiens

Von Gibraltar fahren wir ins sonnenverwöhnte Andalusien im tiefen Süden Spaniens. Lass dir dabei die wunderschöne Stadt Ronda auf keinen Fall entgehen! Alt- und Neustadt sind durch eine tiefe Schlucht getrennt und nur über eine imposante Brücke verbunden – einmalig in Spanien. Schon aus der Ferne stechen die weißen Häuser des kleinen Ortes ins Auge.




Ronda ist ebenfalls ein toller Ausgangspunkt für Trekking- und Wandertouren, da sie auf einem abfallenden Steinplateau liegt. Von hier lässt sich die wunderschöne Natur Andalusiens wunderbar kennenlernen. Beliebte Regionen zum Wandern sind die Sierra de Grazalema im Westen und die Sierra de las Nieves im Osten. Entgegen dem Namen kann man im „Schneegebirge“ übrigens auch gut im Winter wandern, da Schnee hier nur ausnahmsweise fällt.

Im Tal fließt der Rio Guadalevin, über den sich die in den Jahren 1751 bis 1793 errichtete Brücke spannt. Vor vielen Hundert Jahren formte der heute recht schmale Fluss diese gewaltige Schlucht. Sie ist über 120 Meter tief und 90 Meter breit. Ein Besuch von Ronda lohnt allein schon, um sich die Brücke anzuschauen.  Viele Mythen und Legenden ranken sich um das Bauwerk. Eine besagt, dass der Erbauer sich von der Brücke zu Tode stürzte, weil er genau wusste, dass er nie wieder etwas so gigantisches erschaffen würde.

Campingplatz-Tipp:

Tabernas: Eine echte Wüste im tiefen Süden von Spanien

Der letzte Stopp der Tour ist dann noch einmal ein echtes Highlight: Die Tabernas-Wüste, eine der wenigen echten Wüsten auf dem europäischen Kontinent. Das Gebiet liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Almería im Landesinneren. Wenn du die kargen Landschaften und die von Erosionsrinnen durchzogenen Sandsteinfelsen zum ersten Mal erblickst, fühlst du dich unweigerlich in die Badlands von Nordamerika versetzt. Temperaturen von bis zu 50° Grad im Sommer und mehr als 3.000 Sonnenstunden pro Jahr machen die Wüste zur heißesten und trockensten Region auf dem Kontinent.

Wie du dir denken kannst, ist das Klima in der Wüste von Tabernas von Extremen geprägt: Glühende Hitze am Tag, eisig kalte Temperaturen in der Nacht. Wenn du nicht gerade im Sommer anreist, ist es mit ausreichendem Sonnenschutz tagsüber aber recht angenehm. Die kargen Umweltbedingungen machen Pflanzen und Tiere zu wahren Überlebenskünstlern. Dank der bizarren Landschaften ist die Wüste zudem eine ideale Kulisse für Filme, vor allem für Western und Abenteuerfilme.

Auf den Spuren von Clint Eastwood und Indiana Jones

In den 60er- und 70er-Jahren hat die Filmindustrie die ganze Region ernährt. Heute werden nicht mehr ganz so viele Kinofilme, dafür mehr Videoclips und Fernseh-Spots gedreht. Einige der damaligen Westernstädte sind noch erhalten, allerdings in ziemlich verwahrlostem Zustand. Zwei andere wurden zum Freizeitpark umfunktioniert: das Oasys Mini Hollywood und Fort Bravo. Dort kannst du du wilde Verfolgungsjagden, Schießereien und Reiterkunststücke anschauen und Restaurants und Cafés besuchen. Zu den bekanntesten der hier gedrehten Filme zählen Sergio Leones Dollar-Trilogie mit Clint Eastwood sowie „Spiel mir das Lied vom Tod“. Außerdem zahlreiche Abenteuerfilme wie „Lawrence von Arabien“, „Cleopatra“, „Conan der Barbar“ sowie Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“.

Einen tollen Ausblick auf die bizarre Landschaft der Wüste von Tabernas hast du von der Sierra Alhamilla im Süden. Das kleine Gebirge erreichst du auch gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Sportfans kommen hier auch auf ihre Kosten: Wandern, Bergsteigen, Mountainbike, Klettern und Reiten stehen auf dem Programm. Eine beliebte Wanderung entlang der „Desierto de Tabernas“ ist die markierte Wanderroute PR-A 269. Sie verläuft entlang der Rambla von Tabernas zur „Oasys Mini Hollywood“. Der 7,5 Kilometer lange Rundweg mit niedrigem Schwierigkeitsgrad führt durch sandiges Gelände. Er dauert etwa 4 Stunden und kann auch mit dem Fahrrad befahren werden. Hier endet unsere wunderschöne und gleichermaßen unvergessliche Tour.

Neben den im Artikel erwähnten Campingplätzen und Stellplätzen findest du entlang der Strecke zahlreiche weitere empfehlenswerte Campingplätze bei PiNCAMP. Alle Campingplätze werden regelmäßig vom ADAC geprüft und von den PiNCAMP-Nutzern bewertet. Entdecke jetzt deinen nächsten Traumplatz:

Camping an der Costa Brava Camping an der Algarve

Titelfoto: © emotionpicture

Letzte Aktualisierung: 31/03/2024
Author: Roadies

Artikel von den Roadies. Sie betreiben einen Blog, auf dem sie ihre Reisen mit dem Wohnmobil dokumentieren.