Ein Traum: Mit dem Wohnmobil im Winter durch Skandinavien.

Norwegen mit dem Wohnmobil: Roadtrip im Winterwunderland

7 min Lesedauer

Unendlich weite Landschaften, die im Zwielicht der tief stehenden Sonne leuchten. Frischer Pulverschnee, der zu ausgedehnten Ski- und Schlittentouren einlädt. Und mit etwas Glück siehst du in den kalten, klaren Nächten die Polarlichter am Himmel tanzen. Norwegen ist in der kalten Jahreszeit ein wahres Winterwunderland und die perfekte Destination für eine unvergessliche Reise mit dem Wohnmobil.

Inhaltsverzeichnis

In diesem Artikel möchten wir dir eine Route vorstellen, die von Süden nach Norden durch ganz Norwegen führt. Dabei wirst du einige der schönsten Highlights sehen, die Norwegen im Winter zu bieten hat: Das Wintersportparadies Lillehammer, die verschneite Märchenstadt Røros, atemberaubend schöne winterliche Landschaften im Stugudalen und Tromsø, das schon jenseits des Polarkreises liegt und perfekte Bedingungen zum Beobachten von Polarlichtern bietet.

Praktische Informationen für den Winter-Roadtrip durch Skandinavien
Route Oslo - Lillehammer - Røros - Stugudalen - Tromsø - Rovaniemi
Strecke ca. 2.000 km
Fahrzeit 3-4 Wochen
Highlight Polarlichter in Tromsø, Postamt des Weihnachtsmannes in Rovaniemi
Beste Reisezeit November - April
Maut Maut auf zahlreichen Straßen, für Brücken und Tunnel sowie City-Maut, z.B. in Oslo und Tromsø

Für die gesamte Wintertour in Norwegen, brauchst du etwa drei bis vier Wochen, je nachdem, wie lange du dich an den Orten jeweils aufhältst. Vor der Fahrt solltest du auf jeden Fall sicherstellen, dass das Wohnmobil winterfest und mit Winterreifen ausgestattet ist. Lese dir außerdem die wichtigsten Tipps zum Camping in Skandinavien im Winter durch. Alles bereit? Dann kann es auch schon losgehen – Norwegen wir kommen!

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Erstes Ziel: Lillehammer, die Olympiastadt im Süden Norwegens

Nach der Fährüberfahrt von Kiel nach Oslo fahren wir mit unserem Kastenwagen von Bord der mächtigen Color-Line-Fähre, erledigen noch einige Einkäufe am Rand der Stadt und tanken dort den norwegischen Winterdiesel, bevor wir auf der Europastraße E6 Norwegens Hauptstadt in nördlicher Richtung verlassen. Das erste Ziel im Navigationsgerät: Lillehammer, die Stadt der Olympischen Winterspiele 1994.




Wer sich auf der Wintertour sportlich betätigen möchte oder mit Kindern reist, wird in der Umgebung der ehemaligen Olympiastadt Lillehammer ein Paradies vorfinden. Die schneesichere Region bietet zahlreiche Pistenabfahrten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Ebenso finden sich hunderte Kilometer erstklassig gespurter Loipen in der näheren Umgebung. Im Stadtzentrum sorgen Geschäfte und etliche Restaurants für Abwechslung nach einem aufregenden Tag auf der Piste.




Gerade für Familien lohnt sich auch ein Besuch des Freizeitparks Hunderfossen. In den norwegischen Winterferien (meist im Februar) wird hier an einigen Abenden ein grandioses Winterspektakel veranstaltet. Unzählige Fackeln und Feuer erhellen dann die Schneelandschaft mit Eisbar, Eiskirche, Iglus und jeder Menge Shows und Attraktionen – ein tolles Erlebnis für die ganze Familie. Praktischerweise liegt der ganzjährig geöffnete Campingplatz Hunderfossen direkt gegenüber – so lässt sich der Aufenthalt perfekt kombinieren.

Røros: eine verschneite Märchenstadt in Norwegen

Von Lillehammer aus erreichst du in knapp vier Stunden Fahrt einen der populärsten und romantischsten Orte in der Winterzeit: die Bergstadt Røros, die seit 1980 ein UNESCO Weltkulturerbe ist.  Røros hat unbestritten einen ganz besonderen Charme. Unzählige gut erhaltene Holzhäuser aus dem 17. Jahrhundert reihen sich hier aneinander, was gerade in der Winterzeit eine imposante Kulisse abgibt.

Wenn in der Dämmerung dann noch die vielen Lichter in den Fenstern erstrahlen und ihr Schein sich in den Schneekristallen bricht, glaubst du, in eine andere Welt versetzt zu werden. Ob zum Weihnachtsmarkt im Dezember, zum populären Hundeschlitten-Rennen um den See Femunden oder dem altertümlichen Markt: Es gibt immer einen guten Grund diese urige Stadt in der verschneiten Umgebung zu besuchen.




Eines der Highlights in Røros ist eine Fahrt mit dem Pferdeschlitten. Die Fahrten kannst du in der Tourismusinformation buchen. Anschließend gleitest du nach Einbruch der Dunkelheit im Licht der Fackeln mit dem Schlitten durch die engen Gassen der alten Bergbaustadt. Ein Supererlebnis und die perfekte Krönung eines Besuchs von Røros!

Mit dem Schneemobil durch die Winterlandschaft im Stugudalen

Danach folgen wir den Straßen FV31 und FV705 bis nach Stugudalen. Dieser pittoreske Ort liegt unterhalb des mächtigen Sylan-Massivs, welches zugleich die Grenze nach Schweden markiert. Stugudalen bietet perfekte Betätigungsmöglichkeiten im Schnee. Ob mit Langlauf-Skiern auf den fantastischen Loipen, mit dem Schlitten an einem der Hänge oder mit dem Schneemobil auf einem der zugefrorenen Seen in den umliegenden Bergen: In Stugudalen ist purer Winterspaß garantiert.




Der Campingplatz Stugudalen Camping hat ganzjährig geöffnet und ist bestens auf Wohnmobile im Winter vorbereitet. Praktischerweise kann man beim Inhaber des Campingplatzes, Jomar, auch direkt komplette Touren mit dem Schneemobil buchen. Mit dem Schneescooter durch die tief verschneite, scheinbar endlose winterliche Landschaft zu fahren und im Licht der untergehenden Sonne das Gefühl von Freiheit zu genießen, ist ein wirklich unglaubliches Gefühl!

Anschließend kannst du den Winterabend im vorgewärmten Wohnmobil auf dem Campingplatz genießen und dabei aus dem Dachfenster die Millionen Sterne am nördlichen Winterhimmel bestaunen. Unser Tipp für einen Aufenthalt im Stugudalen: Unbedingt im Restaurant vom Hotel „Vektarstua“ die leckere Fischsuppe „Kontiki“ probieren oder das hervorragende warme Buffet genießen.

Tromsø: die Hauptstadt der Polarlichter

Vor uns liegen jetzt viele Kilometer durch das winterliche Norwegen in Richtung Norden. Wir überqueren dabei den Polarkreis und können anschließend einen Abstecher auf die Lofoten oder die Insel Senja einplanen. Am besten entscheidest du das abhängig von der Jahreszeit und den vorherrschenden Witterungsbedingungen. Das Klima der Region wird vom Golfstrom geprägt – dadurch können im Winterhalbjahr extreme Stürme oder andere Wetterextreme den Aufenthalt erschweren.

In jedem Fall nähern uns wir auf diese Weise der „Hauptstadt“ Nordnorwegens, dem fantastischen Tromsø. Tromsø liegt auf dem sogenannten Polarlichtgürtel und bietet im Winter eine extrem hohe Wahrscheinlichkeit, Nordlichter zu sehen. Unabhängig von diesem fantastischen Naturschauspiel gibt es in der Stadt und der Umgebung aber so viel zu sehen und zu erleben, dass du hier ohne Probleme einige spannende und abwechslungsreiche Tage verbringen kannst.




Eines der schönsten Erlebnisse ist, von der Bergstation der Seilbahn Fjellheisen am Abend über die tausenden Lichter der Stadt zu schauen, die fast komplett auf einer Insel im Polarmeer erbaut ist. Sehenswert ist auch die berühmte Eismeerkathedrale mit ihrem markanten Spitzdach. Wir empfehlen außerdem einen Besuch im Bierkeller der nördlichsten Brauerei der Welt und natürlich darf auch eine Walsafari nicht fehlen. Im Dezember und Januar Dezember folgen die Wale den Heringen an die Fjorde der Küste – die perfekte Gelegenheit, die Meeressäuger in freier Wildbahn zu beobachten. Unser Campingplatz-Tipp: Tromsø Lodge & Camping

Von Tromsø aus kannst du entweder wieder in Richtung Süden zurückkehren, zum Beispiel auf der Europastraße E45 durch Schweden. Wenn du noch Zeit hast und das Wintererlebnis im Norden richtig auskosten willst, bietet sich aber ein Abstecher nach Finnisch-Lappland an. Das bietet einerseits eine fast 100%ige Garantie, dass du Rentiere in der freien Natur beobachten kannst. Außerdem erreichst du auf diesem Weg eine der schönsten Attraktionen im Norden Finnlands

Rovaniemi: Zu Besuch beim Weihnachtsmann am Polarkreis in Finnland

Das Städtchen Rovaniemi im finnischen Teil von Lappland ist inzwischen so etwas wie die inoffizielle Weihnachtshauptstadt Europas. Hier am Polarkreis kannst du das Büro und das Postamt des Weihnachtsmannes besuchen, mit dem Rentierschlitten fahren und natürlich auch das ein oder andere Weihnachtsgeschenk kaufen. Wenn in Rovaniemi der erste Schnee fällt ist, wirst du dich tatsächlich wie im Winterwunderland fühlen.




Neben dem Dorf des Weihnachtsmannes, Santa Claus Village, locken inzwischen auch viele andere Attraktionen und Museen die Besucher an, beispielsweise das Arktikum. Für Tierfreunde ist der Ranua Wildpark ein Muss – hier bekommst du Eisbären, Wölfen, Braunbären und Luchse zu sehen. Nach einem aktiven Tag in der Umgebung kannst du dich dann am Abend mit einem warmen Getränk zurücklehnen und mit etwas Glück noch einmal die magischen Nordlichter am sternenklaren Winterhimmel tanzen sehen.

In Rovaniemi gibt es gleich mehrere Campingplätze zur Auswahl:

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Und damit ist unsere Reise durch das winterliche Skandinavien auch schon zu Ende. Von Rovaniemi kannst du die Rückfahrt entweder über Helsinki und von dort aus mit einer Fähre der Finnlines nach Deutschland antreten. Alternativ folgst du der Europastraße an der schwedischen Ostseeküste, um dann über einen der schwedischen Fährhäfen nach Deutschland zu fahren. Spätestens auf der Heimfahrt dürfte dir dann Bewusst werden, dass du bei dieser Tour tatsächlich das Winterwunderland für dich entdeckt hast!

Die Route hat dich begeistert? Dann plane schon jetzt, auf welchen Campingplätzen in Norwegen du einkehren wirst.

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Letzte Aktualisierung: 06/03/2024
Author: Conny und Sirko

Conny und Sirko betreiben den Nordlandblog, auf dem sie von ihren Reiseerfahrungen im Norden berichten.