Grenoble in den Französischen Voralpen

Napoleon Route: Traumtour in den französischen Alpen

11 min Lesedauer

Du wolltest schon immer mal in die wahrscheinlich kleinsten Fußstapfen der Welt treten? Dann haben wir genau das Richtige für dich. Im Süden Frankreichs folgt die Nationalstraße RN 85 als Route Napoléon dem Weg, den der für seine begrenzte Größe bekannte Kaiser 1815 zurücklegte, bevor er die Herrschaft ein zweites Mal an sich riss. Eine echte Traumtour und ein Klassiker unter den französischen Alpenrouten!

Inhaltsverzeichnis
Praktische Informationen zur Napoleon-Route
Route Grenoble - La Mure - Lac du Saulet - Gap - Sisteron - Digne-les Bains - Castellane - Saint-Vallier-de-Thiey - Cannes
Strecke ca. 314 Kilometer
Fahrzeit mindestens 7-10 Tage empfehlenswert
Highlight Nur 50 km südlich trifft die Route Napoléon auf Sisteron, das als „Tor zur Provence“ bekannt ist. Die typisch provenzalischen Steingebäude, mittelalterliche Stadtmauern, ein Uhrenturm, die ehemalige Kathedrale Notre-Dame-des-Pommiers und vor allem die über der Stadt thronende Zitadelle verleihen deinem Spaziergang eine fesselnde Entdeckungsreise.
Beste Reisezeit Mai - Oktober
Hinweise Es empfiehlt sich besonders für größere Wohnmobile, ab Sisteron die Route über die D 1075 bis Grenoble zu wählen. Dies liegt daran, dass die Straßen teilweise recht eng und in höheren Lagen verlaufen. Vor Antritt der Fahrt ist es ratsam, die maximalen Durchfahrtshöhen von Tunneln und Brücken zu prüfen. Zusätzlich sind auf der gesamten Strecke Geschwindigkeitskontrollen zu erwarten.

Durch die französischen Voralpen und Provence bis an die Côte d’Azur

Napoleon Bonaparte
Napoleon Bonaparte - © Georgios Kollidas - stock.adobe.com

Drei Tage nach dem Verlassen der Insel Elba landete Napoleon am 1. März 1815 in Golfe-Juan bei Antibes und kämpfte sich von dort durch die französischen Voralpen bis nach Grenoble. Während der Feldherr in Miniformat und seine 800 Mann starke Gefolgschaft die 335 km in einem siebentägigen Gewaltmarsch zurücklegten, darfst du gerne auf ein paar zusätzliche Pferdestärken zurückgreifen, um die Napoleon Route zu bezwingen.

Über Bern und Genf gelangst du von Frankfurt oder München kommend in rund sieben Stunden bis an den Ort, wo Napoleons geheimer Vorstoß endete und in einen feierlichen Triumphzug überging. Deine Alpenüberquerung geht hier aber erst richtig los. Folge einfach den Schildern mit dem kaiserlichen Adler und wir garantieren dir: Auch du wirst nicht aufzuhalten sein!

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Grenoble: Hauptstadt der Alpen und Ausgangspunkt der Napoleon Route

Blick über Grenoble mit den Alpen im Hintergrund
Blick über Grenoble mit den Alpen im Hintergrund - © Rudi1976 - stock.adobe.com

Mit seiner markanten Lage am Zusammentreffen zweier Täler bildet Grenoble den offiziellen Schlusspunkt von Napoleons Route durch den Süden Frankreichs. Deine ganz persönliche Napoleon Route findet hier, wo die Drac in die Isère mündet, aber erst ihren spektakulären Anfang. Steig einfach in die Seilbahn und 264 m weiter oben wieder aus. Lass deinen Blick von der Bastille über die Stadt schweifen. Erobere die historische Festung mit ihren schweren Zugbrücken und verwinkelten Kasematten. Und teste Gleichgewicht sowie Geschicklichkeit auf den unterschiedlichen Parcours des Acrobastille.

Zurück in der Altstadt besichtigst du das Geburtshaus des Schriftstellers Stendhal, das heute eine Buchhandlung beherbergt. Gehst in den Halles Saint-Claire auf kulinarische Shoppingtour. Und stattest mindestens einem der vielen Museen einen Besuch ab. Wie wäre es etwa mit der drittgrößten Kunstsammlung Frankreichs im Musée de Grenoble? Du interessierst dich eher für die archäologischen Fundstücke in einer der ältesten Kirchen des Landes? Oder machst du doch lieber eine Zeitreise in den ehemaligen Bischofssitz?

ADAC-Tipp: Camping im Naturpark Vercors

Yelloh! Village Les 4 Montagnes
Camper sitzen vor dem Wohnmobil im Schatten der Markise - © Yelloh! Village Les 4 Montagnes

Wenn das Umland von Grenoble auf deinem Reiseplan steht, haben wir einen echten ADAC-Tipp für dich. Knapp 40 km westlich der Napoleon Route bildet der Yelloh! Village Les 4 Montagnes mitten im Naturpark Vercors den perfekten Ausgangspunkt für Wanderungen, Kletterpartien oder Mountainbiketouren durch die spektakulären Felsformationen des gleichnamigen Bergmassivs.

Tierliebhaber kommen beim Pony-Trekking auf ihre Kosten oder entdecken die eigens für den vierbeinigen Freund entworfene Cani-Randonnée. Anschließend verwöhnst du deine müden Glieder im Wellnesszentrum mit Spa, Hamam und Whirlpool, während die Kids sich im Erlebnisbad mit Rutschen bei jeder Wetterlage nach Herzenslust austoben.

Funkelnde Alpenseen und traumhafte Natur in 2.000 Metern Höhe

Zurück auf der RN 85 führt dich die Napoleon Route ins rund 40 km südlich von Grenoble gelegene La Mure. Abgesehen vom Heimat- und Kunstmuseum Musée Matheysin liegt die Hauptsehenswürdigkeit etwa 15 km westlich des 5.000-Einwohner-Städtchen. Hier nämlich lädt der türkisblaue Lac de Monteynard-Avignonet mit seinen schwindelerregenden Hängebrücken zu ausgedehnten Wanderungen ein.

Hängebrücke über dem Lac de Montrynard
Hängebrücke über dem Lac de Montrynard - © savoieleysse - stock.adobe.com

Die Abenddämmerung führt dich zurück an die RN 85, wo du die Nacht auf dem Camping Belvedere de lObiou mit Blick auf das Dévoluy-Massiv verbringst. Da der Platz nur über 40 Stellplätze verfügt, hast du den Pool bei deinen Bahnen im Sternenlicht mit etwas Glück sogar ganz für dich allein. Vorausgesetzt natürlich, du gehst nach den vielen vor Ort angebotenen biologischen Leckereien von Bauernhöfen der Region nicht unfreiwillig auf Tauchgang.

Outdoor-Abenteuer am Lac de Sautet

Ein neuer Tag an der Route Napoléon bringt neue Fahrkilometer und spannende Outdoor-Aktivitäten. Denn dein nächstes Ziel heißt Lac de Sautet und lädt mit seinen 3,5 km² nicht nur zum Baden ein. Leihe dir an den Ufern des 500-Seelen-Dorfes Corps Kanu, Tret- oder Motorboot und genieße den Blick auf den majestätischen Gipfel des Obiou vom Wasser aus. Landratten können diesen auch besteigen – und das ganz ohne Kletterausrüstung. Lösen 11 km und 1.217 m Höhendifferenz bei dir nur ein lautes Gähnen hervor, schaffen es vielleicht die beiden Klettersteige in der Schlucht unterhalb der Staumauer, dich wach zu halten. Wir sagen nur: Schwierigkeitsgrad C!

Die Stadt Gap von oben mit Blick auf die Kathedrale
Die Stadt Gap von oben mit Blick auf die Kathedrale - © Francois Roux - stock.adobe.com

Ist der Boden unter den Füßen wieder etwas festerer Natur, führt dich die Napoleon Route ins rund 40 km weiter südlich gelegene Gap. Enge Gassen, ein Rathaus mit schmiedeeisernen Balkonen sowie die gestreifte Kathedrale Notre-Dame-et-Saint-Arnoux prägen das Bild des historischen Stadtkerns.

Unbedingt sehenswert ist aber auch das circa 4 km außerhalb gelegene Domaine de Charance inklusive Schloss, Landwirtschaftsmuseum, botanischem Konservatorium zur Bewahrung der lokalen Alpenflora, historischem Landschaftsgarten im englischen Stil und einem wunderbar idyllischen Terrassengarten mit Ostbäumen und alten Rosensträuchern. Wem bei dieser Aufzählung noch nicht schwindlig wird, den kann sicherlich auch die Lage auf 1.000-2.000 Höhenmetern nicht beeindrucken.

Blühende Lavendelfelder im Herzen der Provence

Sistron in der Französischen Provence
Sistron in der Französischen Provence - © Kavita - stock-adobe.com

Siehst du während der Weiterfahrt plötzlich Lila, musst du nicht gleich Richtung Augenarzt abbiegen. Denn nur 50 km weiter südlich trifft die Route Napoléon mit Sisteron auf das „Tor zur Provence“. Typische provenzalische Steingebäude, Reste der mittelalterlichen Stadtmauer, ein Uhrenturm mit Glockenkäfig sowie die ehemalige Kathedrale Notre-Dame-des-Pommiers mit Kuppelturm und acht Seitenkapellen lassen deinen Spaziergang im Handumdrehen zur Entdeckungstour werden. Unangefochtenes Highlight aber ist die über der Stadt thronende Zitadelle mit Blick auf den gegenüber liegenden Felsen Rocher de la Baume mit seinen fast senkrecht stehenden Gesteinsschichten.

Altstasdt von Digne les Bains
Altstasdt von Digne les Bains - © HeinzWaldukat - stock.adobe.com

40 km sind es anschließend bis nach Digne-les-Bains, Thermalkurort und inoffizielle „Hauptstadt des Lavendels“. Die Höhenlage und 300 Sonnentage im Jahr lassen diesen zwischen Juni und August hier besonders schön blühen. Dass man darauf auch ganz besonders stolz ist, beweisen gleich mehrere Feste im Zeichen der wohlduftenden Heilpflanze. Seit über 70 Jahren findet am ersten Augustwochenende ein Lavendelkorso mit anschließenden Feierlichkeiten statt. In der dritten Augustwoche kannst du auf der Lavendelmesse von ätherischen Ölen, Seifen und Parfums über Honig und Kuchen bis hin zu Blumenbestecken alles erstehen, was das Botanikerherz begehrt.

Idyllische Altstädte mit viel Charme

Reist du außerhalb der Saison an, musst du trotzdem nicht gleich weiterfahren. Die Kathedrale St-Jérôme mit ihrem typischen Glockenturm, die ehemalige Kathedrale Notre-Dame-du-Bourg mit Rundbogenportalen aus blauem und weißem Kalkstein sowie die Ammonitenplatte mit 1.500 versteinerten Kopffüßlern im UNESCO Geopark Haute-Provence rechtfertigen mehr als nur einen kurzen Zwischenstopp.

Camping Les Eaux Chaudes
Kinderbecken und Pool vom Campingplatz zur Erholung - © Camping Les Eaux Chaudes

Wie gut, dass der Camping Les Eaux Chaudes fast schon in Laufweite liegt. Wem 1,5 km zu viel sind, der wird sich über das kostenfreie Shuttle zu den Thermalbädern im Ortszentrum freuen. In den Sommermonaten gibt es allerdings rein gar keinen Grund, den Campingplatz auch nur eine Sekunde zu verlassen. Sportturniere, Fitnesskurse, Karaoke, Tanzabende und ein beheizter Außenpool sorgen bei großen Campern für einen abwechslungsreichen Aufenthalt, während die Kids im Mini-Club auf Entdeckungstouren gehen, ihrem Ideenreichtum in Kreativ-Ateliers freien Lauf lassen oder im separaten Plantschbecken Abkühlung finden.

Provenzalische Architektur und Camping in der Verdonschlucht

Hast du dich genug ausgetobt, führt dich die Napoleon Route weiter durch die pittoresken Landschaften der Provence bis ins Postkartenidyll namens Castellane. Von hoch oben auf einem Felsen überwacht die Kapelle Notre Dame du Roc die charmante Altstadt mit ihren engen Gassen, historischen Stadttoren und dem Platz Marcel Sauvaire.

So nah wie hier kommst du Napoleon wohl nie wieder, denn an der Nationalstraße 34 liegt das Haus, in welchem dieser am 3. März 1815 zum Mittagessen einkehrte. Magst du deine Geschichte dann doch etwas frischer, findest du im CitroMuseum rund 120 Automodelle aus der Nachkriegszeit. Aktivurlauber nutzen die Nähe zu Frankreichs wohl berühmtesten Tal zum Camping in der Verdonschlucht.

Camping Terra Verdon Ciela Village
Animation im Pool - © Camping Terra Verdon Ciela Village

Ein besonders schöner Campingplatz liegt unweit von Castellane zwischen grünen Feldern und einem kleinen Waldgebiet. Verlangt es dich mittlerweile nach einem eigenen Zimmer, kommen die Glamping-Zelte und Mobilheime des Camping Terra Verdon Ciela Village gerade recht. Und auch sonst gibt es hier mehr als genügend Möglichkeiten, sich auch mal einen Tag lang aus dem Weg zu gehen. Während du dir beim Camping in Castellane die lokalen Weine zu regionalen Spezialitäten auf der Sonnenterrasse schmecken lässt oder den bereits angefressenen Pfunden bei Aquagym und Wasserpolo zu Leibe rückst, geht der Nachwuchs im Außenpool auf Tauchgang, macht auf den Hüpfburgen Luftsprünge oder übt sich im Bogenschießen.

Durch den regionalen Naturpark Préalpes d’Azur bis in die Parfumstadt Grasse

50 km sind es anschließend entlang der Route Napoléon bis nach Saint-Vallier-de-Thiey – Zuhause gleich mehrerer spannender Naturwunder. In der unmittelbaren Umgebung warten neben der natürlichen Tuffsteinbrücke von Ponadieu und dem prähistorischen Castellaras de la Malle mit seinen Dolmen und Grabhügeln mehr als 50 Höhlen darauf, erkundet zu werden. Die bis zu 50 m tiefe Grotte de Baume Obscure beeindruckt mit Licht- und Tonspektakel, während die Grotte des Audides Besucher mit lebensgroßen Nachbildungen steinzeitlicher Alltagsszenen unterhält.

Die Stadt Grasse an der französischen Riviera
Die Stadt Grasse an der französischen Riviera - © stockbym - stock.adobe.com

Nur 13 km weiter trifft die Napoleon Route schließlich auf die Parfumstadt Grasse, die spätestens als Schauplatz von Patrick Süskinds „Das Parfum“ weltweite Berühmtheit erlangte. Zwar kommen die lokalen Parfümhersteller heutzutage ganz ohne Morde an schönen Mädchen aus. Ein Besuch von Galimard, Molinard und Co. lohnt aber allemal – nicht zuletzt, weil man in einigen Parfümerien sogar ein eigenes Duftwasser kreieren kann. Wer noch mehr über die Herstellung aromatischer Gerüche erfahren möchte, kann sich die Nase an den Vitrinen des Internationalen Museums der Parfümerie plattdrücken.

Kannst du diese mittlerweile nicht mehr gut riechen, solltest du dir noch schnell die Kathedrale Notre Dame de Puy sowie den ein oder anderen Prachtbau aus dem 17. und 18. Jahrhundert anschauen oder durch die pittoresken Gärten zu den malerischen Aussichtspunkten der Stadt schlendern, bevor du mit Cannes den letzten Stopp auf der Napoleon Route ansteuerst.

Ende der Napoleon Route: Zieleinlauf im mondänen Badeort an der Côte d’Azur

Personen spazieren über den Boulevard de la Croisette in Cannes
Personen spazieren über den Boulevard de la Croisette in Cannes - © dudlajzov -stock.adobe.com

Der mondäne Badeort Cannes erlangte dank der seit 1946 stattfindenden Filmfestspiele internationale Berühmtheit. Heute trifft man an der palmengesäumten Flaniermeile Boulevard de la Croisette auf Casinos, Luxushotels und Designerboutiquen, während sich die Stars und Sternchen abseits von Paparazzi und Touristen auf ihren Yachten in der Sonne räkeln. Möchtest du vor der Heimreise auch noch etwas Sonne tanken, lässt sich locker noch eine Woche Camping an der Côte d’Azur dran hängen. Das berühmte türkisblaue Meer mit seinen endlosen Traumstränden wird dich mit Sicherheit nicht enttäuschen.

Parc Bellevue
Poolanlage auf dem Campingplatz - © Parc Bellevue

Hast du nicht mehr ganz so viel Zeit im Gepäck, bildet der Parc Bellevue die perfekte Alternative. Beim Camping in Cannes musst du zwar auf direkten Strandzugang verzichten. Wasser gibt es dank Schwimmbad, Whirlpool und Plantschbecken aber mehr als genug. Und kannst du es kaum noch erwarten, die letzten Tage in Bildformat Revue passieren zu lassen, kannst du deine Fotos sogar gleich vor Ort entwickeln lassen. Von solch schönen Erinnerungen konnte Napoleon wohl nur träumen, als er nur 100 Tage nach seiner erneuten Machtübernahme nach St. Helena abgeschoben wurde. Dieses Mal, um zu bleiben.

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Camping in Frankreich Camping in der Provence

Letzte Aktualisierung: 31/03/2024
Author: Corinne Hilbert