Roadtrip durch Istrien in Kroatien: Traumreise von Umag nach Rijeka

9 min Lesedauer

Wohl kaum ein Land duftet so sehr nach Sommerurlaub wie Kroatien. Kein Wunder also, dass sich vor allem der Norden des Landes großer Beliebtheit bei deutschen Campern erfreut. Türkisblaues Meer, pittoreske Altstädte, dichte Pinienwälder, antike Ausgrabungsorte, karge Berglandschaften und eine idyllische Inselwelt: Istrien bietet alles, was das Urlauberherz begehrt.

Inhaltsverzeichnis

Doch wo sollst du bloß anfangen? Um dir die Auswahl zu erleichtern, führt dich die hier vorgestellte Kroatien-Route auf rund 600 Kilometern einmal quer durch Istrien. Auf dem Programm: Glasklare Badebuchten in der Kvarner Bucht, quirlige Hafenstädte an der Adria und weltberühmte Naturparks wie die Plitvicer Seen. Eine echte Traumtour, mit der du so gut wie alle Highlights Istriens erkundest!

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Anreise und erster Stopp deiner Route durch den Norden Kroatiens

Umag, kleine Stadt in Kroatien
Umag - © xbrchx - stock.adobe.com

Erst einmal musst du dich und deinen Camper sicher ins Land der 1.000 Inseln befördern. Am schnellsten geht das auf der A8 von München aus. Auf gut 500 Kilometer fährst du knapp 6 Stunden über die österreichische A10 und Sloweniens E61 bis in den Norden Kroatiens. Du hast keine Lust, so lange durchzufahren? Dann bieten sich Zwischenstopps in der Mozartstadt Salzburg, am mondänen Wörthersee oder in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana an.

Das erste Ziel deiner Route durch Istrien ist Umag im äußersten Nordwesten Kroatiens. Schon der römische Adel erkannte das Potenzial der mediterranen Hafenstadt und erkor diese zur beliebten Sommerresidenz. Heute zeugen die venezianischen Häuser im Stadtzentrum von vergangenen Zeiten. Dazwischen schlängeln sich enge Gassen von einem versteckten Platz zum nächsten. In kleinen Cafés und urigen Tavernen speist man frische Fisch- und Fleischgerichte oder probiert die berühmten istrischen Trüffel.

Aminess Camping Sirena Campingplatz an der Adria aus der Vogelperspektive
Campingplatz an der Adria aus der Vogelperspektive - © Aminess Camping Sirena

Kulturinteressierte spazieren an den weiß getünchten Überresten der tausend Jahre alten Stadtmauer inklusive Stadttor und Ziehbrücke entlang. Alternativ gibt es antike Ausgrabungsschätze im Stadtmuseum zu bestaunen. Rundherum laden zahlreiche mit der „blauen Flagge“ ausgezeichnete Strände zum sauberen Sonnenbad ein. Außerdem locken unzählige Sport- und Freizeitmöglichkeiten auf und ins Wasser.

Ein schöner Campingplatz ist der 16 Kilometer südlich des Stadtzentrums gelegene ADAC-Superplatz Aminess Camping Sirena. Das umfangreiche Sportangebot und der Außenpool mit Planschbecken inspirieren zur aktiven Tagesgestaltung. Zwischen dem schattigen Pinienwald und dem kristallklaren Wasser des Mittelmeers kannst du aber auch wunderbar entspannen. Besonders gut geht das bei einer Wellnessanwendung im Massagezelt direkt am Strand.

Istriens historische Schätze und traumhafte Badestrände

Weiter führt dich deine Route durch den Norden Kroatiens ins circa 70 Kilometer entfernte Pula. Auf dem Weg in die größte und älteste Stadt Istriens erkundest du die versteckten Buchten und Kiesstrände der Halbinsel. Anschließend begibst du dich im Stadtzentrum auf historische Spurensuche.

Bereits Römer, Ostgoten, Venezianer und die Alliierten regierten die Stadt und drückten Pula ihren Stempel auf. Die Arena von Pula, das sechstgrößte Amphitheater der Welt, gehört ganz oben auf die Liste der Sehenswürdigkeiten. Wo früher Gladiatorenkämpfe stattfanden, werden heute allerdings nur noch unblutige Kulturveranstaltungen ausgetragen.

Der Sergierbogen verbindet mittlerweile die Altstadt mit der beliebten Einkaufsmeile. Auch der Augustus-Tempel am Forumsplatz lässt mit seiner imposanten Säulenfassade Reminiszenzen an die „Ewige Stadt“ aufleben. Die restaurierte venezianische Festung beherbergt seit 1961 mit dem Schifffahrtsmuseum eines der ältesten seiner Art. Genug Kultur für einen Tag? Dann kannst du in unzähligen Boutiquen auf Shoppingtour gehen oder dich abends auf den Terrassen und lauschigen Plätzchen der Altstadt zum Dinner niederlassen.

Brijuni-Inseln
Brijuni Inseln - © mmphoto - stock.adobe.com

Die Nacht verbringst du anschließend 7 Kilometer nordwestlich im Brioni Sunny Camping. Der Platz hat dank direktem Zugang zum 1.500 Meter langen Strand, Beachvolleyballfeld, Bootsverleih, Tauchzentrum und Animationsprogramm aber auch tagsüber einiges zu bieten. Dazwischen probierst du authentische kroatische Gerichte, lässt dir kühle Drinks schmecken, und begleitest dein geliebtes Haustier an den platzeigenen Hundestrand. Oder du nimmst dir einen Moment, um den Ausblick auf die geschützten Brijuni-Inseln aufzusaugen.

Zu Besuch im „Nizza von Kroatien“

Blick von der Promenade von Opatija in Istrien
Blick von der Promenade von Opatija in Istrien - © lukaszimilena - stock.adobe.com

Rund 100 Kilometer weiter führt dich deine Kroatien-Route am nächsten Morgen nach Opatija. Die „Alte Dame“ blickt auf eine mittlerweile mehr als 160-jährige Tourismustradition zurück. Als sich Opatija im 19. Jahrhundert zum angesagten Winterkurort entwickelte, sprossen hier prunkvolle Villen und andere Residenzen in die Höhe und brachten der Stadt den Beinamen „Nizza von Kroatien“ ein.

Besonders sehenswert ist der zweigeteilte Stadtpark, der mehrfach als „schönster Park Kroatiens“ ausgezeichnet wurde. Neben der 1840 erbauten Villa Angiolina findest du hier eine ehemalige Benediktinerabtei inklusive Kirche des Hlg. Jakob und einen botanischen Garten mit mehr als 150 exotischen Pflanzenarten. Direkt angrenzend verläuft die 12 Kilometer lange Uferpromenade „Lungomare“, die an zahlreichen Galerien und Kunstausstellungen vorbeiführt.

Vom Gebirgszug Učka umschlossen und somit vor den Meereswinden geschützt, herrscht hier ganzjährig ein besonders mildes Klima. Zudem bietet der gleichnamige Naturpark wunderbare Möglichkeiten für entspannte Spaziergänge, ausgedehnte Wanderungen und waghalsige Kletterpartien. Der perfekte Ausgangspunkt für alle Aktivsportler ist das naturnahe Camp Opatija, welches in besonders ruhiger Lage 65 Treppenstufen über dem Meer thront.

Kleine Fischerdörfer und noch mehr Badespaß an der Kvarner Bucht

Insel Krk aus der Vogelperspektive
Insel Krk aus der Vogelperspektive - © Marina Ignatova - stock.adobe.com

Über Rijeka, welches wir uns für das Ende unserer Reise aufsparen, führt die Kroatien-Route Nord auf die rund 400 Quadratkilometer große Insel Krk in der Kvarner Bucht. In den Sommermonaten, wenn die Temperaturen fast durchgängig bei 30 Grad liegen, ist die Insel vor allem bei Badegästen beliebt. Mit ihren 220 Küstenkilometern und den über 100 Buchten, Kiesel- und Sandstränden hält sie auch in dieser Zeit das eine oder andere versteckte Plätzchen bereit. Dazu gesellen sich pittoreske Hafenstädte und urige Dörfer sowie eine abwechslungsreiche Inselnatur, die entdeckt werden möchte.

Veli Losinj in der Kvarner Bucht
Veli Losinj in der Kvarner Bucht - © LianeM - stock.adobe.com

Das  Aminess Atea Camping Resort im Nordwesten der Insel bietet dazu gleich mehrere Möglichkeiten. Schwinge dich in den Sattel und erkunde die Umgebung wahlweise auf den zahlreichen Fahrradstrecken oder auf einem der Pferde des nahegelegenen Reitstalls.

Ein eigener Privatstrand mit flach abfallendem Ufer, abgetrenntem Hundebereich und Beach-Bar sorgt direkt vor Ort für unbeschwerten Badespaß. Das Bienen-Maskottchen Campi bringt währenddessen den Nachwuchs im Kids Club zum Lachen. Morgendliche Yogastunden, zahlreiche Wassersportaktivitäten und der platzeigene Wellnessbereich runden das Angebot ab.

Bunte Unterwasserwelt in Klenovica

Klenovica
Klenovica - © Birute Vijeikiene - stock.adobe.com

Irgendwann musst du dann aber doch weiter, denn ein paar Highlights stehen auf deiner Route durch den Norden Kroatiens noch an. Zurück auf dem Festland führt dich diese in den Fischerort Klenovica. Hier ticken die Uhren noch langsamer. Also schalte auch du einen Gang zurück und lass die Faszinationskraft des kleinen Hafenstädtchen auf dich wirken.

Dessen ganze Besonderheit entfaltet sich aber erst bei einem Blick vor die Küste. Hier nämlich sprudeln „Vrulje“ genannte Süßwasserquellen direkt ins Meer und sorgen so für ein besonders reiches Fischaufkommen. Die bunte Unterwasserwelt erkundest du entweder beim Tauchen und Schnorcheln oder lässt sie dir als Gourmetgerichte in einem der Hafenrestaurants mit Blick auf die vorgelagerten Adria-Inseln genüsslich auf der Zunge zergehen.

Unweit des Ortszentrums erwartet dich schließlich auch dein Nachtlager direkt am Wasser. Genieße den Meerblick von einem der drei Außen- oder den beiden Kinderpools des Camping Klenovica und lass den Abend bei frischen Fischspezialitäten oder knusprigen Teigwaren aus dem Pizzaofen so entspannt ausklingen, wie er angefangen hat.

Plätschernde Wasserfälle und ausgedehnte Wandertouren im Landesinnern

125 Kilometer weiter östlich, mitten im Landesinneren, darf natürlich auch das Naturparadies Plitvicer Seen mit seinen türkis glitzernden Wasserläufen nicht auf der Route durch den Norden Kroatiens fehlen. In den 1960er Jahren erlangte die Region als Schauplatz der Winnetou-Filme internationale Bekanntheit. 1979 wurde sie als eines der ersten Naturdenkmäler überhaupt ins UNESCO-Welterbe aufgenommen.

Während Besucher am oberen Nationalparkeingang vom 87 Meter hohen Wasserfall Veliki Slap begrüßt werden, startest du deine Erkundungstour am Südeingang mit einer kurzen Shuttlebootfahrt über den glasklaren See.

Hier nämlich liegt auch das Autocamp Korana und somit deine Unterkunft für deinen Aufenthalt in Kroatiens beliebtestem Naturpark. Nach ausgedehnten Wanderungen durch die hügelige Landschaft lädt der nahegelegene Korana-Fluss zum Baden ein. Abends lässt du dich im Restaurant nieder oder breitest den Fang vom heutigen Angeltrip auf dem Grillplatz aus. Solltest du am nächsten Morgen mal keine Lust auf Kochen haben, steht ein reichhaltiges Frühstücksbuffet bereit.

Burg Dubovac in der Stadt Kalovac
Burg Dubovac, Kalovac - © Karlowac - stock.adobe.com

Nach der morgendlichen Stärkung geht es auch schon weiter ins rund 80 Kilometer nördlich gelegene Karlovac. Die „4-Flüsse-Stadt“ in Zentral-Kroatien ist wegen der kristallklaren Flussufer und Seen sowie der einmaligen Gebirgs- und Karstlandschaft im Umland vor allem als Ausgangsbasis für Aktivurlauber beliebt. Doch auch die Renaissance-Altstadt und das barocke Franziskanerkloster sind durchaus einen Besuch wert. Vom Aussichtsturm auf der mittelalterlichen Burg Dubovac kannst du dir einen ersten Eindruck von der Schönheit dieser Region machen.

Rund 15 Kilometer südwestlich liegt das familiengeführte Kamp Slapic. Mit seinen 100 Stellplätzen ist es eher kompakt gehalten. Daher musst du dich mit etwas Glück nicht einmal um einen Liegeplatz am Außenpool streiten. Ein besonderes Highlight sind aber die direkt am Fluss gelegenen Holzzelte mit eigener Terrasse und Kanusteg. Hier können nicht nur kleine Rothäute ganz in Ruhe die Friedenspfeife rauchen. Auch frisch verliebte Paare werden die Abgeschiedenheit der Mietunterkünfte zu schätzen wissen.

Letzter Stopp deiner Kroatien-Route Nord und Rückreise nach Deutschland

Stadt Rijeka
Stadt Rijeka - © anshar73 - stock.adobe.com

Und schließlich ist es auch schon so weit. Wie versprochen führt dich die Route am Ende deiner Kroatien-Tour noch ein letztes Mal an die Adria-Küste. Mit seinen knapp 150.000 Einwohnern ist Rijeka eine echte Metropole. Es spielt nicht nur als touristisches „Tor zu den kroatischen Inseln“, sondern auch als internationaler Handelshafen eine wichtige Rolle in der Ökonomie des Landes. Doch auch das Kulturprogramm der Stadt hat einiges zu bieten.

In der Burg Trsat, die im 13. Jahrhundert als Festungsanlage erbaut wurde, finden im Sommer Konzerte und Theateraufführungen statt. Letztere stehen natürlich auch im kroatischen Nationaltheater auf dem Spielplan. Der ehemalige Gouverneurspalast beherbergt sowohl das Seefahrts- als auch das historische Museum der Stadt. Die barocke St.-Vitus-Kathedrale ist mit ihrem Rundbau einzigartig im ganzen Land. Shoppingfans rotten sich an sonnigen Tagen in der Fußgängerzone Korzo zusammen, welche abends ganz in die Hände von Musikern, Artisten und Künstlern fällt.

22 Kilometer südöstlich bietet das Kamp Ostro das letzte Nachtlager auf deiner Route durch den Norden Kroatiens. Hier stellst du deinen Camper nur wenige Schritte vom seicht abfallenden Familienstrand mit Bootsverleih ab – ein schöner Ort, um noch ein paar Tage zu bleiben und die umliegende Inselwelt zu erkunden. Alternativ lockt der nahegelegene Nationalpark Risnjak zu aussichtsreichen Bergwanderungen. Und wer weiß: Mit etwas Glück erspähst du dabei ja vielleicht sogar einen der hier wohnhaften Luchse.

Das wäre dann natürlich eine besonders tolle Geschichte, um den Zuhausegebliebenen zu erzählen. Zu diesen nämlich führt dich deine Kroatien-Route nun zurück – mit großer Wahrscheinlichkeit auf demselben Wege, wie du hergekommen bist.

Praktische Infos zur Tour

  • Länge: ca. 600 km
  • Dauer: empfehlenswert sind mindestens 3 Wochen, um auch mal einen Zwischenstopp einzulegen und Tagesausflüge zu machen.
  • Beste Reisezeit: April bis Ende September. In der Hauptsaison im Juli und August kann es sehr voll werden – daher in diesem Zeitraum die Campingplätze rechtzeitig reservieren.
  • Maut: Die Autobahnen in Kroatien sind mautpflichtig. Für die Anfahrt über Österreich und Slowenien ist zudem eine Vignette erforderlich. Weitere Infos hier: Maut, Bußgelder und Gebühren: Der große PiNCAMP Europa-Guide.

Übernachtung

Außer den im Artikel erwähnten Campingplätzen gibt es in Kroatien noch jede Menge andere Campingplätze. Dadurch kannst du ganz einfach ein paar weitere Stopps mit aufnehmen. Wir haben dir schon mal eine passende Auswahl an Campingplätzen in Kroatien für dich zusammengestellt. Finde jetzt deinen nächsten Traumplatz:

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Titelfoto: © LianeM – stock.adobe.com

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Letzte Aktualisierung: 15/12/2022
Author: Corinne Hilbert