Die Küste von Dänemark in Jütland auf Tour mit dem Wohmobil

Roadtrip in Nord-Jütland: Traumtour zwischen Nordsee und Ostsee

6 min Lesedauer

Tolle Strände, gemütliche kleine Dörfer und wunderschöne Küstenlandschaften: Die dänische Halbinsel Jütland ist ein ideales Reiseziel für Camper und dank der Lage direkt hinter der Grenze auch ohne lange Anfahrtswege schnell erreicht. Unser Autor war im nördlichen Teil von Jütland unterwegs und stellt hier eine Route vor, die viele der Highlights abdeckt. 

Inhaltsverzeichnis

Das Königreich Dänemark umfasst mehr als 400 Inseln und hat mit Deutschland die einzige Landesgrenze. Bei deutschen Campern besonders beliebt ist Jütland. Die Halbinsel liegt nämlich direkt hinter der Grenze nördlich von Schleswig-Holstein. Landschaftlich bietet das malerische Eiland einen wunderbaren Mix aus weitläufigen Feldern, Weiden und Wäldern. Außerdem gibt es sowohl an der Nord- und der Ostsee traumhaft schöne Sandstrände. Dazu zahlreiche gemütliche Dörfer, hübsche Städte und jede Menge einladende Campingplätze.

Viel Kultur bieten die beiden großen Städte Aalborg und Århus. Nach Kopenhagen ist Århus die zweitgrößte Stadt Dänemarks, dementsprechend bietet sie dem Reisenden jede Menge Sehenswürdigkeiten. Die Anreise ist einfach: Über die gut ausgebaute E45 fahren wir in nördliche Richtung bis nach Århus und beginnt hier die Rundreise im mittleren und nördlichen Teil von Jütland. Erholsame Momente und wunderbare Natur erwarten uns am berühmten Limfjord oder im Nationalpark Thy ein. Höhepunkt der Tour ist dann im wahrsten Sinne des Wortes die Landzunge Skagens Grenen.

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Start in der lebendigen Metropole Århus

Unsere Tour beginnt in Århus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks. Das Herz der lebhaften Universitäts- und Hafenstadt schlägt in der Altstadt rund um den Marktplatz Store Torv, an dem auch der mächtige Dom und das schöne Theater stehen. Abseits schlendert man durch schöne Einkaufsstraßen und nette Gassen. Eine Besonderheit ist die Promenade Åboulevarden mit Gastronomie und breiten Stufen direkt an dem Kanal, der durch das Zentrum verläuft.

Zu den vielen Sehenswürdigkeiten von Århus, die man nicht verpassen sollte, gehören u.a. das Freilichtmuseum „den gamle by“ mit Bauwerken aus dem 16. und 17.Jahrhundert sowie das spektakuläre Kunstmuseum ARoS mit dem begehbaren Rainbow Panorama. Hoch hinaus geht es auch auf das Kaufhaus Salling mit der riesigen Dachterrasse samt Aussichtsplattform und Gastronomie. Apropos Gastronomie: Natürlich bietet die europäische Kulturhauptstadt von 2017 auch viele bunte Kneipen. Hier kann man den Tag gesellig ausklingen lassen!

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Århus bei Nacht
Århus bei Nacht - © henriksorensen1 - stock.adobe.com

Von Århus nach Aalborg

Nachdem wir ein bisschen Sightseeing in Århus gemacht haben, empfiehlt sich ein Abstecher auf die sich nordöstlich anschließende Halbinsel Djursland. Hier befindet sich der neue Nationalpark Mols Bjerge mit einer ungewöhnlichen Hügellandschaft, die zum Wandern einlädt. Südlich lockt das Küstenstädtchen Ebeltoft mit schmuckem Fachwerk und dem Dreimaster „Fregatte Jylland“, der bereits 1860 vom Stapel lief. Für die meisten Dänen gehört Ebeltoft zu den schönsten Orten des Königreiches.

Über die E45 geht es danach weiter in nördliche Richtung bis Aalborg. Wie in Århus fühlt sich der Camper auch in Aalborg auf Anhieb wohl. Kein Wunder, denn die Stadt glänzt mit einem makellosen Zentrum und vielen Attraktionen. Dazu zählen u.a. das Kunstmuseum KUNSTEN, die stattliche Budolfi Domkirche, der Renaissancebau Jens Bang’s Stenhus aus dem Jahre 1624 und der Utzon Center. Hier kann man sich über Leben und Werk des dänischen Stararchitekten Jörn Utzon (1918-2008) informieren. Geselligkeit wird in der Gasse Jomfru Ane Gade großgeschrieben, in der sich die Kneipen zur „längsten Theke des Landes“ aneinanderreihen.

In Aalborg gibt es etliche empfehleswerte Campingplätze. Einige der besten findest du hier:

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Häuser in der Altstadt von Aalborg
Häuser in der Altstadt von Aalborg - © Andreas - stock.adobe.com

Zu Besuch in der nördlichsten Stadt Dänemarks

Im weiteren Verlauf der Tour laden die hübschen Hafenstädte an der Meerenge „Kattegat“ zu einem Besuch ein. Sehr schön ist etwa das Fischerdorf Sæby – hier befinden sich die Stellplätze direkt am Hafen. In der großen Hafenstadt Fredrikshavn verlassen die Fähren den Hafen und steuern Schweden und Norwegen an. Im Zentrum sind die Einkaufsmöglichkeiten gut. Die nächste Etappe führt nach Skagen. In der nördlichsten Stadt Dänemarks ließen sich viele Maler nieder, die von dem besonderen Licht inspiriert wurden. Heute kommen viele Gäste, um im geschäftigen Fischerhafen in einem der vielen Fischrestaurants zu speisen.

Rund um das Fischerstädtchen sollte man sich die besonderen Attraktionen wie die Wanderdüne Råbjerg Mile, den begehbaren Leuchtturm oder die versandete Kirche von Skagen nicht entgehen lassen. Ein hochkaratiges Highlight ist die Landzunge Skagens Grenen. Am großen Parkplatz befindet sich auch ein Stellplatz, von dem man bis ans Ende der Landzunge am besten barfuß durch den feinen Sand spaziert. Das Ende von Skagens Grenen erstreckt sich zwischen Skagerrak (Nordsee) und Kattegat (Ostsee). Hier lässt sich gut beobachten, wie die Wellen aufgrund der unterschiedlichen Strömungsrichtung gegeneinander klatschen.

Grenen, der nördlichste Punkt Dänemarks
Grenen, der nördlichste Punkt Dänemarks - © Erich - stock.adobe.com

Traumhafte Küstenlandschaften am Limfjord

Mit Skagen lassen wir den nördlichsten Punkt der Route hinter uns. Zunächst geht es weiter zur Hafenstadt Hirtshals, die über einen großen Fährhafen verfügt. Hier legen die Fähren ab und steuern u.a. Norwegen an. Entlang der Küste stehen viele große und familiäre Campingplätze zur Verfügung. Stressfrei geht es über die Landstraßen 55, 11 und 29 durch idyllische Landschaften zum Städtchen Løgstør. Willkommen am Limfjord!

Dieses große Gewässer zwischen Nord- und Ostsee ist ganze 180 Kilometer lang und verfügt über unzählige reizvolle Inseln. In dem Hafenstädtchen Løgstør kann man sich in dem Limfjord Museum über dieses besondere Gewässer informieren. Glücklicherweise wurde an der Marina auch ein Stellplatz eingerichtet. In Dänemark ist Løgstør auch für die Muschelzucht bekannt. Über die Landstraße 11 steuert man anschließend die freundliche Stadt Thisted an, die ebenfalls am großen Limfjord liegt.

Kanalmuseum in Løgstør am Limfjord
Kanalmuseum in Løgstør am Limfjord - © Dagmar Richardt - stock.adobe.com

Nationalpark Thy: Ein Naturwunder zwischen Dünen, Strand und Meer

Nach dem lohnenswerten Abstecher an den Limfjord geht es wieder an die Nordsee, genauer gesagt in den Nationalpark Thy, der sich auf einer Länge von 55 Kilometern zwischen Agger Tange und Hanstholm erstreckt. Hier wurde die Strand- und Dünenlandschaft unter Naturschutz gestellt. Wanderungen durch die Dünen und über den breiten Sandstrand bereiten hier ebenso Freude wie das Relaxen am Strand. Allerdings lassen die frischen Wassertemperaturen nur ein kurzes Bad zu. Guter Ausgangspunkt für Erkundungstouren ist die winzige Küstensiedlung Stenbergs Landingsplads mit einem kleinen Rettungsmuseum. Gut erholt fährt der Camper dann in südliche Richtung über den Limfjord. Zwischendurch empfiehlt sich ein Stopp in Struer.

Strand im Nationalpark Thy
Strand im Nationalpark Thy - © rphfoto - stock.adobe.com

Hübsche Städtchen an der dänischen Nordsee

Auf den letzten Etappen der Rundreise laden noch einmal einige wirklich attraktive Städte zu einer Stippvisite ein. Struer kann mit der größten Marina am Limfjord aufwarten, an der sich auch ein Stellplatz befindet. Besuchen sollte man hier das kleine Radiomuseum, denn immerhin gründeten hier Peter Bang und Svend Olufsen im Jahre 1925 die mittlerweile weithin bekannte Radiofabrik Bang & Olufsen. Ein ebenfalls interessantes Städtchen ist Skive mit nettem Zentrum und der weißgekälkten mittelalterlichen Kirche sowie dem schmucken Schloss Krabbesholm.

Das alte Fischerdorf Humlum in der Nähe von Struer
Das alte Fischerdorf Humlum in der Nähe von Struer - © kenneth bagge jørgensen/EyeEm - stock.adobe.com

Von Skive lohnt sich auch ein Abstecher zum gemütlichen und schmucken Dorf Hjarbæk, das an dem gleichnamigen Hjarbæk-Fjord liegt. Dieses idyllische Gewässer ist durch eine Schleuse vom Limfjord getrennt und bietet „Süßwasser“. Nur wenige Kilometer sind es bis zur Stadt Viborg, deren stolzer Dom das Aushängeschild der Stadt ist.

Viborg, Jütland
Viborg, Jütland - © Ungureanu - stock.adobe.com

Rund eine Autostunde ist die Stadt Århus, der Ausgangspunkt der Rundreise, entfernt. Dazwischen sollte man der Stadt Silkeborg noch seine Aufmerksamkeit schenken. Sie liegt am Fuße des immerhin 147 Meter hohen Himmelbjerget und am Rande einer Seenplatte. Besucher kommen nach Silkeborg, um im Kunstmuseum Jorn die Kunstwerke zu sehen und im Silkeborg Museum den sogenannten „Tollund-Mann“ zu bestaunen. Am Ende der abwechslungsreichen Tour wird es beim Anblick dieser rund 2400 Jahre alten Moorleiche kurzzeitig schaurig.

Praktische Infos zur Tour

  • Länge: ca. 700 Kilometer
  • Dauer: variabel, wir empfehlen mindestens 5-7 Tage, damit genug Zeit für den Besuch von Sehenswürdigkeiten und individuelle Stopps bleibt.
  • Beste Reisezeit: Juni bis Ende August sind die wärmsten Monate. Frühling (April/Mai) und Herbstanfang (September bis Mitte Oktober) sind aber auch sehr reizvoll.
  • Gasversorgung: Gasflaschen können auf vielen Campingplätzen getauscht werden. Ein Befüllen der deutschen Flaschen ist in Dänemark nicht möglich.
  • Verkehr: Das Tagfahrlicht muss in Dänemark immer eingeschaltet, bei schlechter Sicht das Abblendlicht.
  • Maut: Keine allgemeine Mautpflicht in Dänemark

Übernachten

In Jütland gibt es in vielen großen und kleineren Ortschaften Campingplätze, außerdem Stellplätze, Ferienwohnungen und andere Mietunterkünfte. Dadurch kannst du bequem individuelle Zwischenstopps einlegen, je nachdem wo es dir gerade gefällt. Eine Auswahl der schönsten Campingplätze in Nordjütland findest du hier – alle Plätze sind vom ADAC geprüft und werden von unseren Lesern bewertet. Viele sind direkt bei uns buchbar. Entdecke jetzt dein nächstes Traumziel!

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Titelbild: © rphfoto – stock.adobe.com

Letzte Aktualisierung: 21/08/2023
Author: Thomas Kliem