7 Balkan-Highlights für Camper-Reisende

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Die Balkanhalbinsel ist reich an Kultur und beheimatet unglaubliche Naturschätze. Seit den längst vergangenen Kriegen der 90er-Jahre kämpft die Region aber noch immer gegen Vorurteile vieler Reisender an. Aus eigener Erfahrung können wir sagen: zu Unrecht! Wir haben sieben Balkan-Highlights für dich zusammengetragen.

Einzigartige Städte, beeindruckende Nationalparks, leckere Spezialitäten sowie Naturspektakel – ein Mix aus Reisezielen so bunt wie der Balkan selbst. Und das beste: Alle kannst du super mit einem Campervan oder Wohnmobil erreichen. Die passenden Campingplätze – meist kleine familiäre Erholungsoasen – findest du dafür direkt auf PiNCAMP.

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Sarajevo, die Stadt der Kulturen

Keine Stadt hat uns bisher so berührt, wie Sarajevo. Mit der Erwartung, eine noch immer völlig zerstörte Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas zu besuchen, überraschte uns Sarajevo mit seinen zwei Gesichtern. Mitten im Herzen der Altstadt sind diese zwei Kulturen an der komplett unterschiedlichen Architektur zu erkennen und lassen Besucher wortlos staunend zurück.

Am «Meeting Point of Culture», einer Kompassrose auf dem Boden, trifft der osmanische Teil Sarajevos auf den Österreichisch-Ungarischen. Während im osmanischen Teil niedrige Häuser, ein Bazar, Moscheen, Teppich- und Kupfergeschirr-Geschäfte das Ortsbild prägen, fühlt man sich im benachbarten Bezirk wie in Wien. In den osmanischen Cafés werden nebst bosnischem Café auch die türkische Variante sowie der türkische Tee serviert. Alkoholische Getränke gibt es hingegen nicht. Nur ein paar Schritte auf die andere Seite finden sich dann Bars, wie wir sie von hier kennen.

Sarajevo ist eine geschichtsträchtige Stadt, der man die letzten Jahrzehnte des Leidens noch immer ansieht. Doch sie sprüht vor Leben und bietet ihren Besuchern durch diese zwei ineinander verflochtenen Kulturen ein Erlebnis, dass niemand so schnell vergisst. Fahr also unbedingt hin. Sarajevo gehört unserer Meinung nach zu den Top-3-Städten Europas!

Triglav Nationalpark – die Naturperle in Slowenien

Slowenien liegt direkt an der Grenze zu Österreich, ist deshalb gar nicht weit weg und hat sich bereits vor dem Jugoslawien-Krieg zu Mittteleuropa gezählt. Die Infrastruktur ist absolut vergleichbar mit Österreich oder Deutschland. Mit Deutsch kommt man ebenfalls noch sehr weit. Und doch wird das Land oftmals nur zur Durchfahrt nach Kroatien genutzt. Deshalb unser Tipp für alle Naturliebhaber: Besucht den Triglav-Nationalpark ganz im Nordwesten des Landes.

Unzählige Quellen sprudeln im Nationalpark, beispielsweise die Quelle der Soča oder der Sava. Berge laden Kletterer aber auch Wanderer oder Mountainbiker zu Erkundungstouren ein. Seen und Flüsse bieten im Sommer Abkühlung, im Frühling oder Herbst aber auch den nötigen Adrenalin-Kick beispielsweise beim River-Rafting. Verschiedene Wasserfälle locken Besucher an. Gerade der Kozjak-Wasserfall ist einzigartig, fällt er doch in eine Höhle. Schon der Weg durch eine mit Moos und Farnen bewachsene Schlucht dorthin ist ein absolutes Erlebnis.

Dazu kommen hübsche Orte wie Bled oder Bohinjska Bistrica, wo du unbedingt die traditionellen Cremeschnitten probieren musst. Wenn du ein Naturparadies quasi vor der Haustür suchst, das dir allerlei Aktivitäten und Wandermöglichkeiten bietet, solltest du dir den Triglav-Nationalpark auf jeden Fall vormerken.

Du möchtest mehr zum Triglav Nationalpark erfahren? Wir haben alle Informationen für dich.

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Kulinarische Leckerbissen: Cevapcici und Burek

Liebe geht durch den Magen und der sollte gut was vertragen können im Balkan. Nicht wegen der Gefahr von verdorbenem Essen, sondern weil die Küche aus deftigen gut bürgerlichen Gerichten besteht. Fleisch wird gerne als Hauptspeise und Beilage serviert, danach kommt ein gigantisches Dessert auf den Tisch. Da kann die Verdauung nur durch einen selbstgebrannten Schnaps wieder in Schwung gebracht werden.

Zwei Spezialitäten, die Länderübergreifend erhältlich sind, sind Cevapcici und Burek. Cevapcici sind Hackfleischröllchen, oft leicht scharf, die mit Zwiebelringen, etwas Gemüse und dem traditionellen Ajvar gereicht werden. Ajvar ist ein hauptsächlich aus gekochten Paprika bestehender Dipp, der von süß bis scharf sein kann. Serviert werden sie oft mit Pommes.

Burek ist hingegen ein Teiggericht. Eine Art Strudelteig wird wahlweise mit Hackfleisch, Spinat und Ricotta oder Käse mit Kartoffeln gefüllt. Manchmal werden die Teigrollen zu einer Spirale geformt, anderswo gibt es sie als Stangen. Auch Burek wird in verschiedenen Ländern im Balkan serviert, manchmal aber wird der Name Burek nur für die Hackfleischvariante verwendet. Pita nennen sich dort die vegetarischen Varianten. Traditionell wird dazu ein Trinkjoghurt genossen. Na, wer hat jetzt Hunger?

Serbischer Teil des Tara Nationalparks

Die Tara ist der Hauptzufluss des Flusses Drina. Sie entspringt in Montenegro nahe der albanischen Grenze, schlängelt sich durch das Gebirge durch die Tara Schlucht – eine der tiefsten Schluchten Europas – und überquert danach die Grenze nach Serbien. Dort ist dem Fluss der gleichnamige Nationalpark gewidmet. Die Beschilderung ist ausgezeichnet, im Visitor Center gibt es sogar Karten mit Höhenprofilen der Wanderrouten zu erwerben.

Die Routen sind mit Nummern gekennzeichnet, die auch im Nationalpark gut ausgeschildert den richtigen Weg weisen. Es ist somit ein leichtes, die gewünschte Tour zu gehen und du kannst dich total auf die Natur konzentrieren. Eine besonders schöne Strecke führt zum Aussichtspunkt Banjaska Stena. Der Blick hinunter auf die Drina, die hier Serbien von Bosnien-Herzegowina trennt, ist einzigartig. Eine absolute Empfehlung von uns und danach unbedingt noch mehr von Serbien entdecken! Das Land hat viele weitere Schätze zu bieten.

Jadranska Magistrala – die wohl schönste Küstenstrasse Europas

Die Küstenstrasse Jadranska Magistrala führt an der Ostküste der Adria entlang. Die historische Route startet an der slowenischen Grenze zu Italien und führt dann erst durch Slowenien und Kroatien, ein kleiner Abschnitt durch Bosnien-Herzegowina und endet in Montenegro. Über 1000 Kilometer verläuft die Strecke entlang der Küste. Sie führt durch malerische Orte, entlang von Steilklippen und Kiesstränden und ist geprägt von den tollen Ausblicken auf die türkis schimmernde Adria.

Auch für Campervans und Wohnmobile ist die Strecke gut geeignet. Obwohl die Straße kurvenreich ist, führt sie keine steilen oder engen Passstrassen hinauf. Wenn du dich vorab etwas informierst, findest du zahlreiche kleine Abstecher an der Route, die zur Erkundung von historischen Stadtzentren oder zum Spazieren und Baden einladen. Dank der relativ milden Winter ist sie zudem schon relativ früh im Jahr und weit in den Herbst hinein von angenehmen Temperaturen gesegnet. Nur die eisigen Winde im Winter – die Bora – können etwas fies sein.

Llogara-Pass in Albanien

Der Llogara Pass verbindet den Norden Albaniens mit dem Süden. Die SH8 führt im Norden erst der Nationalparkgrenze entlang mitten durch die Berglandschaft Albaniens und entsprechend auch einige Serpentinen hinauf. Auf der Südseite ist der Blick dann frei bis zu den Sandstränden an der Küstenlinie hinab. Wenn du einen besonders schönen Tag mit Weitsicht erwischst, kannst du sogar bis zur griechischen Insel Korfu sehen.

Die Strasse ist in akzeptablem Zustand, die Serpentinen beschränken sich auf ein paar wenige Haarnadelkurven. Alles in allem also auch mit Wohnmobilen gut machbar. Unterwegs kommt man an ein paar Betonbunkern vorbei. Es sind alte Schießstände, die mangels Lust und Geld weder von der Regierung, noch von den jeweiligen Grundbesitzern zurückgebaut werden. Sie zeigen in mitten dieser schönen Landschaft, dass Albaniens Geschichte nicht immer so friedlich war, wie sich das Land seinen Gästen heute zeigt. Denn eins sei gesagt: Die Sicherheit für Camper-Reisende ist im Land definitiv gewährt und schöne Campingplätze finden sich ebenfalls. Also keine Sorgen machen, sondern einfach hinfahren und selber erleben!

Auf PiNCAMP findest du die schönsten Campingplätze Albaniens.

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Prizren, die schönste Stadt des Kosovo

Auch der Kosovo kämpft als jüngstes Land Europas nicht nur um die Anerkennung als selbständiges Land, sondern gegen viele Vorurteile an. Ein weiteres Hindernis ist die Versicherungssituation. Kurz vor dem Zoll muss man eine Haftpflichtversicherung für den eigenen Camper abschließen, die Grüne Versicherungskarte wird nicht akzeptiert. Das ist aber keine Hexerei und mit ein paar Euros auch sehr günstig.

Im Land selber überraschen die top Straßenbedingungen. Hier wurde in den letzten Jahren viel erneuert. Noch immer sorgen KFOR-Truppen für den Frieden im Land, ihnen begegnet man somit des Öfteren. Doch mehr als Sichtkontakt hat kaum ein Reisender mit ihnen. Die Kosovaren selbst sind unglaublich stolz, wenn man ihnen erzählt, dass man gerade hier seinen Urlaub verbringt. Sehr oft sprechen die Menschen zudem Deutsch, da sie während des Krieges nach Deutschland oder in die Schweiz geflohen sind.

Doch eigentlich wollten wir hier ja von Prizren schwärmen. Der schönen Stadt mit der Festung auf dem Hügel, von wo aus du die unzähligen Dächer der Stadt überschauen und bis in die hügelige Landschaft rund um Prizren blicken kannst. Am Fluss entlang führt eine Promenade, ein paar Cafés laden zum Verweilen ein. Außerdem kannst du eine beeindruckende Moschee und einige schöne Kirchen besichtigen. Uns hat es hier wirklich sehr gut gefallen.

Tipp: Fahre im Anschluss direkt nach Kroatien zum Relaxen ans Meer. Bei PiNCAMP findest du die schönsten Campingplätze am Meer in Kroatien.

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Artikel von Lui und Steffi. Die beiden betreiben den Reiseblog comewithus2 – und nehmen dich dort mit auf ihre Reisen.

Letzte Aktualisierung: 24/09/2021