Wintercamping in der Nähe vom Wettersteingebirge

Wintercamping im Wettersteingebirge: Traumziel für Wintersportler und Skifahrer

4 min Lesedauer

Das Wettersteingebirge zwischen Bayern und Tirol ist in der kalten Jahreszeit nicht nur ein Top-Ziel für Wintersportler, sondern auch ein echtes Wintercamping-Paradies. Mitten in der wunderbaren Berglandschaft finden sich etliche tolle Campingplätze mit exzellentem Service und kurzen Wege zu den angrenzenden Skigebieten. Unser Autor hat den Selbstversuch gewagt und war für ein Ski-Wochenende mit dem Camper im Wettersteingebirge.

Inhaltsverzeichnis

Die Idee existierte schon lange. Nun endlich am Freitagnachmittag steht das große Hymermobil bereit. Im großzügigen Heckstauraum hat jede Menge Winterspielzeug Platz. Das Wochenende kann kommen! Unser Ziel: Das Wettersteingebirge im Süden Deutschlands. Hier befindet sich mit der Zugspitze der höchste Berg Deutschlands. Wir wollen stattdessen ein Wochenende mit dem Wohnmobil im Schnee campen und die Pisten in der Umgebung auf Skiern unsicher machen.

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Premium-Wintercamping im Camping Resort Zugspitze

Nach guten eineinhalb Stunden grüßt bereits die Hinweistafel an der Zufahrt zum Camping Resort Zugspitze. Es liegt direkt an der Ortsgrenze zwischen Garmisch-Partenkirchen und Grainau. Die Rezeption empfängt mit einem topmodernen Aufenthaltsbereich mit Touchscreen-Infoboard und die schicke Bar im Stil der alpinen Moderne lädt auf einen Kaffee oder einen Drink zwischendurch ein.

Der Campingplatz hat das ganze Jahr über geöffnet. Außerhalb der Ferien ist an diesem Abend der Andrang aber übersichtlich, die Wochenend-Wettervorhersage nicht gerade vielversprechend.

Komfortable Saunalandschaft mit traumhaftem Bergpanorama

Auf den Premium-Standplätzen wartet für jeden Gast eine eigene warme Sanitärkabine mit geräumiger Dusche, WC und Waschtisch. Frostsichere Wasseranschlüsse gibt es ebenfalls. In diesem Winter müssten sie nicht sein, die Temperatur liegt selbst am späten Abend noch bei 5 Grad plus. Apropos Winter und Wetter: Der Blick auf den Schlussabschnitt der berühmten Kandahar-Skirennstrecke ist ernüchternd. Gerade fällt die Entscheidung über die Absage der Weltcup-Skirennen in Garmisch-Partenkirchen.

Das Wetter kann warten. Während die leistungsfähige Truma-Heizung das Innere des Wohnmobils sehr rasch auf wohlige Nachttemperatur anwärmt, ist schnell der neue Sauna-Bereich als erstes Wochenenderlebnis ausgemacht. Entspannung in der Kelo-Sauna, warme Erdtöne, viel Stein und Holz stimmen aufs Winterwochenende ein. Aus dem Panoramafenster des Ruheraums fällt der Blick auf die Bergwelt – eine Vollmondnacht zu Füßen von Waxenstein und Zugspitze.

Skifahren an der Zugspitze: Das höchstgelegene Skigebiet Deutschlands

Kandahar-Skirennen abgesagt, Schneelage im Classic-Skigebiet nicht ideal. Egal. Die Zugspitzregion hält nicht nur den höchsten Gipfel Deutschlands, sondern auch das höchstgelegene Skigebiet des Landes bereit. Zwischen 2000 und 2700 Metern über dem Meer ist der Pistenspaß gesichert. Der Samstagmorgen an der Eibsee-Seilbahn bringt sogar im Tal einen Hauch von Neuschnee.

© Daniel - stock.adobe.com

Es schneit üppig am Zugspitzplatt. Der Schnee auf den Pisten ins Weiße Tal und am Wetterwandeck liegt locker. Platz für weite Schwünge ist mehr als genug. Ein Skierlebnis auf Naturschnee wie es in tieferen Lagen schon längst nicht mehr die Regel ist. Unter den transparenten Schutzhauben der modernen Sesselbahnen Sonnenkar und Wetterwandeck sind die Auffahrten fast behaglich.

Die Brotzeit im Glaspavillon des Gletschergartens ist schließlich Belohnung für einen gelungenen Tag am Berg und das erfolgreiche Spiel mit den Elementen. Nach der Fahrt mit der Zugspitz-Zahnradbahn zum Eibsee gehen Ski und Skischuhe sofort zurück in die beheizte Heckgarage. Die Sportgeräte lagern trocken – ideal für einen Kurztrip oder die Nacht auf einem Stellplatz ohne Trockenraum.

© Marcel Wenk - stock.adobe.com



Nächster Stopp: Der Alpen-Caravanpark Tennsee

Am nächsten Tag geht es weiter. Die Nacht auf einem Stellplatz verbringen? Sehr gerne. Dann aber bitte mit dem Komfort eines Campingpatzes. Am Empfang des Alpen-Caravanparks Tennsee, zwischen Mittenwald und Wallgau gelegen, herrscht familiäre Atmosphäre auch für den Gast, der zum ersten Mal erscheint. Die geografische Lage eröffnet einige skifahrerische Optionen für den folgenden Tag.

Zur Vorfreude darauf gibt es noch ein schmackhaftes Abendessen im Restaurant am Platz, in dem der Chef höchstselbst in der Küche das Zepter schwingt. Wer Glück hat, kommt sogar in den Genuss der unkonventionellen Kreationen des Senior-Chefs, seines Zeichens Konditormeister.

Wintercamping mit jeglichem Komfort

Auf dem großflächig angelegten Wohnmobilhafen steht das Hymermobil unter seinesgleichen. Wintercamping scheint keine exklusive Idee zu sein. Die Fahrzeuge sind mittlerweile mit effektiver Dämmung und Heizung ausgestattet. Die Ver- und Entsorgungseinrichtungen am Tennsee sind frostsicher und die Sanitäranlagen geradezu vorbildlich. Die Frühstücksbrötchen (vor Ort: „Semmeln“) gibt’s im Laden auf dem Weg zurück zum Wohnmobilplatz.

Detailverliebt und zweckorientiert erweisen sich eigenständige Entwicklungen und Installationen im Alpenpark-Camping. So ist die Entleerung der WC-Kassette für ihren Besitzer stark vereinfacht und für die umliegenden Gäste deutlich geruchsreduziert. Die neu entwickelte Entsorgungsanlage funktioniert auch bei niedrigen Temperaturen hervorragend.

Abwechslungsreiche Pisten im Skigebiet Seefeld

Die Entscheidung zum Abschluss des Skiwochenendes fällt auf das benachbarte Seefeld in Tirol. Das legendäre Dammkar über Mittenwald lockt nur bei üppig Tiefschnee. Leider ist keiner vorhanden. Daher fahren wir ein paar Kilometer weiter ins hochgelegene Nordic-Zentrum, das schon Schauplatz der Olympischen Spiele 1976 war.

Am Gschwandtkopf, dem Hausberg Seefelds, liegt ausreichend Kunstschnee. Die Piste ist perfekt präpariert und griffig. Der Hang bietet genügend Spielraum für ein paar flotte Abfahrten, mit flachen und steilen Passagen und herrlichen Ausblicken auf Karwendel und Wettersteinmassiv. Die Wetterbesserung bringt zum Abschluss sogar doch noch Sonne an den Berg.

Wir testen die neuesten Ski der Saison

Während wir da sind, präsentieren etliche Skifirmen ihre neuesten Modelle zum Test. Damit machen die Umläufe am Sessellift noch mehr Sinn. Wann ist es schon möglich, sich auf Racecarver und breiten Freeride-Ski unter gleichen Bedingungen zu versuchen? Die Nachfolger von Völkl Renntiger und P9 – sie heißen heute Racetiger Speedwall GS UVO und CODE Speedwall S UVO.

Die Vorzüge sind schnell ausgemacht: Kantengriff, Laufruhe und sensationelle Manövrierbarkeit. Erstaunlich zuverlässig zeigen sich aber auch die Modelle, die sich für ein sehr viel breiteres Einsatzspektrum andienen. Diese Unterschiede im Wortsinn selbst zu erfahren, ist sicher nicht der einzige bleibende Eindruck dieser Wintercamping-Kurzreise.

Letzte Aktualisierung: 15/12/2022
Author: Thomas Biersack